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Weber, David - Honor Harrington - Sturm der Schatten

Weber, David - Honor Harrington - Sturm der Schatten

Titel: Weber, David - Honor Harrington - Sturm der Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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wie schon gesagt, besitze ich auf diesem Gebiet kaum Kenntnisse. Ich halte Sie für viel besser geeignet, diese Dinge zu bewerten. Treffen Sie auf jeden Fall die Vorkehrungen, die Ihnen am Sachgemäßesten erscheinen. Ich lege die ganze Angelegenheit in Ihre fähigen Hände.«
     
    Michelle Henke durchlief eine Welle tiefer Befriedigung, als HMS Artemis und HMS Horatius knapp außerhalb der Hypergrenze des Spindle-Systems ihre Alpha-Transitionen durchführten. Fast vier T-Monate lag es zurück, dass sie nach Monica aufgebrochen waren. Obwohl Michelle nur widerstrebend so lange fortgeblieben war und die große Verantwortung ungern auf Shulamit Onassis abgewälzt hatte, war es dennoch nicht so, dass sie die ganze Zeit Däumchen gedreht hätte; sie genoss auch das Gefühl, eine solide Leistung vollbracht zu haben. Ihr Besuch im Monica-System war abgeschlossen, sie hatte den unerträglichen Hohlkopf Byng zurechtgestutzt (natürlich so freundlich wie möglich), sie hatte den neuen Vorposten im Tillerman-System eingerichtet und beobachtet, bis er zu ihrer Zufriedenheit den Dienstbetrieb aufnahm (nun, soweit man unter den gegebenen Umständen von Zufriedenheit sprechen konnte), und sie hatte auf dem Rückweg nach Spindle Hafenbesuche im Talbott-, Scarlett-, Marian-, Montana- und Dresden-System gemacht. In Letzterem hatte sie festgestellt, dass Khumalo auf den Vorschlag Henri Krietzmanns eines der neu eingetroffenen LAC-Geschwader in der Zwischenzeit nach Tillerman verlegt hatte.
    Mittlerweile sind die LACs dort angekommen und können Conner unterstützen, dachte sie fröhlich und lehnte sich in den Kommandosessel zurück. Für jeden Piraten, der noch nicht von ihnen gehört hat, sollten sie eine üble Überraschung sein. Und seine Raketenabwehr stärken sie auch – nur für den Fall, dass Byng wirklich blöd genug ist, um auf richtig dumme Gedanken zu kommen. Was er leider wahrscheinlich sein wird, zumindest, wenn die Umstände entsprechend sind. Im Grunde genommen war er die einzige wirklich böse Überraschung auf der ganzen Reise. Wieso konnte noch nicht einmal die Schlachtflotte uns einen Admiral mit einem IQ schicken, der seine Hutgröße übersteigt? Die Liga muss doch wenigstens einen Flaggoffizier haben, der bei Verstand ist! Oder etwa nicht?
    Sie schüttelte den Kopf bei dem Gedanken und tröstete sich mit der Überlegung, dass Byng zwar ein Idiot sein mochte, sie es aber wenigstens geschafft hatte, die Systempräsidenten in der Umgebung – und ihre militärischen Oberbefehlshaber – über ihn zu informieren. Die meisten dieser Präsidenten und Offiziere hatten einen beruhigend tüchtigen und unerschütterlichen Eindruck gemacht. Besonders beeindruckt hatten sie die Montanaer, und sie hatte sich über die Gelegenheit gefreut, den furchterregenden und zum rechten Weg zurückgekehrten (wenn man es so nennen konnte) Stephen Westman kennenzulernen.
    Gott sei Dank konnten Terekhov und Van Dort wenigstens ihn auf unsere Seite ziehen, dachte sie und blickte durch die Flaggbrücke zu Dominica Adenauers Station und dem hochgewachsenen, braunhaarigen Lieutenant Commander neben ihr. Maxwell Tersteeg hatte Michelle auf Dresden mit Depeschen erwartet, die sie von der Verlegung der LACs nach Tillerman unterrichteten. Augustus Khumalo hatte ihn als Kandidaten geschickt, der die Lücke des ELOs in ihrem Stab füllen sollte, und bisher hielt er sich wirklich gut. Vor allem verstand er sich nicht nur gut auf seine Arbeit, er kam auch gut mit Adenauer und Edwards zurecht, und er fügte sich gut in die »Chemie« des Stabes ein. Er besaß einen pfiffigen, leisen Humor, und sein angenehmes, schlichtes Gesicht war bemerkenswert beweglich und ausdrucksstark – wenn er es so wollte. Ja, wenn er es darauf anlegte, konnten seine braunen Augen mühelos ein seelenvolles »Geht es mir nicht schrecklich?« aussenden, das genauso wirksam (und scheinbar unschuldig) war wie die Miene, die Dicey zum Betteln aufsetzte, wenn er in Hochform war.
    Ich glaube, er passt wunderbar zu uns, dachte sie. Und er füllt sehr gut die Lücken … bis auf die des Nachrichtenoffiziers. Sie verzog grimmig das Gesicht, als sie daran dachte. Trotzdem, Cindy schlägt sich dabei sehr gut. Zwar ist es nicht fair, ihr diese Pflichten auch noch aufzuhalsen, zusätzlich zu dem, was sie sowieso schon zu tun hat, aber ich habe von ihr noch keine Beschwerden gehört. Ich glaube sogar, sie mag die Aufgabe. Und ich weiß, sie hat es genossen, Gwens »Mentorin« zu spielen.

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