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Weg des Unheils, Band 1-4 (Western-Sammelband) (German Edition)

Weg des Unheils, Band 1-4 (Western-Sammelband) (German Edition)

Titel: Weg des Unheils, Band 1-4 (Western-Sammelband) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pete Hackett
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sich. Er legte den Jungen ins Bett zurück. „Bleib in dem Raum, Barry, und weine nicht. Papa und Mama sind da. Du brauchst dich nicht zu fürchten. Gleich kommt Mom und holt dich zum Frühstück. In Ordnung, mein Kleiner?“
    „Kommt Mom wirklich gleich?“
    „Sicher, mein Junge, du hast mein Wort.“ Nelson Elliott strich dem Knaben über die struppigen Haare, dann verließ er die Schlafkammer, zog die Tür hinter sich zu, holte seine Winchester aus dem Schrank und verließ das Haus.
    Joan näherte sich ihm. Ihre Züge verrieten Anspannung. „Sie kommen von Süden“, erklärte sie. „Also nehme ich an, dass sie nicht zu Irving Langdon gehören.“
    „Geh ins Haus, Joan“, murmelte Nelson Elliott. „Man kann nie wissen …“
    Joan schritt an ihm vorbei.
    „Verriegle die Tür“, rief ihr Nelson Elliott hinterher, als sie über die Türschwelle trat.
    Die Reiter näherten sich der Ranch im Schritttempo. Die Hufe ihrer Pferde rissen kleine Staubfahnen in die kühle Morgenluft. Einzelheiten konnte Nelson Elliott nicht erkennen. Aber bald konnte er das Pochen der Hufe vernehmen, schließlich auch das Klirren der Gebissketten und das Prusten der Pferde.
    Die Männer lenkten die Tiere zwischen Stall und Scheune hindurch in den Ranchhof. Sie waren stoppelbärtig, verstaubt und verschwitzt. Müde zogen die Pferde die Hufe durch den Staub.
    Linus, der Schäferhund, hatte sich erhoben und blickte den Reitern entgegen. Plötzlich knurrte er, dann begann er zu bellen.
    „Ruhe, Linus!“, gebot Nelson Elliott, und seine Stimme klang scharf.
    Der Hund bellte noch zweimal, dann war er still. Aber seine Nackenhaare hatten sich aufgestellt und er hatte die Ohren angelegt.
    Nelson Elliott repetierte und nahm das Gewehr an die Hüfte. In ihm begannen die Alarmsirenen zu schrillen. Die Kerle sahen nicht gerade Vertrauen erweckend aus. Das Misstrauen, das Nelson Elliott befiel, ging tief.
    Das metallische Geräusch des Durchladens veranlasste die Reiter, die Pferde zu zügeln. Aus entzündeten Augen starrten sie Nelson Elliott an. Einer der Kerle, ein dunkelhaariger Bursche Mitte dreißig, befeuchtete sich mit der Zungenspitze die trockenen, rissigen Lippen, dann rief er mit staubheiserer Stimme: „Hallo, Ranch! Sei versichert, Mister, dass wir nicht mit unlauteren Absichten kommen.“
    „Ihr kommt aus der Felswüste. Ohne wichtigen Grund reitet kein Mensch durch diese Ödnis.“
    Der dunkelhaarige Reiter legte seine Hände übereinander auf das Sattelhorn. „Wir wollten nach Maricopa. Aber irgendwie müssen wir vom richtigen Weg abgekommen sein. Wo befinden wir uns? Wohin müssen wir uns wenden, um nach Maricopa Wells zu gelangen?“
    „Ihr befindet euch fünf Meilen südlich von Gila Bend. Maricopa Wells habt ihr um etwa vierzig Meilen verfehlt. Reitet nach Norden, dann erreicht ihr die Überlandstraße. Folgt ihr nach Osten. Und wenn ihr etwa vierzig Meilen geritten seid, erreicht ihr Maricopa Wells.“
    „Ein weiter Weg, Mister. Unsere Gäule sind am Ende. Unseren letzten Proviant haben wir gestern Mittag verzehrt. Wir haben Hunger und Durst. Was dagegen, wenn wir uns eine Stunde hier auf der Ranch ausruhen? Ich sehe Hühner. Vielleicht kannst du uns ein paar Eier in die Pfanne schlagen.“
    Die Kerle gefielen Nelson Elliott nicht. In den hohlwangigen Gesichtern hatte ein unsteter Lebenswandel unübersehbare Spuren hinterlassen. Sie wirkten heruntergekommen und auf besondere Art verwegen. Jeder der vier war mit einem schweren Revolver bewaffnet, in den Scabbards steckten Gewehre. Etwas Raubtierhaftes haftete jedem von ihnen an, etwas Animalisches. Ein unsichtbarer Strom von Härte und Kompromisslosigkeit ging von ihnen aus. Sie starrten Nelson Elliott an wie Wölfe, die eine Beute gestellt hatten und sich im nächsten Moment auf sie stürzen würden, um sie zu zerfleischen. Nelson Elliott fühlte sich nicht wohl in seiner Haut. Und er hatte nicht vor, dem Quartett Gastfreundschaft zu gewähren. Deshalb stieß er hervor: „Reitet weiter. Wir haben selbst kaum genug zum Leben. In einer Stunde könnt ihr in Gila Bend sein. Dort gibt es einen Mietstall und einen Saloon. Ihr bekommt in Gila Bend für euch und eure Pferde alles, was ihr braucht.“
    „Du bist nicht sehr freundlich, Mister“, stieg es grollend aus Kehle des Dunkelhaarigen. In seinen braunen Augen zeigte sich ein bedrohliches Flackern.
    Der Blick, mit dem er Nelson Elliott musterte, bereitete diesem geradezu körperliches Unbehagen. Er gab sich einen

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