Wehrlos vor Verlangen
sexuelle Verlangen in seinem Blick konnte unmöglich echt sein. Vor Minuten noch hatte sie doch seine Feindseligkeit gespürt. „Ich …“ Sie schien auch die Fähigkeit zu klarem Denken verloren zu haben. Nervös befeuchtete sie sich die trockenen Lippen und sah, wie er die verräterische Geste mit den Augen verfolgte.
„Warum fangen wir nicht gleich mit dieser Landschaft an?“ Er legte eine Hand an ihren Ellbogen und steuerte sie weiter in den Raum hinein – fort aus Scheich Mussadas Sichtfeld.
Machte es ihr Spaß, die Männer anderer Frauen zu verführen? Er hatte doch das Aufblitzen in ihren Augen gesehen, als sie den Scheich erblickt hatte. Hatte bemerkt, wie sie mit den Fingerspitzen das Collier befühlt hatte, damit jeder Blick automatisch auf ihren schlanken Hals und ihr Dekolleté gelenkt wurde. Ein eiskalt kalkulierendes Herz schlug in dieser schönen Hülle. James Hamilton war sicher nicht schuldlos, aber Thanos war überzeugt, dass Tahlia Reynolds seinen Schwager ganz bewusst verführt hatte. Und jetzt plante sie, Scheich Mussada zu verhexen.
Nicht, wenn er es verhindern konnte. Für den restlichen Abend würde er sie nicht aus den Augen lassen, selbst wenn er dafür vorgeben musste, selbst in ihren Bann geraten zu sein.
2. KAPITEL
Immer wieder sah Tahlia zu der großen Wanduhr. Vor über einer Stunde hatte der attraktivste Mann in der Galerie sie um eine Führung gebeten. Sie konnte nicht anders … seine Aufmerksamkeit schmeichelte ihr. Seine Hand lag leicht in ihrer Rückenmulde, und sie war sich der Wärme, die sein großer schlanker Körper an ihrer Seite ausstrahlte, nahezu schmerzhaft bewusst. Er schien es nicht eilig zu haben, sich von ihr zu verabschieden. Sie hingegen war hier, um Kontakte zu knüpfen und Visitenkarten an jeden zu verteilen, der sich für ihr Collier interessierte. Bisher hatte sie nicht viel für ihren Auftrag getan.
„Ich denke, Rufus kann Ihnen sehr viel mehr zu seinen Bildern erklären als ich“, meinte sie, als Thanos vor einem abstrakten Gemälde mit schwungvollen Pinselstrichen in leuchtenden Farben stehen blieb.
Thanos folgte ihrem Blick zu dem bärtigen Künstler, der mit einer Gruppe anderer Gäste zusammenstand. „Vielleicht. Aber er ist bei Weitem kein so attraktiver Führer.“
Tahlia schnappte leise nach Luft. Thanos Savakis flirtete schamlos mit ihr, sie sollte zusehen, dass sie aus seiner Nähe verschwand. Doch ihre übliche Vorsicht war verflogen, verscheucht von seinem charismatischen Charme. Dass seine Lippen sich wieder zu diesem überwältigenden Lächeln verzogen, ließ ihren Puls prompt rasen.
Thanos schaute zu dem Gemälde zurück. „Mr. Hartmans abstrakte Bilder sind genau das, was mir für mein neues Hotel vorschwebt. Sie passen zu der modernen Architektur des Gebäudes.“
„Crispin erwähnte, dass Sie eine Hotelkette besitzen.“ Unter seinem kritischen Blick errötete sie.
Was hatte Crispin ihr noch alles gesagt, fragte er sich. Dass er ein Milliardär mit einer Schwäche für Blondinen war? Hatte Tahlia Crispin gebeten, sie miteinander bekannt zu machen? War sie überzeugt, dass ihr rotgoldenes Haar und ihre milchweiße Haut als Abwechslung zu den vielen sonnengebräunten Blondinen seine Faszination eher erregen würden als die ausgestellte Kunst?
„Ich besitze viele Hotels weltweit. Im Moment führe ich gerade Verhandlungen, um das Ambassador Hotel hier in London zu kaufen, in dem ich für die Dauer meines Aufenthalts auch wohne.“
Das Ambassador war eines der exklusivsten Hotels der Metropole. Als Crispin Tahlia vorhin gesagt hatte, dass Thanos ein Milliardär war, hatte sie das nicht sonderlich interessiert. Doch jetzt kam ihr der Gedanke, dass er reich genug war, um Reynolds Gems zu kaufen.
„Aktuell habe ich gerade ein Projekt in Griechenland abgeschlossen“, fuhr er fort. „Das Artemis ist ein Fünf-Sterne-Hotel, das seinen Gästen ultimativen Luxus bietet. Fitness- und Wellness-Studios, Kosmetiksalons, Designerboutiquen und Juweliere, alles in einem Haus.“
„Das klingt faszinierend.“ Vor allem das mit den Juwelierläden im Haus. Unwillkürlich glitt ihre Hand zu dem Collier an ihrem Hals.
Thanos folgte der Bewegung mit den Augen. „Das Collier ist so exquisit wie die Frau, die es trägt“, bemerkte er.
Ein Hauch Rot überzog ihre Wangen. „Es ist nur ein Stück aus einer breiten Palette von Schmuckstücken, die die Goldschmiede bei Reynolds Gems entworfen haben. Für unsere Arbeiten wählen wir nur die
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