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Weihnachtszauber 01

Titel: Weihnachtszauber 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Louise Allen , Courtney Milan , Nicola Cornick
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und Martin würde ihm lachend und verständnisvoll auf die Schulter klopfen. Ja, die Angelegenheit würde sich gewiss regeln lassen. Im Moment allerdings musste er so tun, als sei alles in bester Ordnung.

    Gehorsam ließ er sich auf den Lehnstuhl am Kamin sinken. Und während die Frauen ihm die Babys in die Arme legten, saß er reglos wie eine steinerne Statue. Sobald er sich bewegte, würde er womöglich eines der Kinder fallen lassen. Oder beide. Oder –
    was noch schlimmer wäre – die Kleinen würden sich übergeben und seinen dunkelblauen Rock aus feinster Wolle beschmutzen. Er hatte gehört, dass Säuglinge manchmal dergleichen taten. Das war einer der Gründe, warum er sich bisher von ihnen ferngehalten hatte.
    Er bemerkte jetzt, dass den Kindern ein leichter Geruch nach Milch anhaftete. Ein leicht säuerlicher Geruch, der ihm den Magen umdrehen wollte. Gleichzeitig allerdings empfand er deutlich, wie weich, warm und irgendwie herzerwärmend süß die Zwillinge waren. Etwas so Rührendes wie sie hatte er noch nie in den Armen gehalten. Er senkte den Kopf um einen Fingerbreit und schnupperte unauffällig an Roses spärlichem Haar. Die Kleine streckte eine Hand aus und gab einen Laut von sich, der wie ein leises Miauen klang. Daraufhin öffnete auch das andere Baby die Augen und starrte ihn an.
    Ich weiß nicht einmal den Namen dieses Kindes, dachte er, ich muss mich danach erkundigen. „Wie ...“ Seine Stimme klang so heiser, dass er sich räuspern musste.
    „Wie heißt es?“
    „Rory“, antwortete Juliana. „Ist er nicht ein prächtiger kleiner Bursche?“
    „Rory und Rose“, murmelte Sebastian. Ihm war, als hätten die Kinder ihre winzigen Hände fest um sein Herz geschlossen und würden es schmerzhaft zusammenpressen. Eine Woge unterschiedlichster Gefühle überrollte ihn. Plötzlich hatte er Angst, große Angst. Er musste fort!
    Stumm richtete er einen flehenden Blick erst auf Juliana, dann auf Clara.
    Zunächst reagierte keine der Frauen. Dann allerdings meinte Clara lächelnd: „Sie haben das sehr gut gemacht ...“
    Die Art, wie sie das sagte, erinnerte ihn lebhaft an das Kindermädchen, bei dem er seine ersten Buchstaben gelernt hatte.
    „... obwohl Sie ziemlich verängstigt wirken.“
    Zu seiner Erleichterung nahm sie ihm Rory ab. Dann beugte sich auch Juliana zu ihm herab, um ihn von Rose zu befreien. Er stand auf, stellte erstaunt fest, dass seine Knie sich irgendwie weich anfühlten, und machte ein paar unsichere Schritte in Richtung der Tür.
    Wenn ich Davencourt House erst verlassen habe, werde ich mich wieder ganz gesund fühlen, dachte er. Ihm war, als könne er bereits die frische Luft und den Duft nach Freiheit riechen.
    „Ich habe unsere Ausfahrt sehr genossen“, erklärte Clara, „und möchte Ihnen danken. Werden wir uns heute Abend auf Lady Cardaces Ball treffen?“
    Sebastian starrte sie an, als sei er nicht sicher, ob er die Frage richtig verstranden habe. Er wollte auf keinen Fall aus Unwissenheit seine Zustimmung dazu geben, Pate weiterer Kinder zu werden.
    Da sie ungewöhnlich lange auf eine Antwort warten musste, runzelte Clara die Stirn.

    „Sie haben doch eine Einladung bekommen?“, fragte sie schließlich.
    „Ja, natürlich.“ Sebastian riss sich zusammen. „Ich denke, ich werde dort sein.“
    Clara schenkte ihm ein weiteres strahlendes Lächeln, eines, das so warm war, dass es Eis zum Schmelzen hätte bringen können. Tatsächlich wurde ihm schon wieder heiß und ein wenig schwindelig. Bei Jupiter, gemeinsam mit den Zwillingen würde es ihr noch gelingen, ihn völlig aus dem Gleichgewicht zu bringen!
    „Fein“, sagte sie, „ich freue mich darauf, Sie auf dem Ball zu sehen.“
    4Sebastian ließ seine Pferde nach Hause traben. Der Tag schien nicht mehr ganz so schön zu sein wie zuvor. Und das lag nicht nur an den Wolken, die sich – wie Clara erwähnt hatte – am Horizont sammelten. Die lebendige Ausstrahlung der jungen Dame hatte die Luft vibrieren lassen. Ohne sie wirkte alles grauer, lebloser, langweiliger.
    Wie kann ich nur etwas so Absurdes denken, schalt er sich selbst. Im Grunde war es ganz einfach: Das Wetter hatte sich geändert. Die Luft hatte sich weiter abgekühlt.
    Und wenn die dunklen Wolken London erst erreicht hatten, würde wahrscheinlich Schnee fallen. Der Wind war schärfer geworden. Kalt fuhr er unter seinen Wintermantel.
    Trotzdem lässt es sich nicht leugnen, gestand Sebastian sich ein, dass Claras Wärme mir fehlt.
    An die Zwillinge

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