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Wehe Dem, Der Boeses Tut

Wehe Dem, Der Boeses Tut

Titel: Wehe Dem, Der Boeses Tut Kostenlos Bücher Online Lesen
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gefunden?«
    »Ich habe sogar eine ganze Menge Bobby Slades gefunden. Robert E. Lee Slade scheint hier ein verdammt häufiger Name zu sein. Es war nicht einfach, aber inzwischen konnte ich die Liste auf ein paar Kandidaten zusammenstreichen.«
    »Sie müssen ganz sichergehen, dass Sie den richtigen erwischen.«
    »Kinderspiel. Ach, übrigens, vielleicht interessiert es Sie, dass unsere kleine Adria schon wieder fleißig war.«
    Jason umklammerte den Hörer noch fester. »Tatsächlich?«
    »Ja. Von einem Insider im Hause Polidori habe ich erfahren, dass sie dort ganz großartig ankommt. Der Alte bildet sich offenbar ein, sie für seine Zwecke benutzen zu können, falls sie wirklich London ist. Wie Sie sicher wissen, ist er darauf aus, große Teile von Danvers International aufzukaufen.«
    »Weiter«, presste Jason zwischen den Zähnen hervor.
    »Nun, das ist mehr oder weniger alles. Abgesehen davon, dass der junge Polidori sich rege für sie zu interessieren scheint.«
    »Mario?«
    »Mhm. Könnte unschön werden, meinen Sie nicht? Ihre Schwester trifft sich immer noch mit ihm.«
    »Ich weiß«, knirschte Jason. Trisha wurde einfach nicht klug.
    »Eine spaßige Familie haben Sie da, Danvers. Ich rufe Sie an, wenn es was Neues gibt.«
    Klick.
    »Moment!«, rief Jason, wütend darüber, dass der schleimige Detektiv ihn so abkanzelte. Gewöhnlich war auf Sweenys Informationen Verlass, und wenn es ihm gelungen war, einen der Dienstboten im Hause Polidori als Informanten zu gewinnen, dann hatte Jason das Gefühl, sein Geld gut angelegt zu haben. Doch er wollte mehr wissen. Viel mehr.
    Die Schlinge um seinen Hals zog sich ein wenig enger zu.
    Er warf einen Blick auf die Uhr, runzelte die Stirn und nahm seine Aktentasche vom Schreibtisch. An der Rezeption sprach Frances gerade ins Telefon. Er wollte zum Lift gehen, doch die Sekretärin hielt ihn zurück. »Es ist Guy vom Sicherheitsdienst«, sagte sie und legte auf. »Es scheint, als würden wir unten von Journalisten belagert, die mit Ihnen oder einem anderen Mitglied der Familie Danvers reden wollen. Und die hier« – sie hielt einen kleinen Stapel Notizzettel hoch – »sind von Reportern und Kolumnisten im ganzen Land. Sie alle wollen mit Ihnen über London sprechen.« Frances zog die Augenbrauen hoch. »Haben wir mal wieder eine neue?«
    »Ja, und zwar eine äußerst überzeugende«, erwiderte Jason, nicht fähig, seinen Zorn zu verbergen.
    »Ach herrje.« Ihre Bestürzung war aufrichtig. Frances Boothe hätte ihr Leben für Danvers International gegeben. »Nun, Guy sagt jedenfalls, Sie sollten das Foyer lieber meiden.«
    »Das werde ich«, erwiderte er und bedachte seine Sekretärin mit einem beschwichtigenden Lächeln. »Sie rechnen sicherlich nicht damit, dass ich das Haus übers Dach verlasse. Sonst noch was?«
    »Miss Monticello hat zweimal angerufen, Sie möchten sich bitte bei ihr melden.«
    Bei der Erwähnung von Kims Namen spannten sich Jasons Finger fester um den Griff seiner Aktentasche. Nun, sollte sie ruhig noch eine Weile schmoren – es konnte nicht schaden, wenn sie auf ihn warten musste. Nachdem Adria sich inzwischen an die Presse gewandt hatte, hielt Kim nichts mehr gegen ihn in der Hand … abgesehen von seiner Affäre mit ihr. Stirnrunzelnd eilte er gemeinsam mit zwei Zweiten Vorsitzenden den Flur entlang. Beide redeten gleichzeitig auf ihn ein, zwei Jasager, denen Danvers International mehr am Herzen lag als ihre eigene Familie. Jason antwortete ihnen völlig automatisch, ohne wirklich bei der Sache zu sein, während sie im Lift zum Hubschrauberlandeplatz auf dem Dach fuhren.
    Der Hubschrauber stand bereit, und Jason war dankbar für das Dröhnen der Rotoren, das für die nächsten fünf Minuten jedes Gespräch unmöglich machte. Als die Maschine abhob und Jason auf die Stadt hinunterblickte, überkam ihn eine unheilvolle Vorahnung. Einmal war er überzeugt gewesen, früher oder später der Kronprinz von Portland zu sein. Jetzt war er sich dessen nicht mehr so sicher – und das nur wegen Adria Nash.
    Es war an der Zeit, Ms Nash zu zeigen, worauf sie sich eingelassen hatte. Wie ernst es war.

    Zach warf Adria einen Blick zu. Sie saß, an die Tür gelehnt, in seinem Jeep und starrte geistesabwesend durch die Windschutzscheibe, während in beiden Richtungen Autos an ihnen vorbeirasten. Sie benahm sich, als sei ihr gar nicht bewusst, dass er neben ihr saß, während er ihre Nähe keinen Augenblick vergessen konnte. Immer wenn er bei ihr war,

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