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Weg des Zorns 01 - Die Kriegerin

Weg des Zorns 01 - Die Kriegerin

Titel: Weg des Zorns 01 - Die Kriegerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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falsch hält.« Er verzog das Gesicht. »Nota bene, ich bin immer noch der Ansicht, er und Obermeyer machen sich hier völlig unbegründet Sorgen. Aber wie dem auch sei, im Augenblick sitzt er wohl am längeren Hebel, also werden wir ihn wohl irgendwie zufriedenstellen müssen.«
    »Das ist leichter gesagt als getan, Ákos.«
    »Ja, das stimmt«, pflichtete Salgado ihm bei. Dennoch legte er es ebenso wenig darauf an, dass der Planetargouverneur wegen ›Unfähigkeit‹ abberufen wurde - und er selbst in seiner Funktion als Auberts Stabschef gleich mit ihm. »Andererseits ist es auch nicht völlig unmöglich. Ich meine« - er gestattete sich ein hässliches, kaltes Lächeln -, »Sektor-Gouverneur Kereku ist schließlich derjenige, der gerade erst wieder darauf hingewiesen hat, dass ›Terroristen‹ gewöhnliche Verbrecher sind und keine legitimen politischen Größen.«
    »Das gefällt mir nicht. Das gefällt mir ganz und gar nicht«, sagte Major Serafina Palacios tonlos.
    »Skipper, auch von uns hat niemand geglaubt, wir wären diejenigen, die Aubert von allen Menschen im Universum am meisten schätzt«, merkte Captain Kevin Trammell, der Chef der Alpha-Kompanie, mit ruhiger Stimme an. Trammell war Palacios' erfahrenster Kompanieführer, weswegen er zugleich auch den Oberbefehl über ihr unterbesetztes Bataillon übernommen hatte. Er war gut acht Zentimeter größer als sie, und seine Haut und seine Haare waren im gleichen Maße dunkel, fast schwarz, wie seine Vorgesetzte mit dem skandinavisch-blonden Haar hellhäutig war.
    »Erscheint es Ihnen unter den gegebenen Umständen ...«, fuhr er fort, »... wirklich überraschend, dass er sich unmittelbar an die Planetarmiliz wendet, ohne sich zuvor an Sie zu wenden? Ich meine, wenn Sie sich einmal das Organigramm anschauen, werden Sie feststellen, dass er in seiner Funktion als Planetargouverneur tatsächlich der Oberbefehlshaber der dortigen Miliz ist. Er hat keinerlei Grund, sich vorher an uns zu wenden.«
    »Es geht mir nicht darum, dass er sich unmittelbar an Jongdomba und Sharwa wendet. Mir geht es darum, dass er uns gegenüber nicht einmal erwähnt hat, genau das zu beabsichtigen. Ob ihm das nun passt oder nicht: Dieses Organigramm besagt auch, dass ich immer noch seine Militärberaterin bin. Und von ihm wird erwartet, dass er mich stets auf dem Laufenden hält und meine Meinung einholt, wann immer er mit der Miliz zu tun hat - und das hat er verdammt noch mal nicht getan! Und er würde sich auch nicht in derartiger Heimlichtuerei ergehen, wenn er nicht irgendetwas im Schilde führen würde, von dem er und dieser Dreckskerl Salgado uns nichts wissen lassen wollen - und auch niemanden sonst auf Martinsen.«
    »Skipper, das klingt jetzt ein bisschen paranoid«, merkte Trammell an. Kurz blickte sie ihn finster an, dann schnaubte sie unwillig.
    »Wenn ich, nachdem ich mich jetzt schon elf Monate lang mit Gouverneur Aubert und Mister Salgado herumschlagen musste, nur ›ein bisschen‹ paranoid bin, dann ist mein Verstand offensichtlich deutlich widerstandsfähiger, als ich selbst immer gedacht hatte!«
    Dies ließ sie beide kurz lachen, doch dann wurde Palacios' Miene wieder ernst.
    »Aber im Ernst, Kevin«, sagte sie, »ich mache mir wirklich Sorgen. Mir gefällt überhaupt nicht, wie Aubert in den letzten Tagen aussieht. Ich habe das Gefühl, er hat plötzlich begriffen, wie unsicher das Ergebnis dieses Eingliederungsreferendums wirklich ist. Und ich glaube, ihm ist auch klar geworden, dass es ein richtig schwerer Fehler war, überhaupt mit Pankarma zu reden - zumindest im Hinblick auf seine eigene Karriere. Ich frage mich sogar allmählich, ob er sich nicht wirklich Sorgen macht, Gouverneur Kereku könne sich darum bemühen, ihn abberufen zu lassen, wenn er dieses Chaos hier nicht ganz schnell wieder in den Griff bekommt.«
    »Und Sie denken, dem fällt irgendetwas ein, wie er die Miliz dazu bringen kann, seine Probleme zu lösen?« Fragend hob Trammell beide Augenbrauen. »Diese armseligen Wichte sollen ihn aus der Klemme herausholen, in die er sich selbst so sorgfältig hineinmanövriert hat?«
    »Das ist zumindest das Letzte, was ich versuchen würde«, gab Palacios zu. »Andererseits, und mit allem gebührenden Respekt unseren zivilen Vorgesetzten gegenüber: Mein Gehirn funktioniert. Und das bedeutet, ich weiß, dass die Miliz ein Haufen ›armseliger Wichte‹ ist. Aber ich glaube wirklich nicht, dass Aubert - oder Salgado - das klar ist. Ich fürchte, die

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