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Weihnachten - Gedichte und Geschichten: Eine Weihnachtsgeschichte, Nußknacker und Mausekönig, Der Schneemann, Die Eisjungfrau, Schneeweißchen und Rosenrot, ... denkwürdige Neujahrnacht (German Edition)

Weihnachten - Gedichte und Geschichten: Eine Weihnachtsgeschichte, Nußknacker und Mausekönig, Der Schneemann, Die Eisjungfrau, Schneeweißchen und Rosenrot, ... denkwürdige Neujahrnacht (German Edition)

Titel: Weihnachten - Gedichte und Geschichten: Eine Weihnachtsgeschichte, Nußknacker und Mausekönig, Der Schneemann, Die Eisjungfrau, Schneeweißchen und Rosenrot, ... denkwürdige Neujahrnacht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinrich Heine
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bis an das Gehege von Steingrimsstadir gekommen waren, trennten sie sich. Steinn trat den Heimweg an, Mutter und Sohn aber gingen weiter.
    Am anderen Tag, als Gudrun und Illugi wieder nach Hause kamen, lag der Bauer im Bett. Gudrun beugte sich über ihn, allein er rührte sich nicht. So war es noch nie mit ihm gewesen. Sie fragte ihn, ob er krank sei. »Das hat nicht viel zu sagen«, meinte er, »aber ich glaube nicht, daß ich gestern abend so bald umgekehrt wäre, hätte ich damals schon das gewußt, was ich jetzt weiß.« Gudrun kam dies wunderlich vor, doch erfuhr sie diesmal nichts weiter darüber.
    Es kam nun das nächste Christfest heran, ohne daß sich inzwischen etwas Merkwürdiges begeben hätte. An diesem Weihnachtsabend war schlimmes Wetter und Schneegestöber. Gudrun bat wieder ihren Mann, sie zur Kirche zu begleiten. Er tat es, war aber sehr schweigsam. Als sie die Kirche erreicht hatten, bat er seinen Sohn Illugi, mit ihm umzukehren. »Es ist der Lauf des Schicksals, daß du noch mehr Weihnachtsfeste erleben sollst, mit mir aber wird es wohl nicht mehr lange dauern; für dich mag es daher gut sein, heute nacht etwas zu sehen, wenn es mir auch nichts mehr nützt.«
    Illugi ging nun mit seinem Vater heimwärts, doch war ihm sehr bange. Zu Hause kamen sie zuerst an ein Außengebäude, welches einzeln auf dem Vorplatze stand. Steinn ging sogleich in dieses Haus, und Illugi folgte ihm. Dort warteten sie eine kleine Weile. Da war es Illugi, als weiche die Giebelwand von dem Raum. Er schaute hinaus und blickte gen Osten. Da sah er zwei weißgekleidete Männer kommen, die zwischen sich einen Sarg trugen. Über den Sarg war eine Decke gebreitet, durch die man nicht hindurchsehen konnte. Sie begaben sich ins Haus ein und stellten sich dort auf. Und nun bewegte sich von allen Seiten ein Gewimmel von Geistern heran. Sie fragten einander nach Neuigkeiten und trieben es so die ganze Nacht hindurch. Illugi hörte, daß sie von guten und von bösen Menschen sprachen, und besonders von den Kindern. Sie nannten auch den Namen seines Vaters und von ihm redeten sie Gutes. Illugi entnahm ihren Gesprächen, daß schlechte, gottlose Menschen ihnen am besten gefielen, gute und gottesfürchtige Sitten dagegen schienen ihnen nicht zuzusagen. Dann sagten sie, nächste Weihnachten würden sie den Bauern Steinn in ihrem Sarge forttragen. Illugi verspürte einen kalten Schauder vor diesen Gästen, und ihr Anblick machte ihn grausen. Plötzlich aber, ehe er sich’s versah, entstand ein starkes Getöse, und es wurde stockdunkel, während es zuvor ganz hell gewesen war. Da entsetzte sich Illugi und fiel ohne Besinnung nieder. Als er wieder zu sich kam, lag er in seinem Bett, wohin ihn sein Vater getragen hatte. Steinn starb bald darauf, und die Leute meinten, es sei mit ihm nicht alles ganz richtig gewesen.
    Illugi erzählte allen sein Erlebnis und was er in dem Hause gehört und gesehen hatte. Da erkannten die Leute, daß jene Geister zu den Wesen gehören, die Weihnachtsgesellen genannt werden. Sie durchstreifen um Weihnachten die bewohnten Gegenden und sind gefährliche Gäste, raubgierig und heimtückisch, besonders gegen Kinder, weshalb man diesen auch oft mit ihnen droht. Illugi ließ sich das Gesicht zur Warnung dienen, wie es seines Vaters Absicht gewesen war. Er wurde ein alter Mann, besuchte fleißig die Kirche und hing treu an seinem Glauben. Nie sah er die Weihnachtsgesellen wieder, noch fügten sie ihm und seiner Mutter je Schaden zu. Auch werden sie selten sichtbar, und stets nur gottlosen Menschen, und schlimm ist es, in ihren Sarg zu kommen.

Weihnachtszeit
    (Julius Gersdorff)
    Hört, es schallen Himmelslieder
Lieblich zu der Erde nieder:
In der heil’gen Nacht
Gottes Liebe wacht!
Halleluja!
    In den Festesklang der Glocken
Mischt sich jubelndes Frohlocken:
Gnade wird uns heut
In der Weihnachtszeit!
Halleluja!
    Die so treu am Heiland hangen,
Mög’ sie alle lieb umfangen
Bei dem Lichterbaum
Sel’ger Kindheit Traum!
Halleluja!

Unter dem Tannenbaum
    (Theodor Storm)

Eine Dämmerstunde
    E s war das Arbeitszimmer eines Beamten. Der Eigentümer, ein Mann in den Vierzigern, mit scharf ausgeprägten Gesichtszügen, aber milden, lichtblauen Augen unter dem schlichten, hellblonden Haar, saß an einem mit Büchern und Papieren bedeckten Schreibtisch, damit beschäftigt, einzelne Schriftstücke zu unterzeichnen, welche der danebenstehende alte Amtsbote ihm überreichte. Die Nachmittagssonne des Dezembers beleuchtete eben mit

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