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Weber, David - Honor Harrington - Sturm der Schatten

Weber, David - Honor Harrington - Sturm der Schatten

Titel: Weber, David - Honor Harrington - Sturm der Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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das, was der ›Handelsbund Rembrandt‹ schon lange tat, ehe Manticore sich einmischte … – ich meine, ehe Manticore in die Angelegenheiten des Talbott-Sternhaufens verwickelt wurde. Der Handelsbund war auch die eigentliche treibende Kraft hinter der Abstimmung über den Anschluss.
    Ich hatte immer Bedenken, ob dieses Plebiszit rechtens war, und ich fürchte, mein Misstrauen gegen den Handelsbund und seine Methoden war ein gewichtiger Grund für diese Vorbehalte. Nun sieht es für mich so aus, als lasse Manticore entweder seine Politik von den Rembrandtern manipulieren, oder – schlimmer –, es setzt einfach fort, was die Rembrandter begonnen haben.«
    Hongbo hörte sein Stichwort und nahm es gehorsam auf. »Mr. Commissioner«, sagte er, »selbst wenn Sie da recht hätten – und offen gesagt halte ich das für sehr gut möglich –, könnten wir trotzdem nichts unternehmen.« Die anderen sahen ihn an, und er vollführte gekonnt ein bedrücktes Achselzucken. »Glauben Sir mir, Sir, es macht mich genauso wenig froh, es auszusprechen, wie es Ihnen gefällt, es zu hören, aber das Ministerium hat für diese Angelegenheit klare Richtlinien erteilt.«
    »Die Politik der Liga ist es, einen freien und ungehinderten Handelsfluss zu unterstützen, Mr. Hongbo«, wies Byng ihn ein wenig kühl zurecht, und Hongbo nickte. Immerhin war das tatsächlich die offizielle Politik der Solaren Liga … nur nicht dort, wo jemand so unverschämt wurde, mit solarischen Großkonzernen zu konkurrieren.
    »Richtig, Sir. Das ist natürlich wahr«, pflichtete er Byng bei. »Doch das Ministerium hat stets – und zu Recht, wie ich finde – die Ansicht vertreten, dass das Amt für Grenzsicherheit keine eigene Außen- oder Handelspolitik betreibt. Solange nicht jemand mit legitimem Interesse in einem Raumgebiet um unseren Beistand ersucht, sind uns mehr oder weniger die Hände gebunden.«
    »Hat New Tuscany denn um Beistand gebeten, Mr. Commissioner?«, ergriff Konteradmiral Thimár zum ersten Mal das Wort. Verrochio lächelte nicht einmal, doch Hongbo konnte sein mentales »Erwischt!« laut und deutlich hören.
    »Nun, technisch …« – er zog das Wort in die Länge »… nicht. Noch nicht.« Er hob wieder die Schultern. »In ihrer Note spricht Außenministerin Cardot die Bedenken Premierminister Veziens offen aus, und ich glaube, ihren Worten entnehmen zu können, dass sie hofft, wir entsenden eigene Beobachter, um die Angelegenheit in Augenschein zu nehmen. Ich wäre nicht überrascht, wenn wir in den nächsten T-Monaten ersucht werden, mit einer offiziellen Untersuchung zu beginnen, aber bislang ist auf New Tuscany noch niemand so weit gegangen.« Das Lächeln des Kommissars zeigte einen gewissen traurigen Zynismus. »Ich glaube, der Premierminister hofft – wie realistisch diese Hoffnungen sind, kann ich freilich nicht sagen –, dass er nur genügend Geduld zeigen muss, und die Sache legt sich wieder.«
    »Kaum vorstellbar«, brummte Byng, dann straffte er die Schultern. »Verzeihen Sie, Mr. Commissioner«, sagte er deutlich. »Das war recht unhöflich von mir. Ich fürchte, ich habe nur … laut gedacht.«
    »Und ich fürchte, Sie sind zu keinem Schluss gelangt, den ich nicht teile«, antwortete Verrochio düster.
    »Mr. Commissioner«, warf Thimár nach einem raschen Blick zu ihrem Vorgesetzten ein, »darf ich fragen, aus welchem Grund genau Sie uns das mitteilen?« Als Verrochio sie anblickte, lächelte sie spröde. »Ich bezweifele nicht, dass Sie eine zwote Meinung hören wollten, Sir«, sagte sie. »Andererseits bezweifele ich sehr, dass eine zwote Meinung alles ist, was Sie wollten, wenn Sie mir vergeben, dass ich das offen ausspreche.«
    »Schuldig im Sinne der Anklage, fürchte ich«, gab Verrochio zu. »Wonach ich eigentlich suche, ist wohl eine Möglichkeit, New Tuscany den Rücken zu stärken, während wir gleichzeitig unser Unbehagen in Bezug auf Manticore zum Ausdruck bringen, ohne die offiziell der Grenzsicherheit auferlegten Einschränkungen in Bezug auf legitime Handlungsoptionen zu verletzen.«
    »Ich verstehe.« Byng nickte und lächelte wieder vor sich hin. Er lächelte beträchtlich kälter als Thimár, bemerkte Hongbo. »Admiral Thimár und ich arbeiten jedoch nicht für die Grenzsicherheit, stimmt’s?«
    »Nun, da gibt es sicherlich eine Grauzone, Admiral.« In Verrochios Augen funkelte es verschwörerisch. »Sie befehligen eine Kampfgruppe der Grenzflotte, und hier am Rand arbeitet die Grenzflotte,

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