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Wehe Dem, Der Boeses Tut

Wehe Dem, Der Boeses Tut

Titel: Wehe Dem, Der Boeses Tut Kostenlos Bücher Online Lesen
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Ein Finger, der ihn eine Sekunde zu lange im Nacken berührte. Dass Witt immer wieder für längere Zeit auf Geschäftsreisen war, tat ein Übriges.
    Das erste Mal war es in einer kalten Winternacht geschehen, als der Wind heulend durch die Dachsparren fuhr. Der Strom war ausgefallen und Jason und Kat waren allein im Haus. Sie gab sich ängstlich, und er hatte sie in den Arm genommen, sich mit ihr hingesetzt und sie warm gehalten. Als sie das Gesicht zu ihm hob, war es das Natürlichste von der Welt, dass er sie küsste, sie berührte, ihr den Bademantel vom Leibe riss und sie nahm wie ein wilder Bock, der einem anderen das Weibchen ausspannt. Sie war hemmungslos und ungezähmt, hatte ihre Leidenschaft jahrelang frustriert unterdrücken müssen.
    Nach ihrer ersten gemeinsamen Nacht trafen sie sich immer wieder heimlich, experimentierten mit Drogen, versetzten sich durch Koks und Marihuana und Sex in einen Rausch. Selbst jetzt bekam er, wenn er an sie dachte, einen Steifen wie seit Jahren nicht mehr. Seine Frau Nicole war frigide, schon immer gewesen. Kim war ein heißes kleines Luder, eifrig darauf bedacht, ihm Lust zu bereiten, bereit, ihm alle Wunschträume zu erfüllen, doch sie setzte ihn ständig unter Druck, damit er sich scheiden ließ. Außerdem war sie niemals so instinkthaft sinnlich, zeigte nie diese pure, animalische Lust am Sex, die Kat von all seinen anderen Geliebten unterschied. Während Kat den Sex genoss, gab Kim sich entschieden zu viel Mühe, ihn glauben zu machen, sie habe Spaß. Zwar tat sie alles, was er wollte, doch ihre Reaktionen erschienen ihm gezwungen und gehemmt.
    Keine andere Frau konnte Katherine LaRouche Danvers in puncto Nymphomanie und Narzissmus das Wasser reichen.
    Und diese Adria – wer zum Teufel sie auch sein mochte – sah Kat so verdammt ähnlich, dass es ihm Angst einjagte … und ihn zugleich erregte.
    Sie beantwortete Fragen und lächelte dabei auch noch, behauptete sich geschickt gegen die Meute. Jason lehnte sich mit der Hüfte an den Schreibtisch. Ihm war längst klar, dass er Adria Nash als Gegnerin nicht unterschätzen durfte. Man konnte sie nicht auf die leichte Schulter nehmen. Nun, ihn auch nicht. Er hatte ihren Schwindel vom ersten Moment an durchschaut. Damit würde sie nicht durchkommen. Er würde ihr Einhalt gebieten, bevor sie auch nur einen Cent vom Vermögen der Danvers' zu sehen bekam. Flüchtig überlegte er, wie sie wohl im Bett sein mochte. Sexuell aufgeladen wie Kat oder leidenschaftslos bereitwillig wie Kim?
    Bei dem Gedanken an seine Geliebte und ihre wachsenden Ansprüche legte er die Stirn in Falten. Er konnte sich nicht von Nicole scheiden lassen, wollte es nicht. Seine Frau war, wenn auch ein schlaffer Waschlappen im Bett, mit allen Wassern gewaschen. Sie würde die Hälfte von allem, was er besaß, einfordern, und er hoffte schon bald über das größte Vermögen in Portland zu verfügen. Irgendwie musste er einen Weg finden, Kim ruhig zu halten – und mit Adria Nash fertig zu werden.
    Mit zusammengekniffenen Augen verfolgte er das Ende der Sendung, hörte zu, wie die beiden Nachrichtensprecher über die Möglichkeit spekulierten, die verschwundene Erbin könnte aufgetaucht sein, um ihr Vermögen zu fordern … und dann krampfte sich ihm der Magen zusammen, denn sie zeigten alte Berichte aus der Zeit, nachdem London entführt wurde. Beim Anblick seines Vaters und seiner Stiefmutter Kat wurde Jason beinahe übel. Es folgte ein Foto der kleinen London. Mithilfe der neuesten Computertechnologie hatte ein Künstler ein Porträt des Mädchens erstellt, wie sie heute aussehen müsste, und das Gesicht sah Adria recht ähnlich. Schlimme Befürchtungen lasteten wie Bleigewichte auf Jasons Schultern.
    Es war ausgeschlossen, dass sie London war! Es war unmöglich, verdammt noch mal!
    Kaum dass er den Fernseher ausgeschaltet hatte, klingelte die Gegensprechanlage erneut. »Es tut mir wirklich leid, Mr Danvers, aber Mr Sweeny behauptet, dass Sie auf seinen Anruf warten. Als ich versucht habe, ihm klarzumachen, dass Sie beschäftigt sind, wurde er richtiggehend unflätig …«
    »Schon gut, Frances. Stellen Sie durch.«
    »Wieder auf Leitung zwei.«
    »Gut.« Jasons Handflächen wurden feucht von Schweiß. Er hob den Hörer ab und machte sich auf Sweenys Nachrichten gefasst. »Jason Danvers.«
    »Sie sagten, ich soll anrufen, wenn ich in Memphis ankomme, und jetzt bin ich hier«, sagte Sweeny. Er klang selbstzufrieden.
    »Sie haben Bobby Slade

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