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Weihnachtszauber 02

Weihnachtszauber 02

Titel: Weihnachtszauber 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: AMANDA MCCABE , CAROLE MORTIMER , Gayle Wilson , Margaret McPhee
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wieder, doch konnte er sich selbst vertrauen?

    Er drückte einen Kuss auf ihr weiches Haar und lächelte.
    Vielleicht – ja, vielleicht konnte er das.

11. KAPITEL
    Da unten ist eindeutig etwas Seltsames im Gange, dachte Mary, beugte sich über das Geländer und schaute hinunter in die Halle. Die Tür zum Salon wurde ständig geöffnet und wieder geschlossen. Dienstboten eilten mit geheimnisvollen zugedeckten Körben und Kisten hin und her. Gelegentlich waren hinter der Tür Gelächter und Hämmern zu hören. Jedes Mal aber, wenn sie versuchte, den Salon zu betreten, um festzustellen, was da vorging, wurde sie abgefangen und dazu gedrängt, Briefe zu schreiben oder spazieren zu gehen.
    „Es ist ein solch herrlicher Nachmittag, meine Liebe“, hatte Lady Amesby gesagt.
    „Vielleicht könnten Sie noch einige Zweige sammeln?“ Danach war sie wieder in den Salon gehuscht und hatte ihr die Tür vor der Nase zugeschlagen, noch ehe sie einen Blick in den Raum erhaschen konnte.
    Mary schnaubte verärgert. Man behandelte sie wie ein kleines Kind, für das die Erwachsenen die Entscheidungen trafen. Dabei war sie doch längst erwachsen geworden, war es gewohnt, ihre eigenen Entscheidungen zu treffen, ihren eigenen Haushalt zu führen.
    Da sie nichts Nützliches zu tun hatte, blieb ihr zudem viel Zeit, über die vergangene Nacht und den Kuss zu grübeln, den Dominick ihr hinter der Hausecke geschenkt hatte. Sie erinnerte sich an jede noch so kleine Einzelheit – an jede seiner Berührungen, jede seiner forschenden Liebkosungen, seine Küsse an den intimsten Stellen, so leidenschaftlich, wie sie es sich nie hätte träumen lassen.
    Mary fächelte sich Luft zu, plötzlich war ihr trotz des kühlen Tages ziemlich heiß geworden. Sie beschloss, doch lieber ein wenig spazieren zu gehen.
    Sie zog Mantel und Stiefeletten an, verließ das Haus und ging die Auffahrt hinunter zu dem kleinen Wäldchen, wo sie zuvor die Stechpalmenzweige gesammelt hatten.
    Vereinzelte dicke weiße Schneeflocken tanzten in der Luft. Magisch glitzernd hoben sie sich vom perlgrauen Himmel ab und schmolzen, kaum dass sie den Boden berührten. Unwillkürlich wünschte Mary, die Schneeflocken würden sich zu einem dichten Schneegestöber entwickeln, sich zu hohen weißen Bergen auftürmen und dadurch ihre Abreise aus Rose Cottage noch für viele Tage verhindern.
    Sie sah zum Haus, dessen strenge dunkelrote Backsteinmauern durch den fallenden Schnee weicher wirkten. Die Gardinen vor dem Salonfenster waren vorgezogen und verhinderten den Blick auf das, was auch immer dahinter vorgehen mochte. Rauch kräuselte sich in silbrigen Bändern von den Schornsteinen nach oben. An der Tür hing ein mit roten Schleifen verzierter Kranz aus Stechpalmen- und Efeuzweigen.
    Das Haus sieht zwar nicht verzaubert aus, ist es aber gewiss, dachte Mary. Sie hatte hinter seinen Mauern Gefühle wiedergefunden, die sie schon lange nicht mehr verspürt hatte – Freude, Lebensmut, ja sogar Liebe. Und auch sich selbst hatte sie wiedergefunden, das Mädchen Mary, das sie für immer hinter der steinernen Fassade der respektablen Lady Derrington verloren glaubte. Was nach ihrer Rückkehr nach London geschehen würde, wusste sie zwar nicht, auch nicht, ob sie Dominick dort wiedersehen würde. Aber die Lebensfreude, die sie in diesen wenigen wunderbaren Tagen hier gewonnen hatte, würde sie mit sich nehmen und in ihrem Herzen einschließen, sodass sie diese nie wieder verlieren konnte. Endlich fühlte sie sich wieder lebendig, und das war ein kostbares Geschenk, das sie zu würdigen wusste.
    Dennoch löste die Vorstellung, Dominick nie wiederzusehen, ihn nie wieder zu küssen oder mit ihm zu lachen, eine schrecklich beklemmende Leere in ihr aus.
    Sie hob das Gesicht in den fallenden Schnee und ließ die weichen Flocken auf ihren Wangen schmelzen. Sie waren kalt und zart, ganz anders als Tränen. Geweint hatte sie wahrlich genug. Heute war Weihnachten! Der Beginn eines neuen Lebens.
    Sie zog den Mantel fester um sich und schaute wieder zum Haus. Der Salon hatte auch Fenster an der Seite, wie sie sich erinnerte. Vielleicht konnte sie von dort einen Blick ins Zimmer erhaschen.
    Sich wie das unartige Kind fühlend, als das man sie behandelte, lief Mary um das von einer Blumenrabatte gesäumte Haus. Auf Zehenspitzen schritt sie über die frostharte Erde, um die Winterschlaf haltenden Pflanzen nicht zu beschädigen, und versuchte, über das steinerne Fenstersims zu lugen. Doch es war zu

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