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Weg des Zorns 01 - Die Kriegerin

Weg des Zorns 01 - Die Kriegerin

Titel: Weg des Zorns 01 - Die Kriegerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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zwischen dem Imperium und der Rishatha-Sphäre am nächsten lagen.
    Doch das Imperium hatte unmissverständlich klargemacht, dass es auch bereit war, die Bewohner all jener Planeten, die unter seiner Aufsicht standen, in sämtliche Prozesse einzubeziehen. Allen Welten wurde beträchtliche lokale Autonomie zugestanden, insbesondere natürlich jenen Welten der Krone, die sich für die Eingliederung qualifizierten - und für die Repräsentation im Senat, die damit einherging. Seamus II. und seine Ratgeber erachteten es nicht für notwendig, die Macht eines Diktators tatsächlich zur Anwendung zu bringen, und sie waren auch nicht daran interessiert, die wirtschaftliche Ausbeutung der Grenzlandwelten durch die transstellaren Riesenkonzerne voranzutreiben. Doch diese lokale Autonomie wurde nur aus einer Position heraus bewilligt, in der die betreffende Welt eben fester Bestandteil des Imperiums war.
    »Pankarma weiß das genau, Jasper«, erwiderte sein Stabschef nun. »Das muss er doch wissen. Für die hiesigen Verhältnisse gilt er als recht gebildet, und ich hatte bei ihm noch nie den Eindruck, es mit einem ausgewachsenen Wahnsinnigen zu tun zu haben.«
    »Das stimmt«, sagte Aubert. Doch gleichzeitig wandte er sich vom Fenster ab und blickte Salgado jetzt scharf an.
    »Das stimmt«, wiederholte er. »Aber was, wenn wir einen Fehler begangen haben?«
    »›Einen Fehler begangen‹?« Erstaunt kniff Salgado die Augen zusammen. »Sie meinen, es könnte ein Fehler gewesen sein, Pankarma in die Eingliederungs-Debatten einzubeziehen? Oder uns könnte ein Fehler bei unserer Abschätzung dessen unterlaufen sein, was er wirklich will?«
    »Beides - oder eines von beidem!« Aubert schüttelte den Kopf und stieß ein verärgertes Schnauben aus. »Kereku hat nicht ganz Unrecht, wenn er darauf hinweist, dass Pankarma nie von seiner ursprünglichen Forderung nach Gyangtses vollständiger Unabhängigkeit abgerückt ist. Er mag ja an den Debatten über das Eingliederungsreferendum teilnehmen, aber was er in Wirklichkeit sagt - immer und immer wieder -, das ist, dass er und seine Anhänger vollständig gegen einen letztendlichen Erfolg dieser Bemühungen um die Eingliederung sind. Und er hat deutlich mehr Zuhörer gefunden, er hat eine deutlich größere Plattform für seine Rhetorik erhalten, seit wir ihn in die Diskussionen einbezogen haben. Ich bin zwar nicht Kerekus Ansicht, wir hätten damit die BFG auf irgendeine Weise ›legitimiert‹, aber Pankarma ist nun doch deutlich enger in das eingebunden, was hier lokal als ›Politik‹ gilt. Und wenn er wirklich, tief in seinem Innersten, ein Fanatiker ist, so wie seine Reden das vermuten lassen, dann wird er, sobald er schließlich begreift, dass wir die Absicht haben, den Eingliederungsprozess zu einem erfolgreichen Abschluss zu bringen, was auch immer er sagen oder unternehmen mag, möglicherweise gerade die Art Zwischenfall provozieren, um die Kereku sich so verdammt große Sorgen macht.«
    »Wir wissen doch beide, wie unwahrscheinlich das ist«, gab Salgado als ›Stimme der Vernunft‹ zurück.
    »Ich habe ja nicht gesagt, es sei wahrscheinlich. Ich habe gesagt, es sei möglich. Und wenn es tatsächlich dazu kommen sollte, Ákos, dann wird das ein ganz, ganz schlechtes Licht auf mich werfen. Auf uns beide. Vor allem, nachdem Kereku jetzt schon durch die Gegend rennt und allen und jedem erzählt, das Ende der Welt sei nah!«
    »Das ist wohl wahr«, gab Salgado unwillig zu.
    »Aber was zum Teufel sollen wir denn dagegen unternehmen?«, grollte Aubert. »Pankarma hat jetzt einen Platz am runden Tisch, und den haben wir ihm verschafft. Wenn wir ihm den jetzt plötzlich wieder wegnähmen, so wie Kereku das wohl von uns zu erwarten scheint, dann wird das Pankarma doch wohl geradezu zu einer gewalttätigen Reaktion zwingen. Aber wenn wir ihn nicht aus den Diskussionen abziehen und wenn Kereku es tatsächlich schafft, Stanhope davon zu überzeugen, wir würden gegen die Vorgaben des Imperiums verstoßen, dann ist es sehr gut möglich, dass ich schon bald wieder nach Alterde abberufen werde.«
    Ruhig blickte er seinem Stabschef in die Augen, und Salgado verstand sofort, welchen Zusatz sein Vorgesetzter hier unausgesprochen gelassen hatte.
    »Nun«, sagte er nach kurzem Schweigen, »da keiner von uns nach Hause abberufen werden möchte, solange hier Unerledigtes zurückbleibt, müssen wir uns wohl eine Möglichkeit überlegen, wie wir all das in Ordnung gebracht bekommen, was Kereku für

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