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Weber David - Schwerter des Zorns - 3

Weber David - Schwerter des Zorns - 3

Titel: Weber David - Schwerter des Zorns - 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Windreiter
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Bahzell«, mischte sich Edinghas ein,
»aber ich habe noch nie einen Paladin heilen sehen. Stimmt es, dass
Ihr den, den Ihr heilen wollt, zuvor berühren müsst?«
»Das stimmt«, knurrte Bahzell.
»Dann kommt das nicht in Frage«, erklärte der Lordhüter entschieden, trotz der Verzweiflung, die sein Gesicht verzerrte. »Sie mögen
geschwächt sein, aber sie bleiben Windrenner. Eher werden sie im
Stehen sterben, als sieh einem Menschen, einem Dämon oder selbst
einem Gott zu unterwerfen. Und in ihrem Zustand – und Ihr seid
ein Hradani…«
Er senkte erschüttert den Kopf, hob ihn jedoch überrascht, als der
Pferdedieb einen Laut von sich gab, eine Mischung aus Schnauben
und Knurren. Edinghas sah den hünenhaften Hradani an und Bahzell grinste gequält.
»Lord Edinghas, ein Paladin des Tomanâk tut, was getan werden
muss. Er Höchstselbst hat uns niemals versprochen, dass uns die
Aufgaben immer gefallen werden, die da auf uns zukommen. Ja
nicht einmal, dass wir sie überleben werden.«
»Aber…«
»Ich wäre Euch dankbar, wenn Ihr zurücktreten würdet«, befahl
Bahzell, »Ihr alle.« Bevor jemand etwas sagen konnte, ging er langsam auf die Windrenner zu.
Er konzentrierte sich auf die verwundete Jungstute und achtete
nicht auf Edinghas’ erstickten Protestschrei. Bahzell musste irgendwo anfangen und herausfinden, ob es ihm überhaupt möglich war,
jenes Böse zu heilen, das diese Windrenner von innen auffraß. Und
sie war die Bichtige. Schon ihre grauenvollen Wunden machten sie
zu einer geeigneten ersten Wahl, aber das war nicht alles, was Bahzell zu ihr zog – wie einen Eisenspan, der von einem Magneten angezogen wurde. Es ist sie selbst, dachte er. Er konnte nicht sagen,
woher er es wusste, aber sie war der Schlüssel, diejenige, die ihm
verraten würde, was er wissen musste, wenn sie nur überlebte.
Der verstümmelte Kopf der Jungstute fuhr hoch, als sich Bahzell
ihr näherte. Sie drehte sich herum, bis sie ihn mit ihrem unversehrten Auge sehen konnte, und fletschte die Zähne. Ein Vorderhuf
hämmerte wie ein Streitkolben auf die Erde und das Stroh, und sie
schnaubte drohend. Es war ein hässliches Geräusch.
Bahzell ging ruhig weiter. Er näherte sich ihr mit vorsichtigen, gemessenen Schritten und blieb auf der Seite, wo sie ihn sehen konnte.
Die ausgewachsenen Windrenner hinter ihr bewegten sich unruhig,
wieherten und schnaubten ihre Drohungen heraus, als sie bemerkten, dass einer dieser verhassten Hradani den schwachen Schutz der
Stallwände irgendwie durchbrochen hatte.
»Wohlan, Tomanâk«, murmelte Bahzell leise. »Hoffentlich habe
ich dich richtig verstanden. Außerdem wäre ich dir sehr dankbar,
wenn du diese liebreizenden Schaukelpferdchen überreden könntest, mich nicht in den Dreck zu trampeln.«
Dann sah er die Jungstute an, erwiderte die drohende Herausforderung und den glühenden Hass in ihrem aufgerissenen, rollenden
Auge mit dem gelassenen Blick seiner eigenen braunen Augen.
»Na, na, Milady«, sagte er liebevoll. »Ich kann dir nicht verübeln,
dass du solchen Leuten wie mir misstraust. Aber ich habe nicht vor,
dir ein Leid anzutun. Ich bin nur ein Freund, ganz gleich, was du
denkst.«
Die Jungstute wieherte schrill. Es war ein ohrenbetäubendes Geräusch. Und dann bäumte sie sich auf. Trotz der Größe des Stalls
war kaum genug Platz, als sich diese gewaltige Kreatur auf die Hinterhand stellte. Sie überragte selbst den Hradani, dessen hünenhafte
Gestalt neben ihr winzig wirkte. Ihre Vorderhufe sausten durch die
Luft, und ihr wildes, entsetztes Wiehern, in dem der vom Gift ausgelöste Wahnsinn mitklang, erschütterte wie ein Sturm den ganzen
Stall. Die anderen, ausgewachsenen Tiere spürten ihre Wut – und
alle sieben stürmten vor. Bahzell hörte hinter sich die Schreie, als
ihm die Menschen Warnungen zuriefen. Diese Zurufe waren jedoch
überflüssig. Ihm war klar, dass er kurz davor stand, von zehn Tonnen behufter Wut niedergetrampelt zu werden.
Er blieb nicht stehen und dachte nicht einmal nach. Er ging einfach
weiter auf die aufgebrachten Tiere zu und hob die rechte Hand. Das
schrille Wiehern der Windrenner löschte das Gebrüll der Menschen
hinter ihm vollkommen aus. Im nächsten Augenblick jedoch zuckte
ein Blitz aus grellem, blauem Licht aus seiner erhobenen Hand. Es
wirkte, als wäre ein blauer Sonnenaufgang in dem Stall gefangen,
der jedes Astloch, jeden Strohhalm und jedes einzelne schwebende
Stäubchen erleuchtete. Als wären Chemalkas Blitze aus dem Himmel gefahren und in der

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