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Weber David - Schwerter des Zorns - 3

Weber David - Schwerter des Zorns - 3

Titel: Weber David - Schwerter des Zorns - 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Windreiter
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dieses schleichenden Giftes über ihn hinwegspülte. Er musste sich zusammenreißen,
um seine Augen von der Jungstute abzuwenden und denselben
durchdringenden Blick auf die überlebenden Fohlen der Herde zu
richten.
Bahzell Bahnakson keuchte, als hätte ihn jemand in den Magen geschlagen. Die Fohlen schienen zwar weniger verletzt als die ausgewachsenen Tiere der Herde, die versucht hatten, sie zu beschützen,
aber sie waren auch jünger und kleiner und konnten dem Gift weniger Widerstand entgegensetzen. Es durchdrang sie von den Wunden aus, die ihnen zugefügt worden waren. Dieses Gift konnte kein
Pferdeheiler – ja nicht einmal ein Heiler für Menschen – erkennen
oder auch nur wahrnehmen.
»Sagtet Ihr nicht, es wären acht Fohlen?«, fragte er Alfar. Seine tiefe Stimme klang selbst in seinen Ohren barsch.
»Es waren acht, Milord Paladin«, antwortete Lord Edinghas grimmig, bevor Alfar antworten konnte. »Wir haben gestern das am
schlimmsten verletzte verloren, einen Junghengst von knapp acht
Monaten.« Das Gesicht des Lordhüters wirkte aschfahl. »Es hätte
nicht geschehen dürfen, Milord. Ein Pferd mit solchen Wunden, gewiss. Aber nicht bei einem Windrenner, niemals bei einem Windrenner.«
»Er hat Recht.« Der Pferdedieb drehte sich zu dem Sprecher herum, der rechts neben ihm aufgetaucht war: ein junger Mann Ende
zwanzig, dessen Gesicht und kastanienbraunes Haar verriet, wessen
Sohn er war. Seine Augen wirkten hart und feindselig, als sie Bahzells Blick begegneten.
»Mein Sohn Hahnal, Prinz Bahzell«, stellte Lord Edinghas die beiden vor.
Im Gegensatz zu seinem Vater und der Leibgarde, die den Stall bewachte, war Hahnal weder bewaffnet noch gepanzert. Stattdessen
trug er ein Wams, das mit alten und frischen Blutflecken übersät
war. Sein jugendliches Gesicht wirkte verhärmt.
»Hahnal ist einer unserer besten Pferdeheiler«, fuhr Edinghas fort.
»Ab und zu hat er zwar eine Stunde geschlafen, sich aber geweigert,
den Stall auch nur für einen Augenblick zu verlassen, seit die Windrenner zurückgekommen sind.«
»Und was hat es genützt, bei Phrobus?«, spie Hahnal hervor. Er
hatte seine großen, schlanken Hände zu Fäusten geballt und drehte
sich zu den sichtlich sterbenden Windrennen herum. In seinem Blick
kämpfte eine wilde Entschlossenheit gegen eine letztlich siegreiche
Verzweiflung. »Wir verlieren sie alle, Vater, alle.«
Seine Stimme brach bei dem letzen Wort, und er wandte sich ab,
während er sich mit einer schmutzigen Hand über das Gesicht fuhr.
Bahzell konnte die Demütigung beinahe fühlen, die er empfand,
weil er seine »Schwäche« zeigte, und legte, ohne nachzudenken,
dem jungen Mann seine Hand auf die Schulter.
»Fass mich nicht an, Hradani!« Hahnal schüttelte Bahzells Hand
ab, wirbelte herum und starrte ihn böse an.
»Hahnal!«, wies ihn sein Vater scharf zurecht.
»Nein, Vater!« Hahnal ließ Bahzell nicht aus den Augen. »Du bist
der Lordhüter der Warmen Quellen«, fuhr er mit eisiger Stimme
fort. »Du kannst jedem nach deinem Gutdünken Gastrecht gewähren. Auch einem Hradani, der vorgibt, er wäre ein Paladin des Tomanâk. Das ist dein Recht und Vorrecht – und ich beuge mich deinem Wort. Aber ich lasse mich von einem Pferdedieb weder anfassen noch hätscheln, und sei er zehnmal ein Paladin!«
»Hahnal«, erklärte Edinghas streng, »du wirst dich augenblicklich
entschuldigen…«
»Lasst es gut sein, Milord«, unterbrach ihn Bahzell gelassen.
Edinghas sah ihn an und Bahzell hob eine Hand. »Ich hatte nicht das
Recht, Lord Hahnal ohne seine Zustimmung anzufassen oder ihm
Trost anzubieten. Jeder Mann, der sich so verausgabt hat wie Euer
Sohn hier, hat zumindest das Recht, seine Meinung auszusprechen.
Ich werde keinem Mann seine Ehrlichkeit verübeln, so wenig ich
auch das, was er sagt, schätze.«
Edinghas wollte noch etwas sagen, aber Bahzell schüttelte einmal
nachdrücklich seinen Kopf, und der Lordhüter verschluckte einen
weiteren Tadel.
»Also, Lord Hahnal«, Bahzell drehte sich zu dem jungen Mann
herum und sprach so gelassen und unbeteiligt, wie er nur konnte.
»Euer Vater sagte, dieser Junghengst wäre gestern gestorben?«
»Richtig«, antwortete Hahnal barsch, als wüsste er nicht genau,
was er mit Bahzells Antwort auf seinen Wutausbruch anfangen sollte.
»Und was habt Ihr mit der Leiche getan?«
»Wir haben sie natürlich begraben!«, fuhr ihn Hahnal an. »Warum,
Hradani, wollt Ihr ihn…?«
Er unterbrach sich im letzten Augenblick, aber das Wort, das er
nicht

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