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Weihnachtszauber 01

Titel: Weihnachtszauber 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Louise Allen , Courtney Milan , Nicola Cornick
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steinernes Fenstersims, das genau die richtige Höhe aufwies, um sich darauf aufzustützen, bis sich ihr Atem beruhigt hatte. Der Ausblick, der sich ihr bot, nachdem sie die Spinnweben vom Glas gewischt hatte, war derselbe wie vom Obstgarten aus; das Fenster ging auf den fernen See hinaus.
    Und da stand ihr Apfelbaum. Während sie hinausschaute, erschien ein großer Mann, der einen Hut in der Hand hielt, als wüsste er nicht, was er damit anfangen sollte.
    Dann zuckte der Mann mit den Schultern, warf ihn einfach in den Schnee und kletterte auf den Baum.
    Lucas. Was um alles in der Welt tat er denn da? Dann erkannte sie: Er pflückte Misteln. „Bestimmt macht er damit beim weiblichen Personal die Runde“, sagte sie streng. Aber insgeheim wusste sie, dass die Misteln allein für sie bestimmt waren.
    Ihr wurde innerlich ganz warm dabei. Es dauerte nur ein paar Augenblicke, dann schwang er sich vom Baum hinab, so geschmeidig wie ein Knabe beim Apfelklauen, und schob etwas Kleines in die Tasche.
    Penny sah ein wenig bleich aus, als Rowan wenig später ins Zimmer geeilt kam, bemüht, das selige Grinsen zu unterdrücken. Ihre Freundin war ruhiger, als Rowan erwartet hatte, nachdem Lord Danescroft sie in die Kirche geführt und sie so vor den anderen ausgezeichnet hatte.
    „Nun?“, fragte Rowan und sprang geschäftig um sie herum, entknotete die Bänder ihres Huts und schüttelte ihren Mantel aus. „Konntest du ihn abwimmeln?“
    „Ihn abwimmeln ...? Ach so, die Geschichte mit der Wettleidenschaft. Ich habe es versucht, aber er hat nur gelacht und gesagt, er würde mit mir wetten, wie oft meine Patentante ihr Gebetbuch fallen lässt, wenn ich möchte.“
    „Er hat gelacht?“ Das waren schlechte Nachrichten. „Du hast doch gesagt, dass er niemals lächelt.“
    „Ich weiß.“ Penny biss sich auf die Lippe. „Ich glaube nicht, dass er sich von mir hat abschrecken lassen.“
    „Oje. Nun ja, noch besteht kein Grund zur Verzweiflung. Mr. Lucas, sein Kammerdiener, und ich überlegen schon die ganze Zeit, aber es ist ziemlich schwierig, wenn man nicht auf etwas verfallen will, das entweder so schrecklich ist, dass es dir keiner zutraut, oder das dich ruinieren könnte, wenn es wahr wäre.“
    „Es ist sehr nett von dir, dich mit ihm abzugeben, nur um mir zu helfen“, sagte Penny und stand ergeben da, während Rowan ihr das Tageskleid aufknöpfte und es ihr auszog.
    Rowan hielt inne, das Kleid in der Hand, und sah ihre Freundin fragend an.
    „Penelope Maylin, machst du dich etwa über mich lustig?“
    „Ein bisschen“, gab Penny mit leisem Lächeln zu. „Mr. Lucas sieht sehr gut aus.“
    „Na, da sind doch schon zwei dieser Meinung“, erklärte Rowan spitz. „Du liebe Güte, Penny – als würde ich mit einem Kammerdiener flirten!“
    „Um meinetwillen würdest du es bestimmt tun“, erklärte Penny loyal.
    „Er hat in Westindien als eine Art Gutsverwalter gearbeitet.“ Rowan nahm alle drei Nachmittagskleider heraus und musterte sie. „Ich glaube nicht, dass er überhaupt ein Kammerdiener ist.“
    „Wie wäre es mit dem bernsteingelben?“, fragte Penny. „Ich könnte dazu das Paisleytuch tragen, das Stiefmama mir geliehen hat.“ Rowan half ihr in das Kleid.
    „Vielleicht ist Lucas in Wirklichkeit ein Konstabler aus der Bow Street, der hergeschickt wurde, um den echten Mörder zu ermitteln?“
    „Auf einer Hausgesellschaft?“, meinte Rowan skeptisch und fragte sich, ob es besser oder schlimmer war, sich zu einem Konstabler aus der Bow Street hingezogen zu fühlen als zu einem Kammerdiener.
    Penny wirkte ein wenig niedergeschlagen ob der Reaktion ihrer Freundin auf ihre Theorie, und so grübelten sie schweigend nach, während Rowan die zum Kleid passenden Slipper heraussuchte und Penny sich am Frisiertisch die Haare kämmte.
    „Was meinst du, sieht es offen besser aus?“, erkundigte sie sich nach ein paar Minuten und wickelte sich ein paar Locken um die Finger.
    Rowan betrachtete das Spiegelbild der Freundin. „Eigentlich ja. Ich finde sogar, dass dir das sehr gut steht. Aber so können wir es nicht frisieren – du willst doch sicher nicht, dass er dich attraktiv findet.“
    „Nein, wohl nicht.“
    Rowan nahm die Bürste und machte sich daran, Pennys Haar zu ihrer üblichen Frisur aufzustecken.
    „Auf dem Ball könnte ich es aber so tragen. Was wirst du mit deinem Haar machen?“
    „Ich gehe doch nicht zum Ball, du Gänschen.“
    „Für die Dienstboten wird auch ein Ball veranstaltet. Miranda

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