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Wehe Dem, Der Boeses Tut

Wehe Dem, Der Boeses Tut

Titel: Wehe Dem, Der Boeses Tut Kostenlos Bücher Online Lesen
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noch.«
    »Kann das nicht warten?«, fragte Jason gereizt. »Manny ist doch wirklich sehr kompetent –«
    »In ein paar Tagen komme ich wieder her. Ich muss nur einiges erledigen – nachsehen, was auf der Ranch und im Büro so los ist …«
    Jason schien protestieren zu wollen, doch in diesem Moment ertönten auf der Treppe Schritte. Gleich darauf trat Trisha ein. Ohne auch nur ein Wort an ihre Brüder zu richten, ging sie schnurstracks zur Bar und schenkte sich ein Glas Tequila ein. »Wo ist Nelson?«, fragte sie, setzte sich halb auf einen der Barhocker und schlürfte ihren Drink.
    »Er kommt noch.«
    »Wie ich hörte, ist Mutter auch eingeladen.«
    »Zum Teufel, was soll das denn?«, knurrte Zach und legte die Kugel zurück auf den Billardtisch.
    »Sie wurde schließlich auch im Testament bedacht«, erklärte Jason.
    »Das war Teil des Abkommens, das Dad und sie bei der Scheidung getroffen haben.«
    »Trotzdem, sie gehört dazu.«
    »Herrgott!«
    Trisha wies auf die Bar. »Vielleicht täte dir ein Drink jetzt gut, Zach?«
    »Heute nicht.«
    Sie wandte sich wieder an Jason. »Und das Mädchen kommt auch?«
    Zachs Nackenmuskeln spannten sich an. »Adria? Du hast sie hierher eingeladen?«
    Jason sah auf die Uhr. »Sie müsste jeden Augenblick hier sein. Ich wollte sie nicht ausschließen, verstehst du – ich dachte, wir könnten uns vielleicht einig werden und sie zurück auf ihre Farm schicken.«
    »Das glaube ich nicht.« Zach war verärgert. Er wollte Adria nicht wiedersehen, wollte ihr Parfüm nicht riechen und sich nicht in ihren Augen verlieren.
    »Hör mal, selbst wenn sie eine Betrügerin ist, sieht sie Kat doch viel zu ähnlich, als dass wir die Sache einfach auf sich beruhen lassen könnten. Die Presse wird verrückt spielen. Die Zeitungen werden Fotos abdrucken – alte Fotos von Kat neben neuen von Adria. Man wird Vergleiche anstellen, ob es uns passt oder nicht, und leider ist nun einmal nicht zu leugnen, dass das Mädchen unserer verstorbenen Stiefmutter ungemein ähnlich sieht.«
    »Ich will von all dem nichts hören.« Trisha leerte ihr Glas und schenkte sich noch einen Drink ein.
    »Der Medienrummel wäre ja nur der Anfang. Als Nächstes nimmt sie sich einen Anwalt – einen guten Anwalt, der darauf aus ist, sich einen Namen zu machen, und der bereit ist, ein Risiko einzugehen, um dann groß abzusahnen und sein Gesicht in der Zeitung zu sehen. Viele Anwälte sind mehr auf Ruhm als auf Geld aus.«
    Trisha schnaubte verächtlich.
    »Nun ja, oder zumindest auf beides gleichermaßen.«
    »Und was hast du jetzt vor?«, wollte Zach wissen. Er hatte ein flaues Gefühl im Bauch. Hinter Adrias Rücken über sie zu reden, gegen sie zu intrigieren widerstrebte ihm mehr, als nötig gewesen wäre. Vielleicht hatte Trisha recht, vielleicht brauchte er doch ein Bier.
    Jason lächelte aalglatt. »Wie heißt es noch im Paten ? Ich mache ihr ein Angebot, das sie nicht ausschlagen kann.«
    »Das gibt es nicht.«
    »Ich schätze, hundert Mille würden reichen.«
    Trisha riss den Mund auf. »So viel willst du ihr geben?«
    »Nicht sofort, versteht sich. Wir fangen klein an und versuchen erst einmal, sie einzuschüchtern. Aber letztendlich sind hunderttausend nicht viel, wenn man die Anwaltskosten bedenkt im Fall, dass wir vor Gericht ziehen müssen. Und überlegt doch nur mal, wie viel länger die Erblegitimation sich noch hinziehen würde. Es ist so schon schlimm genug – bei einem Vermögen dieser Größenordnung dauert es ewig.«
    »Ich könnte wetten, der Alte hockt irgendwo unten in der Hölle und lacht sich ins Fäustchen«, bemerkte Trisha, steckte sich eine Zigarette an und blies Rauchringe in die Luft. »Man stelle sich vor: Beinahe die Hälfte dieses Vermögens hinterlässt er einer Tochter, die er nicht wiedergesehen hat, seit sie ein kleines Kind war, und von der er nicht einmal wissen konnte, ob sie noch lebt! Was für ein Witz!«
    »Es sei denn, es gelänge uns zu beweisen, dass sie tot ist«, erinnerte Jason seine Geschwister. »In diesem Fall können wir ihren Anteil am Erbe unter uns aufteilen.«
    Zach gefror das Blut in den Adern, als er den Hauch eines eiskalten Lächelns auf Jasons Lippen bemerkte. Wie weit würden seine Geschwister gehen, um Witts Vermögen an sich zu bringen? Sie alle verfolgten ihre Privatinteressen. Jason liebte das Geld, Trisha wollte sich seit jeher an ihrer Familie rächen, und Nelson war ehrgeizig bis zum Wahnsinn.
    Und was ist mit dir? Deine Weste ist auch nicht

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