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Weihnachtszauber 02

Weihnachtszauber 02

Titel: Weihnachtszauber 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: AMANDA MCCABE , CAROLE MORTIMER , Gayle Wilson , Margaret McPhee
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er ruhig. „Es dauerte sehr lange, und sie war so schwach. Das Kind lebte nur eine Stunde. Es war ein hübscher kleiner Junge.
    Sie folgte ihm bald darauf. Ich blieb viele Monate auf dem Kontinent und versuchte zu vergessen. Als ich schließlich allein nach England zurückkehrte, war ihr brutaler Gatte wieder vermählt. Nur wenige Wochen nach Eleanors Tod hat dieser Mistkerl ein bedauernswertes achtzehnjähriges Mädchen geehelicht.“
    „Und dein Ruf war ruiniert.“ Natürlich war er das. Sogar sie selbst hatte den Gerüchten über ihn zum größten Teil Glauben geschenkt. Mary fühlte sich entsetzlich deswegen – machte sich schreckliche Vorwürfe, weil sie je an ihm gezweifelt hatte, obwohl sie im Grunde wusste, wie nobel gesinnt, fürsorglich und liebevoll Dominick war.
    „Mein Ruf? Selbst vor dem Vorfall mit Eleanor hatte ich keinen besonders guten Ruf.
    Das war einer der Gründe, weshalb deine Eltern – durchaus zu Recht – Einwände gegen mich erhoben. Aber ich musste Eleanor einfach helfen, Mary. Sie hatte sonst niemanden, und sie hat sich dieses Kind so sehr gewünscht.“
    „Oh, Dominick.“ Sanft strich sie ihm über die Wange. In ihrem Hals bildete sich ein Kloß, der ihr die Kehle so fest zuschnürte, dass sie glaubte, daran zu ersticken. „Du bist wahrlich ein Ritter in schimmernder Rüstung. Du opferst dich auf, um Menschen wie mir, Lady Newcombe oder Ginny zu helfen. Denkst du denn niemals an dich?“
    Er schmiegte seine Wange an ihre Hand und bedachte sie mit einem Lächeln. Kurz blitzte das gewohnte, verführerische Funkeln in seinen Augen auf. „Heute Nacht habe ich ganz gewiss an mich gedacht, Liebling.“
    Sie schüttelte den Kopf. „Dennoch bist du bereit, jeden in dem Glauben zu lassen, du seist ein rücksichtsloser Lebemann und Frauenheld?“
    „Was schert es mich, was andere von mir halten?“ Plötzlich umfasste er sie und zog sie an sich. „Mir ist nur wichtig, was du von mir denkst. Bist du immer noch wütend auf mich, weil ich dich verlassen habe?“
    Mary schaute ihm in die blauen Augen. Wütend? Wie konnte sie wütend auf ihn sein, wenn er sie auf diese Weise anblickte. Sie konnte ja kaum einen klaren Gedanken fassen. Heute Nacht hatte er ihr so viele Dinge anvertraut, die ihre Meinung zu ihrem bisherigen Leben und der Welt, die sie umgab, völlig veränderten.
    Und was er erzählt hatte, änderte auch die Meinung, die sie über ihn gefasst hatte.
    Er war ihr goldener Ritter in schwarzer Rüstung.
    „Ich weiß es nicht“, sagte sie und schlang die Arme um seinen Nacken. „Darüber muss ich noch nachdenken.“
    „Was muss ich tun, damit du mir vergibst?“ Er küsste sie auf die Schulter, auf die weichen Rundungen ihrer Brust. „Oder kann ich gar nichts tun?“
    Er neckte sie mit der Zunge, und sie keuchte auf. „Nun, du könntest versuchen, es herauszufinden.“

10. KAPITEL
    Mary schnitt vorsichtig einen Stechpalmenzweig ab, dessen Beeren sich blutrot von den glänzenden dunkelgrünen Blättern abhoben, und legte ihn in ihren Korb. Auch Ginny suchte die Büsche nach schönen Zweigen ab. Captain Heelis erklomm derweil eine wackelige Leiter, in der Hoffnung, oben im Baum einige Mistelzweige zu finden.
    Obwohl er und Ginny sich schüchterne Blicke zuwarfen, sprachen sie kaum ein Wort miteinander.
    Diese Weihnachtstage haben wahrlich für romantische Verwirrungen gesorgt, dachte Mary. Ginnys unüberlegte Beinahe-Hochzeit war vereitelt worden, und sie und Dominick – nun, sie hatte keine Ahnung, was mit ihnen geschah. Immer wenn sie an ihn dachte, oder an die vergangene Nacht, hätte sie am liebsten vor Glück laut aufgelacht. In ihrem Hinterkopf aber hörte sie eine zweifelnde Stimme.
    Nachdenklich drehte sie einen weiteren Stechpalmenzweig in den behandschuhten Fingern. Dominick gab ihr das Gefühl, wieder jung und sorglos zu sein, doch in Wahrheit war ihre Beziehung nicht gänzlich so wie damals, als sie sich kennenlernten. Sie war kein Backfisch mehr, sondern eine respektable Witwe. Das allerdings bedeutete nicht, dass sie keine Freude am Weihnachtsfest empfinden durfte – und das hatte sich in der Tat zu einem frohen Fest gewandelt.
    „Du scheinst heute guter Stimmung zu sein, Mary“, meinte Ginny.
    „Das bin ich. Es hat aufgehört zu regnen, und der Morgen ist wunderschön.“ Mary ließ den Zweig zu den anderen in den Korb fallen. Das Grün sollte die Girlanden an den Treppengeländern in Lady Amesbys Haus auffrischen.
    „Aber es ist immer noch sehr kalt“,

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