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Weihnachtsengel gibt es doch

Weihnachtsengel gibt es doch

Titel: Weihnachtsengel gibt es doch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Wiggs
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Abwickeln der Metallfolie, das Lösen des Drahtkorbs, das langsame, unausweichliche Herausdrehen des Korkens. Man wusste nie genau, wann der Korken sich lösen würde, aber der weise Trinker achtete darauf, den Flaschenhals von sich wegzuhalten. Das ganze Ritual dauerte ungefähr dreiundzwanzig Sekunden, nahm Eddie an, denn aus einem Grund, den er selber nicht verstand, zählte er beim Drehen des Korkens leise mit. Dreiundzwanzig Sekunden, um all die Jahre hart erkämpfter Trockenheit wegzuwaschen.
    Der Korken löste sich mit einem befriedigenden Plopp und prallte gegen die Küchendecke. Eddie hatte keine Champagnerflöte, also goss er die tanzende Flüssigkeit in ein Saftglas aus dem Schrank über der Spüle. Er sah zu, wie die kleinen Blasen im Glas nach oben stiegen; jede eine Perle himmlischen Versprechens.
    In solchen Momenten wie diesem sollte er Terry Davis anrufen, seinen Sponsor hier in Avalon. Aber die Feiertage standen vor der Tür, und Eddie wollte ihm nicht auf die Nerven gehen. Vor allem dieses Jahr nicht. Terry war ganz und gar mit seinem ersten Enkelkind beschäftigt; sein Sohn Connor und seine Schweigertochter Olivia erwarteten jeden Moment die Ankunft ihres ersten Kindes. Eddie wusste verdammt gut, dass das Programm so nicht funktionierte. Wenn man kurz davor stand, Alkohol zu trinken, rief man seinen Sponsor an, Ende der Geschichte. Gehen Sie nicht über Los, nehmen Sie nicht das kühle, leckere Glas des Vergessens und führen es an Ihre Lippen …
    Ein scharfes Klopfen an der Tür brach den Bann. Eddie stellte das Glas beiseite und ging, um zu öffnen. Ein Blick auf die Uhr verriet ihm, dass es noch ein paar Stunden hin war,bis das Krippenspiel begann.
    „Hey, Mr Haven“, sagte Omar Veltry und schob sich an ihm vorbei, ohne auf eine Einladung zu warten. „Das müssen Sie sehen. Wir haben etwas, das wir Ihnen zeigen wollen.“ Hinter ihm kamen seine beiden Brüder, gefolgt von Jabez und Cecil.
    „Was soll ich mir ansehen?“, fragte Eddie.
    „Haben Sie hier einen Internetanschluss?“ Ohne die Antwort abzuwarten, stürzte Randy sich auf Eddies Laptop, der auf dem Esszimmertisch stand.
    Der Laptop war der Traum eines jeden Musikers und Komponisten. Er hatte alles, was man für eine vernünftige Musikproduktion benötigte. Eddie stellte sich schützend davor. „Wow, macht mal halblang. Was wollt ihr mit meinem Laptop?“
    „Das müssen Sie hören“, sagte Moby. „Cecil hat es von unserer Session mit Ihnen vor Kurzem gemacht.“
    „Cecil, man, du bist ein verdammtes Genie, weißt du das?“, sagt Omar und tippte schon die Adresse in den Browser ein.
    „Hey“, setzte Eddie zum Protest an.
    „Hören Sie einfach zu“, sagte Jabez.
    Einen Moment später klang das Lied durch die Lautsprecher, das er für Maureen geschrieben hatte. Nein, für die Aufführung, korrigierte er sich. Ein Video erschien; ein Zusammenschnitt mehrerer Aufnahmen des PBS-Filmteams. Die Crew war bei allen Proben in den vergangen Wochen dabei gewesen. Zwischendurch tauchten immer wieder von Daisy Bellamy geschossene Stillleben auf. Es gab auch Liveaufnahmen von Eddie im Studio bei der Aufnahme des Songs. Eine erstaunlich professionelle Produktion, stellte Eddie fest. Und eine Mischung, die den Zuschauer absolut in den Bann zog.
    „Das hast du gemacht?“, fragte er Cecil.
    „Jupp“, erwiderte der mit einem scheuen Grinsen.
    „Er ist echt ein Freak“, fügte Omar hinzu. „Ein Genie.“
    „Sehen Sie sich nur die Klickraten an“, sagte Randy. „So viele Hits. Es vermehrt sich wie ein Virus, Mann.“
    „Sie werden wieder berühmt“, strahlte Omar.
    Eddie wurde ein wenig flau im Magen. Er wollte nicht berühmt sein. „Nimm es runter“, sagte er zu Cecil. „Ehrlich …“
    „Warten Sie, gucken Sie sich das an.“ Moby zeigte auf das Video. „Er hat es so angelegt, dass man es sich herunterladen kann.“
    „Für die Bücherei“, erklärte Cecil. „Jeder Download schickt eine Spende an die Bücherei.“
    „Das kann nicht sein.“ Eddie schüttelte den Kopf. „Das ist doch verrückt.“
    „Das ist das Internet, Mann“, sagte Omar.
    Ungläubig trat Eddie einen Schritt zurück. „Und ihr seid sicher, dass das so funktioniert?“
    „Ja, genau so“, sagte Jabez.
    „Warten Sie nur, bis Miss Davenport das sieht.“ Randys Augen funkelten aufgeregt. „Dafür wird sie Sie lieben, Mann.“
    „Das bezweifle ich.“
    „Sie haben sich gestritten“, erklärte Omar.
    „Woher weißt du das?“, wollte Eddie

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