Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Weg des Unheils, Band 1-4 (Western-Sammelband) (German Edition)

Weg des Unheils, Band 1-4 (Western-Sammelband) (German Edition)

Titel: Weg des Unheils, Band 1-4 (Western-Sammelband) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pete Hackett
Vom Netzwerk:
Fährte kommt, glaubte ich einen Augenblick daran, dass du von den Toten auferstanden seist. Nun, ich werde nachholen, was mir auf der Farm nicht gelungen zu sein scheint. Du fährst von hier aus direkt in die Hölle. Mein Wort drauf.“
    „Wo hast du den Jungen gelassen, Daugherty?“
    „Den hole ich, wenn ich dich erledigt habe. Solang ich mich in Arizona aufhalten, brauche ich ihn. Ob ich ihn mit über den Colorado River nehme, ist fraglich.“
    Warren Elliott schwieg. Ein mitleidloser Zug bahnte sich in sein hohlwangiges, stoppelbärtiges Gesicht. Seine Augen blickten hart wie Bachkiesel. Sein Verstand begann präzise zu arbeiten. Ihn erfüllte das grimmige und ungeduldige Verlangen, Daugherty den Jungen abzujagen und den Verbrecher unerbittlich zur Rechenschaft zu ziehen.
    Er kroch, gedeckt vom Strauchwerk, seitwärts davon.

    *

    Im Schutz der Büsche arbeitete er sich hangaufwärts. Dann galt es, ein Stück Terrain ohne den geringsten Schutz zu überwinden. Warren Elliott zögerte. Fünfzehn Yards etwa, auf denen er dem Gewehr Daughertys vollkommen schutzlos ausgeliefert war. Zehn Sprünge - und jeder konnte der letzte sein. Schließlich setzte Warren Elliott alles auf eine Karte. Er schnellte hoch und hetzte los.
    Schon peitschten die Gewehrschüsse den Abhang herunter. Blei schlug um Warren Elliott herum ein. Eine Kugel strich sengend über seinen Oberschenkel. Eine andere zupfte an seiner Weste. Seine Lungen pumpten. Keuchend warf er sich schließlich hinter den Felsen zu Boden und riss das Gewehr hoch.
    Er feuerte dreimal. Die Detonationen rollten den Hang hinauf und stießen über den Banditen hinweg. Das Feuer wurde sofort mit wilder Verbissenheit erwidert. Die Schüsse peitschten und verdichteten sich zu einem einzigen, lauten Donner. Das Trommelfell betäubende Quarren der Querschläger zog durch die Wildnis, brüllend hallten die Echos von den Hängen wider.
    Dann trat Stille ein.
    Warren Elliott lugte über seine Deckung hinweg.
    Der nächste Schutz, der sich ihm bot, war zehn Schritte entfernt. Er peilte ihn an. Es handelte sich um ein dichtes Gebüsch, zwischen dem einige Felsbrocken lagen. Eine lebensgefährliche Deckung. Aber er musste das Risiko eingehen. Er durfte sich nicht hier hinter dem Felsen festnageln lassen.
    Also setzte er zum Spurt an. Geduckt lief er in Zickzacklinie auf die kargen Büsche zu. Mit einem Hechtsprung warf er sich dahinter.
    Die Kugeln peitschten durchs Gebüsch, konnten ihm aber nichts anhaben, denn er lag hinter einem Wurzelstock, in den sich die eine oder andere Kugel bohrte und den Strauch erschütterte. Zweige und Blätter regneten auf Warren Elliott herunter.
    Warren Elliott hielt nach der nächsten Deckungsmöglichkeit Ausschau. Er hatte sich schon fast zwei Drittel des Abhangs empor gearbeitet.
    Daugherty sah seinen Todfeind zu einem Felsen hetzen und feuerte. Warren Elliott verschwand. Es gelang ihm, sich ein weiteres Stück hangaufwärts zu kämpfen. Der Schweiß rann Warren Elliott in die Augen und ließ sie brennen. Sein Hals war wie ausgedörrt. Schließlich kauerte er schwer atmend hinter einem Felsbrocken. Sein Herz hämmerte einen rasenden Rhythmus. In seinen Ohren dröhnte das Blut. Er wartete, bis sich der Herzschlag wieder etwas normalisiert hatte. Dann holte er eine Schachtel Patronen aus der Westentasche und fing an, das Gewehr nachzuladen.
    Patrone um Patrone drückte Warren Elliott in den Ladeschlitz der Winchester. Dann war der Patronenschacht voll. Er repetierte, spähte über den Felsen, äugte nach der nächsten Deckung, und schnellte in die Höhe. Mit langen Sätzen hetzte er geduckt auf den Felsbrocken zu, hinter dem er Schutz finden wollte.
    Bei Daugherty begann das Gewehr zu dröhnen.
    Am Felsen vorbei starrte Warren Elliott nach oben. Dann kroch er seitwärts davon, und das Gestrüpp verbarg ihn vor Daughertys Blicken.
    Daugherty beobachtete das Terrain unter sich. Er sah Warren Elliotts Pferd und überlegte, ob er den Gaul abschießen sollte. Dann verwarf er diesen Gedanken aber wieder. Solange Warren Elliott lebte, stellte er für ihn eine Gefahr dar. Also musste er hier zurückbleiben - und zwar tot.
    Der Bandit war fest entschlossen, Warren Elliott zu töten. Aber in seine Entschlossenheit begannen sich Unsicherheit und Beklemmung zu mischen. Wo steckte der Mann aus Gila Bend? Hockte er ganz einfach nur hinter einem der Felsen und wartete? Sein Gegner begann Daugherty unheimlich werden. Rastlosigkeit schlich sich in seine Züge.

Weitere Kostenlose Bücher