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Weihnachtszauber 01

Titel: Weihnachtszauber 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Louise Allen , Courtney Milan , Nicola Cornick
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allerdings dachte er mit einem Schauer zurück. Er war einfach nicht dafür geschaffen, der Pate irgendwelcher Babys zu sein. Schließlich gab er mit seinem Lebensstil der nachfolgenden Generation nicht gerade ein gutes Beispiel.
    Wenn es nur darum gegangen wäre, die Kinder zum Geburtstag und zu Weihnachten mit netten Geschenken zu bedenken, dann wäre er seiner Aufgabe sicher gerecht geworden. Doch leider wusste er nur zu gut, dass man an ihn als Paten noch ganz andere Anforderungen stellen würde.
    Schade eigentlich, dass er Julianas Bitte nachträglich würde ablehnen müssen. Clara hatte jetzt vermutlich eine höhere Meinung von ihm als je zuvor. Aber deshalb durfte er sich von seinem Vorhaben, mit Martin zu sprechen, nicht abbringen lassen.
    Es kam ja nicht darauf an, was sie von ihm hielt – obwohl es bedauerlich war, so rasch wieder in ihrer Achtung zu sinken.
    In diesem Moment fielen die ersten Flocken.
    In London war Schnee nie so weiß wie auf dem Lande. Schon auf dem Weg vom Himmel zur Erde nahmen manche Flocken Ruß und Schmutz auf. Und wenn sie erst die Erde erreicht hatten, wirkten sie rasch grau und schmuddelig. Mit einer gewissen Wehmut rief Sebastian sich in Erinnerung, wie rein der Schnee auf dem Lande stets wirkte. Eine strahlend weiße Decke legte sich im Winter über Fleet Castle und die zu diesem Anwesen gehörenden Wiesen und Felder. In kalten Jahren fror der Fluss zu, und manchmal hingen glitzernde Eiszapfen von den kahlen Ästen der Bäume. Vor den Hecken trieb der Wind Schneewehen zusammen, die bis zu zehn Fuß hoch waren.
    Eine geradezu schmerzhafte Sehnsucht nach seinem Landsitz überfiel ihn.

    Dann kam die Angst. Wie ein dicker Kloß saß sie in seinem Hals, so wie sie es häufig tat, wenn er an Fleet Castle im Winter dachte. Er wischte sich ein paar Schneeflocken aus den Augen und bemühte sich, seine Gedanken auf etwas anderes zu richten. Auf die Zwillinge zum Beispiel ...
    Nein, das war keine gute Idee. Die Angst wurde zur Panik. Wenn Juliana und Martin etwas zustieß, war es der Pate, dem die Verantwortung für die Kinder zufiel. Welch entsetzliche Vorstellung, für zwei Babys sorgen zu müssen! Bilder von schreienden Säuglingen und nervösen Kindermädchen stürmten auf ihn ein. Als er endlich in die Auffahrt zu seinem Stadthaus einbog, stellte er fest, dass die Fantasie mit ihm durchgegangen war. In Gedanken hatte er bereits das größte Schlafzimmer zum Kinderzimmer umfunktioniert.
    Einen Seufzer unterdrückend warf er dem Reitknecht die Zügel zu und beeilte sich, ins Haus zu kommen.
    Drinnen war es ruhig und warm. In der Bibliothek warteten die von Perch sorgfältig gebügelten Zeitungen auf ihn. Er zog den Mantel aus und ließ sich in einen Sessel sinken. Doch statt nach der „Morning Post“ zu greifen, streckte er die Hand nach dem Bücherregal aus. Ohne weiter darüber nachzudenken, zog er einen in Leder gebundenen Band heraus. Es war eine alte Ausgabe von Sternes „Tristram Shandy“.
    Auf der ersten Seite stand in kindlich ungelenken Buchstaben „Oliver Fleet“.
    Sebastian schloss das Buch so heftig, dass sich eine kleine Staubwolke in die Luft erhob. Der Unfall, dem sein Bruder zum Opfer gefallen war, hatte sich einige Tage vor Weihnachten ereignet. Seitdem hasste er das Christfest. Seit Olivers Tod hatte er es kein einziges Mal in Fleet Castle verbracht.
    Er atmete tief durch und versuchte noch einmal, es sich bequem zu machen. Die Stille, die er eben noch genossen hatte, erschien ihm jetzt bedrückend. Er glaubte, hören zu können, wie die Schneeflocken sich auf die Büsche vor den Fenstern legten.
    Welch eine absurde Vorstellung!
    Noch beinahe neun Stunden, ehe Lady Cardaces Ball begann. Dort, dachte Sebastian, werde ich Clara wiedersehen. Er versuchte, sich nicht zu sehr darauf zu freuen.
    Vergeblich ... Er hatte Clara schon immer mehr als alle anderen jungen Damen gemocht. Das war eine seiner Schwächen. Er fand sie überaus verführerisch, was eine große Gefahr darstellte. Mit ihrem goldblonden Haar, ihren lavendelblauen Augen und ihrem wunderbar weiblichen Körper war sie geradezu erschreckend attraktiv.
    Fleet war sich sicher, dass es in London viele Gentlemen gab, die sich erotischen Träumen von der schönen Miss Davencourt hingaben. Aber zweifellos war er der Einzige, der Clara wegen der Intelligenz bewunderte, die sich hinter ihrem bezaubernden Äußeren verbarg. Die meisten Männer mochten keine klugen Frauen.
    Er hingegen genoss es, anspruchsvolle

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