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Wehe Dem, Der Boeses Tut

Wehe Dem, Der Boeses Tut

Titel: Wehe Dem, Der Boeses Tut Kostenlos Bücher Online Lesen
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auszuziehen, einfach aufs Bett fallen. Für die nächsten paar Tage saß er noch hier in Belamy fest, einem Ort, der aus wenig mehr bestand als aus einer Ampel mitten im verdammten Nirgendwo. Je schneller er hier wegkam, desto besser.
    Sein einziger Anhaltspunkt war Ginny Slade alias Virginia Watson Slade. Er musste sie finden, doch das würde nicht einfach sein. Es kostete Zeit und Geld – jede Menge Geld, und zwar das Geld der Danvers'.
    Adria massierte ihren verspannten Nacken, dann schälte sie sich aus ihren Kleidern und warf sie aufs Bett. Während sie mit den Fingern ihr Haar entwirrte, ging sie ins Bad mit dem kühlen Marmorboden, den goldenen Armaturen und großen Spiegelflächen. Kuschelige Bademäntel, in die in Goldschrift ›Hotel Danvers‹ eingestickt war, hingen an Haken neben einer Dusche, die groß genug für zwei Personen gewesen wäre. Sie drehte die Hähne des Whirlpools auf und gab Badezusatz aus einem der kleinen Fläschchen ins Wasser, die das Zimmermädchen bereitgestellt hatte.
    »Das ist etwas völlig anderes als das Riverview«, sagte sie leise zu sich selbst, hakte den Verschluss ihres BHs auf und zog den Slip aus. Sekunden später lag sie im warmen Wasser und die pulsierenden Strahlen linderten den Schmerz ihrer erschöpften Muskeln. Seufzend schloss sie die Augen und versuchte, nicht an Zachary Danvers und die gefährlichen Emotionen zu denken, die er in ihr wachrief.
    Warum musste er nur so sexy sein, so männlich … Sie dachte daran, wie er im Flur des Danvers'schen Landhauses das Porträt von Katherine, seiner Stiefmutter, angestarrt hatte. In seinen Augen hatte sie Geheimnisse gesehen und noch etwas – Begehren? Ein schlechtes Gewissen?
    »Du misst der Sache zu große Bedeutung bei«, ermahnte sie sich, im quirlenden Wasser und nach Lavendel duftendem Schaum schwelgend. Wie lange hatte sie sich schon kein Schaumbad mehr gegönnt? Zehn Jahre? Zwanzig? Dieser Art von Luxus hatte Sharon Nash nichts abgewinnen können, nicht einmal für ein Kind. Wie anders wäre ihr Leben verlaufen, wenn sie als Danvers aufgewachsen wäre, in einem Überfluss, von dem die meisten Menschen nur träumen konnten, den die Familie jedoch für selbstverständlich zu halten schien. Die Familie … Ihre Familie? Himmel, der Gedanke war nicht angenehm.
    Sie war längst zu dem Schluss gekommen, dass Jason eine Schlange war und Trisha nicht viel besser, eine verbitterte Frau, die sicher selbst nicht wenige Geheimnisse hatte. Zach war schlimmstenfalls mürrisch und bestenfalls auf sarkastische Weise verführerisch, und Nelson war undurchschaubar, ein Mann, der zerrissen wirkte. Das waren allerdings nur ihre ersten Eindrücke.
    »Es wird sicher nicht besser werden, eher im Gegenteil«, sagte sie sich und lächelte, bis sie wieder an Zach denken musste. Er hatte den Fehler begangen, sie ›Kat‹ zu nennen. Oder hatte er es mit Absicht getan, als eine Art Test?
    Nein, ausgeschlossen, dachte sie, während sie sich die Arme einseifte. Zach hatte sich versprochen. Kats Name war ihm unwillkürlich über die Lippen gekommen, und das in einem erregten Moment, als er sie küsste und berührte … und …
    O Gott, hatte er mit Kat das Gleiche getan? Mit seiner Stiefmutter? Adria hätte gern Näheres über die Beziehung zwischen Zach und Kat gewusst. Irgendwas stimmte da nicht. Ganz und gar nicht. Ihre Gedanken folgten einem heißen, dunklen Pfad, als sie an seinen Gesichtsausdruck beim Anblick von Kats Porträt dachte. War es Verlangen gewesen? Verbotenes Begehren?
    »So kommst du nicht weiter«, ermahnte sie sich, drehte die Hähne zu, und es wurde still im Raum. Sie versuchte klar zu denken, nicht immer wieder zum Thema Zach abzuschweifen. Sie durfte sich nicht mit ihm einlassen. Die gesamte Familie misstraute ihr, auch Zachary. Das durfte sie nicht vergessen. Sie würden alles daransetzen, ihre Geschichte zu widerlegen, zu beweisen, dass sie eine Schwindlerin war.
    Sie lehnte sich wieder zurück, schloss die Augen und ließ sich vom warmen Wasser umspülen. Sie brauchte nur etwas Zeit, um sich zu entspannen. Um auszuruhen …
    Sie döste ein, träumte von Zachary Danvers und wie es wäre, von ihm geliebt zu werden, sich in seine starken Arme zu schmiegen, die nackten Rückenmuskeln zu berühren, ihn wild und hemmungslos zu küssen, ohne an die Konsequenzen zu denken, ohne Sorge um ihre Identität, ihn einfach nur sinnlich und vorbehaltlos zu lieben und ihn über sich zu spüren, mit schweißglänzendem Körper,

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