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Weber, David - Honor Harrington - Sturm der Schatten

Weber, David - Honor Harrington - Sturm der Schatten

Titel: Weber, David - Honor Harrington - Sturm der Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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konzentrierte. Mehrere Sekunden lang dachte sie sorgfältig darüber nach, dann warf sie leicht den Kopf zurück.
    »Ich denke, der Hauptunterschied würde darin bestanden haben, dass er es auf frühe Abschüsse angelegt hätte.«
    »Wie genau meinen Sie das?« Lynchs Tonfall war eine Einladung, ihre Gedanken zu äußern, und sie lehnte sich leicht vor.
    »Die Sache war die, Sir: Wir wussten wohl alle, dass wir nur eine realistische Chance hatten, diese Schlachtkreuzer zu stoppen, und zwar mit massiven Raketenbeschuss auf relativ kurze Distanz. Sicher, einen haben wir auf äußerste Reichweite erwischt, aber das musste ein Glückstreffer sein. Auf keinen Fall konnten wir so wirksam zielen, um irgendetwas zu treffen, wodurch das Schiff einfach explodierte!«
    Sie schüttelte wieder den Kopf, mit grimmigem Gesicht, als sie das spektakuläre Ende von MNS Typhoon und seiner gesamten Besatzung noch einmal vor Augen sah. Dann rief sie sich innerlich zur Ordnung und konzentrierte sich wieder auf die Gegenwart.
    »Auf jeden Fall stand fest, dass wir die Monicaner auf keinen Fall auf Energiewaffenreichweite an uns heranlassen durften. Wir wussten, dass unsere Lasergefechtsköpfe sehr viel leichter waren, und daher war uns klar, dass wir Treffer sowohl örtlich als auch zeitlich konzentrieren mussten, wenn wir ihre Panzerung durchdringen wollten. Die Kitty … – ich meine, die Hexapuma – war unser einziges Schiff mit Typ 16ern, also konnten wir diese Konzentration nicht außerhalb der Raketenstandardreichweite erzielen. Mit dem Beschuss auf große Entfernung versuchte der Captain daher tatsächlich nur ein möglichst gutes Gefühl für die aktive Abwehr und die Eloka-Fähigkeiten der Monicaner zu erhalten. Mit den Typ 16ern hat er sie gezwungen, sich zu verteidigen, damit wir Emissionen ihrer Abwehrsysteme messen konnten. Diese Werte wurden an den Rest des Geschwaders weitergegeben, um die Wirksamkeit unseres Feuers zu maximieren, sobald der Gegner in Reichweite unserer übrigen Schiffe kam.
    Aber wenn wir 16 Gs anstelle der alten 16 Es gehabt hätten, dann wäre es selbst auf äußerste Reichweite kein Problem gewesen, die Panzerung der Schlachtkreuzer zu durchschlagen, und das ohne die Konzentration, die wir am Ende der Schlacht einsetzen mussten. In dem Fall hätte der Commodore wahrscheinlich trotzdem nach Informationen gestochert, aber gleichzeitig …«
    Helen Zilwicki lehnte sich noch weiter vor und begann ganz in das Thema versunken zu gestikulieren, während sie all ihre Bedenken wegen ihres niedrigen Ranges und ihrer mangelnden Erfahrung vergaß. Sie bemerkte nicht einmal die amüsierte Anerkennung in Horace Lynchs Augen, als sie sich völlig der Diskussion ergab.

2
    »Sie wollten mich sprechen, Mylady?«
    »Richtig.« Baronin Medusa blickte auf und winkte Gregor O’Shaughnessy in ihr Büro. »Ich hatte befürchtet, Sie hätten die Residenz schon verlassen«, fügte sie hinzu, als er gehorchte und auf seinem Lieblingssessel Platz nahm.
    »Ambrose hat angerufen und gesagt, dass er in irgendeiner Kräfteanalysediskussion festhängt. Wir haben unsere planmäßige Besprechung um zwei Stunden nach hinten verlegt.«
    »Es wäre durchaus möglich, dass diese Konferenz gar nicht stattfindet.« O’Shaughnessy spitzte innerlich die Ohren, als er den Tonfall der Gouverneurin hörte, und als er eine Augenbraue hochzog, machte sie ein Gesicht, das mehr Grimasse war als Lächeln.
    »Darf ich davon ausgehen, dass es eine neue Entwicklung gibt, Mylady?«, fragte er schließlich.
    »Eher eine neue Sorgenfalte bei einer Entwicklung, die uns längst Kopfzerbrechen bereitet«, antwortete sie. »Ich habe eine formelle Mitteilung von Alesta Cardot erhalten.«
    »Aha?« O’Shaughnessy runzelte die Stirn. »Hat das irgendetwas mit den Vorgängen im Pequod-System zu tun, Mylady?«
    »Das mochte ich an Ihnen schon immer, Gregor«, sagte Medusa mit einem Schnauben aufrichtiger Belustigung. »Ihre rasche Auffassungsgabe.«
    »Ein angeborenes Talent, Mylady.« O’Shaughnessy lächelte kurz, dann wurde er nüchtern. »Und was hatte die Außenministerin New Tuscanys über ihre ungebärdigen Handelsschiffer zu sagen?«
    »Interessanterweise hat sie zu den Raumfahrern gar nichts gesagt, aber dafür eine Menge zu dem Gebaren unserer Flottenangehörigen.«
    »Warum überrascht mich das nicht?«, murmelte O’Shaughnessy. Er lehnte sich zurück, legte die Unterarme auf die Armlehnen und trommelte mit den Fingern, während er

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