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Weber David - Schwerter des Zorns - 3

Weber David - Schwerter des Zorns - 3

Titel: Weber David - Schwerter des Zorns - 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Windreiter
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hier miteinander plaudern, Milord«, antwortete der
Mann ernsthafter. Der Baron hob fragend eine Braue, der Besucher
nickte. »Wenn ich in Eure Privatgemächer eindringen kann, ohne
dass mich Eure Wache überhaupt wahrnimmt, darf ich wohl auch
mit einiger Zuversicht behaupten, dass niemand anders vermutet,
dass ich hier bin. Außerdem stehen mir noch einige andere… Möglichkeiten zur Verfügung, mittels derer ich sicherstellen kann, dass
ich nicht beobachtet werde.«
»Verstehe.«
Der Baron zuckte die Achseln und ging durch das Arbeitszimmer.
Er setzte sich auf den gemütlichen Stuhl hinter seinem Schreibtisch
und sah seinen Besucher an. Das Argument, seine Leibgarde hätte
den Eindringling nicht gesehen, war stichhaltig, das musste er zugeben. Und was das andere anging… Der Baron kannte die Ressourcen nicht, über die dieser selbst ernannte Mitverschwörer verfügte,
und er verspürte auch nicht das geringste Bedürfnis, sie kennen zu
lernen. Er argwöhnte vielmehr sehr stark, dass Zauberei dazugehörte, und in diesem Fall handelte es sich gewiss nicht um Weiße Zauberei. Da im Königreich der Sothôii auf Schwarze Magie und Blutmagie jedoch die Todesstrafe stand, war es dem Baron lieber, wenn
er nicht mehr wusste, als unbedingt nötig war. Auf eine ironische
Art und Weise war diese Ignoranz, auch wenn er sich sehr bemühen
musste, sie zu erhalten, sein bester Schutz, sollten die Dinge so
schlecht für ihn laufen, dass er einem Verhör unterzogen wurde.
Selbst ein Gerichtsmagier würde nur die Wahrheit seiner Aussage
feststellen können, wenn er behauptete, er habe nicht gewusst, dass
der andere Mann ein Zauberer war.
»Wohlan.« Er hatte den unauffälligen Mann fast eine geschlagene
Minute lang eisig betrachtet. »Da Ihr schon mal hier seid, kann es ja
wohl kaum schaden, wenn Ihr mir nun auch den Grund für Euren
ungebetenen Besuch verratet.«
Den anderen schien der finstere Blick eines so mächtigen Edelmannes nicht im Geringsten einzuschüchtern. Er reagierte zwar
nicht gerade unbekümmert, schlenderte jedoch nur zu einer Ecke
des Schreibtisches und verschränkte die Hände hinter dem Rücken,
während er sich lächelnd die Kehrseite am Kamin des Barons wärmte.
»Es gibt da ein paar Angelegenheiten, die Ihr und ich vielleicht besprechen sollten«, sagte er gelassen. »Zudem habe ich Neuigkeiten,
von denen ich Euch unterrichten muss. Da ich bereits in Sôthôfalas
war, hielt ich es für angebracht, gleich nach Toramos weiterzureisen
und sie Euch mitzuteilen.«
»Was für Neuigkeiten denn?«, erkundigte sich der Baron.
»Zunächst einmal hat sich Festian entschieden, Tellian offiziell um
Hilfe zu ersuchen.« Der Baron knurrte wenig überrascht und der
kleinere Mann lachte leise. »Ich weiß, ich weiß, wir haben das von
Anfang an erwartet. Trotzdem überrascht es mich, dass er so lange
gezögert hat.«
»Es überrascht Euch nur, weil Ihr kein Lord seid.« Der Baron lächelte schwach, als er ziemlich unverblümt die Kluft zwischen sich
selbst und seinem Besucher verdeutlichte. »Sicher, er hat das Recht
und auch die Pflicht, sich in einer solchen Angelegenheit an seinen
Lehnsherrn zu wenden. Aber indem er Hilfe bei dem Baron sucht,
gibt er doch zu, dass er nicht fähig ist, die Angelegenheit selbst zu
regeln. In unserem Volk stellt das einen ernsthaften Verlust seiner
Autorität und seiner Befähigung dar.« Er zuckte mit den Schultern.
»Was auch immer ich von Festian und der Berechtigung seiner
Lordhüterschaft über Kleinharrow halte, ich kann verstehen, unter
welchen Zwängen er steht.«
»Gewiss seid Ihr weit besser in der Lage, dies zu begreifen«,
stimmte der kleine Mann liebenswürdig zu. Der Versuch des Adligen, ihn zurechtzuweisen, verpuffte scheinbar wirkungslos. »Meine
Frage lautet daher, ob Ihr wollt, dass dieser Bote – er hat sich übrigens entschieden, Sir Yarran zu entsenden – sein Ziel erreicht oder
nicht.«
»Was ich will oder nicht will, hat in diesem Punkt gewiss nicht allzu viel zu sagen«, erwiderte der Baron, der das Gesicht seines Besuchers hinter der Fassade der unbesorgten Miene eines erfahrenen
Politikers scharf beobachtete. »Balthar ist mindestens einhundertfünfzig Werst von uns entfernt.«
»Das stimmt.« Der Mann nickte und spitzte nachdenklich die Lippen. »Andererseits habe ich gesagt, dass sich Festian erst entschieden hat, sich an Tellian zu wenden, nicht, dass er den Boten auch
schon entsendet hat. Da meine… Quellen mir diese Nachricht umgehend zukommen lassen

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