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Weg des Zorns 01 - Die Kriegerin

Weg des Zorns 01 - Die Kriegerin

Titel: Weg des Zorns 01 - Die Kriegerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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groben Gefechtsstand vorbereitet hatte. Dann betätigte er den Abzug.
    Die Übungsmunition aus dem Patronenbehälter, den er an seinem M-97 befestigt hatte, lieferte visuelle und akustische Signale, die es ermöglichten, seine Position zu orten, sobald er feuerte. In diesem Falle jedoch waren diese Hinweise rein pro forma, denn keinem einzigen seiner Ziele blieb noch die Möglichkeit, darauf auch zu reagieren. Der Laser-Entfernungsmesser seines Gewehrs fungierte gleichzeitig als PräzisionsGeschosssteuerung ... und als Aktivator für die Sensoren der Trainings-Kampfgeschirre.
    Hilton bestrich die auf ihn zurennenden Milizionäre mit Feuer, und sie blieben abrupt stehen und betrachteten fassungslos die blinkenden Lichter auf ihrem Brustkorb. Einige von ihnen blickten wieder auf, als wollten sie herausfinden, woher genau die Schüsse gekommen waren. Die meisten jedoch waren damit beschäftigt, sich eilends auf den Boden zu setzen, damit ihre Geschirre sie nicht in schmerzhafter Art und Weise genau dazu aufforderten.
    »Ein bemerkenswert gutes Jagdrevier hier, Larve«, kommentierte Hilton und blickte auf, nachdem er ein gutes Dutzend Milizsoldaten dazu gebracht hatte, sich reglos in die Landschaft einzugliedern. »Vor allem für einige von uns hier«, setzte er grinsend hinzu, als er sah, wie Medrano immer weiter den Abzug bis zum Druckpunkt abkrümmte; dazu kam der wohlüberlegte Einsatz einiger ›Granaten‹ aus Zigairs Werfer, die das zu Ende brachten, was die Blitzlicht-Sprengsätze angefangen hatten.
    Das simulierte Blutbad war ebenso vollständig wie rasch, und Hilton schüttelte den Kopf, als er erneut die zahlreichen ›Leichen‹ betrachtete, die über das ganze Tal verstreut waren.
    »Für das nächste Mal solltet ihr härter trainieren«, erklärte er den armen Milizionären. »Hier draußen meinen wir's ernst.«
    »Machen Sie sich doch nicht lächerlich, Cusherwa!«, bellte Colonel Sharwa ungeduldig. »Selbst wenn Chiawa recht hätte - was nicht der Fall ist! -, wie glauben Sie denn, soll ein Dutzend offenkundiger Fremder den ganzen Weg in die Stadt zurücklegen, ohne dass irgendeiner von unseren Leuten das bemerkt?«
    Sharwa schnaubte angewidert. Zum Teil war das alles wohl seine eigene Schuld. Die Weinkarte seines Lieblingsrestaurants hatte ihn schon so manches Mal verleitet, seine Mittagspause über Gebühr auszudehnen, doch gerade an diesem Tag hätte er das wirklich nicht zulassen dürfen. Nicht, wenn gerade eine Übung abgehalten wurde. Und vor allem nicht, wenn - wie Cusherwas Zusammenfassung seines Gespräches mit Chiawa überdeutlich zeigte - seine Untergebenen sichtlich bereit waren, jedem Schatten hinterherzujagen, sei er noch so sehr Einbildung, wann immer der Colonel sie nicht persönlich und mit stahlharter Hand anleitete, sich auf ihre eigentliche Aufgabe zu konzentrieren.
    »Jetzt«, sprach der Colonel weiter, »müssen wir als Erstes -«
    »Entschuldigen Sie, Colonel.«
    Sharwa blickte auf und verzog vor Unmut über diese Störung das Gesicht.
    »Was?«, bellte er.
    »Es tut mir leid, Sie zu stören, Sir«, erklärte der Techniker aus dem Kommunikationsleitstand, »aber wir empfangen hier einige unvollständige Signale von Captain Chiawas Kompanie.«
    »Was meinen Sie damit - unvollständig?«, wollte Sharwa wissen.
    »Wir wissen noch nicht genau, was das bedeutet, Sir. Das sind nur einzelne Fetzen ihrer Kurzstrecken-Koms, und auch daraus werden wir nicht recht schlau. Aber es klingt, als stünden sie unter Beschuss.«
    »Da!« Zornig blickte Sharwa zu Cusherwa hinüber. »Sehen Sie? Das passiert, wenn ein Offizier - ein unerfahrener Offizier! - sich im Feld durch irgendwelche wilden Spekulationen von seiner eigentlichen Aufgabe ablenken lässt!«
    »Jetzt«, sagte Sergeant Metternich, und die Marines von Schützengruppe Alpha, Dritter Trupp, Zweiter Zug, kletterten aus dem Lastwagen, den sie sich zuvor ›ausgeliehen‹ hatten. Sie bewegten sich ohne sonderliche Hast, blieben völlig ruhig, als wäre es ihr gutes Recht, jetzt genau hier zu sein. Sie hatten drei Viertel der Strecke zwischen ihrem Parkplatz am Straßenrand und dem Gebäude zurückgelegt, bevor überhaupt auch nur eine der Miliz-Wachen zu ihnen hinüberblickte.
    Fast den ganzen Rest der Strecke schafften sie, bevor den Wachen bewusst wurde, dass diese ›Milizionäre‹ trotz ihrer Uniformen keine Gyangtsesen waren.
    »Moment ma ...«, setzte einer von ihnen an, und Sandusky drehte sein M-97 völlig beiläufig zur Seite ...

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