Weibliche Lust ohne Tabus
Geschätzt wird, dass sich jede zehnte mit diesen Bakterien ansteckt. Zwar fallen diese Keime zunächst oft nicht auf, weil keine Symptome auftreten. Aber wenn sich Jahre später Schmerzen im Unterleib bemerkbar machen, kann es oft zu spät sein. Denn dann können die Bakterien bereits die Eileiter verklebt haben, und Unfruchtbarkeit ist die Folge. Viele unfreiwillig kinderlos gebliebene Frauen sind Opfer solcher Chlamydien. Falls Chlamydien gefunden werden, kann man ihnen in der Regel problemlos mit Antibiotika den Garaus machen. Allerdings sollte auch der Partner dann einen Arzt zum selben Zweck aufsuchen, damit die Keime nicht wieder zurückübertragen werden können.
Schwere körperliche Schäden hingegen kann die Syphilis anrichten. Giacomo Casanova, Friedrich Nietzsche, Paul Gaugin und Charles Baudelaire sollen daran gelitten haben. Die »Lustseuche« von einst galt schon fast als besiegt, ist in den vergangenen Jahren aber zurückgekehrt. Schuld an der Syphilis ist das Bakterium Treponema pallidum, das nicht nur beim Geschlechtsverkehr, sondern auch beim Oralsex übertragen wird. Drei bis vier Wochen nach einem folgenschweren Intermezzo bildet sich an der Infektionsstelle ein schmerzloses Geschwür, dessen Rand verhärtet ist. Einen Monat später kommen Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen dazu. Man könnte es für eine Grippe halten, wären da nicht braunrosa Knötchen, die schließlich nässen. In diesem Stadium ist die Krankheit hochinfektiös und kann sehr leicht übertragen werden – allein durch bloßen Hautkontakt. Dadurch kann sich die Syphilis auch an untypischen Stellen – etwa am Bein oder am Hals – mit Wucherungen zeigen.
Viele behaupten, der sogenannte »Spanische Kragen«, diese typische Halskrause, die man auf vielen Gemälden sieht, sei im Barock nur deshalb in Mode gekommen, weil sie die ansonsten für jeden sichtbar gewordenen Syphilis-Knötchen gnädig verbarg.
Unbehandelt kann die Syphilis viele Organe schädigen und zum Tod führen. Dank Penicillin gibt es diese schweren Formen zum Glück kaum noch. Allerdings infizieren sich laut Robert-Koch-Institut allein in Deutschland immer noch rund 2700 Menschen pro Jahr, vor allem homosexuelle Männer. Bei vielen ist die Gefahr, die von der Syphilis ausgeht, in den Hintergrund gerückt und von der Angst vor AIDS abgelöst worden. Die Devise »Mehr Kondome, weniger Partner« bannt damit nicht nur die Gefahr, sich mit dem HI-Virus zu infizieren, sondern auch die, an Syphilis zu erkranken.
Die Immunschwächekrankheit AIDS ist nach wie vor die gefähr lichste aller Geschlechtskrankheiten. Das auslösende HI-Virus verbreitet sich beim Sex über kleine Risse in der Schleimhaut. Besonders riskant ist, wie schon erwähnt, Analverkehr ohne Kondom, da die Darmwand leichter einreißt. Vaginalverkehr steht an zweiter Stelle. Zwei bis sechs Wochen nach der Infektion klagen Betroffene über Fieber, geschwollene Lymphknoten und Übelkeit. Diese Symptome klingen jedoch wieder ab. Für einige Jahre treiben die HI-Viren dann im Stillen ihr Unwesen. Erst viel später bricht die eigentliche Krankheit AIDS aus: Das durch den Virus geschwächte Immunsystem kann sich nicht mehr gegen ansonsten harmlose Erreger wehren. Eine Heilung gibt es bis heute nicht. Eine Kombination aus mehreren Arzneien (die sogenannte Haart-Therapie) kann den Ausbruch der Krankheit sehr lange unterdrücken. Heute können HIV-Infizierte damit jahrzehntelang weiterleben.
Myome, Zysten, Endometriose? Kein Grund zur Panik!
In der Gebärmutter entstehen immer wieder verschiedene »Gewächse«, Wucherungen, die uns bei der Diagnose durch den Frauenarzt zunächst Angst machen. Aber in den meisten Fällen sind sie gutartig und relativ einfach behandelbar.
Schätzungsweise jede vierte Frau über 30 und jede dritte über 40 hat zum Beispiel Myome . Dabei handelt es sich um gutartige Muskelwucherungen in der Gebärmutter. Sie können an verschiedenen Stellen der Gebärmuttermuskulatur entstehen und eine Größe von wenigen Millimetern bis zu einigen Zentimetern haben. Myome können in der Muskulatur bleiben oder aus der Gebärmutterwand herausragen. Bei manchen Frauen werden sie so groß, dass sie über den Bauchnabel gehen. Sie können einzeln oder in größerer Anzahl auftreten. In den meisten Fällen sind sie völlig harmlos. Viele betroffene Frauen spüren nichts von den Myomen und wissen nicht einmal, dass sie welche haben. Meist werden sie erst bei einer Routineuntersuchung (Tastbefund oder
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