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Weil deine Augen ihn nicht sehen

Weil deine Augen ihn nicht sehen

Titel: Weil deine Augen ihn nicht sehen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Higgins Clark
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er den Flur zum Bibliothekszimmer entlangging.
    Dominick Telesco arbeitete beim FBI-Hauptquartier von Los Angeles. Er war seit zehn Jahren Agent und hatte schon öfter im Wirtschaftsteil der L. A. Times Artikel über Geoffrey Sussex Banks gelesen, den internationalen Banker, Wohltäter, gut aussehenden Gesellschaftsmann, dessen junge, schwangere Frau vor siebzehn Jahren auf dem Weg zur Schwangerschaftsgymnastik verschwunden war.
    Telesco wusste, dass Banks fünfzig Jahre alt war. Das bedeutet, dass er in meinem Alter war, als seine Frau verschwunden ist, ging ihm durch den Kopf, während er aus dem Fenster blickte, das auf den Golfplatz hinausging. Komisch, dass er nie wieder geheiratet hat. Frauen muss es jedenfalls genug geben, die hinter ihm her sind.
    »Mr. Telesco?«
    Etwas verlegen, weil er Banks nicht hatte eintreten hören, drehte sich der Agent schnell um. »Mr. Banks, entschuldigen Sie bitte. Ich habe gerade jemanden bei einem meisterhaften Schlag beobachtet und dabei nicht mitbekommen, dass Sie eingetreten sind.«
    »Ich kann mir schon denken, wer das war«, sagte Banks mit dem Anflug eines Lächelns. »Die meisten unserer Mitglieder haben Probleme mit dem sechzehnten Loch. Nur ein oder zwei kommen gut damit zurecht. Bitte setzen Sie sich.«
    Die beiden Männer musterten sich einen Augenblick lang schweigend. Telesco war ein hoch aufgeschossener Typ mit dunkelbraunen Haaren und Augen, und er trug einen Nadelstreifenanzug und eine Krawatte. Banks trug ein Golfhemd und Shorts. Sein fein geschnittenes Gesicht war leicht sonnengebräunt.
Sein Haar, eher silbrig als dunkelblond, war stellenweise schon ziemlich ausgedünnt.
    Agent Telesco hatte irgendwo gelesen, dass Banks die seltene Kombination von Autorität und Höflichkeit besäße, und zumindest sein erster Eindruck bestätigte dies vollkommen.
    »Geht es um meine Frau?«, kam Banks direkt zur Sache.
    »Ja, Sir«, antwortete Telesco. »Obwohl – was mich konkret zu Ihnen führt, ist Ihre mögliche Verbindung zu einem anderen Fall. Ich nehme an, Sie haben von der Frawley-Entführung in Connecticut gehört?«
    »Natürlich. Soviel ich weiß, haben sie nur einen der Zwillinge zurückbekommen.«
    »Ja.« Telesco teilte ihm nicht mit, dass in einer internen Notiz des FBI darauf hingewiesen wurde, dass das zweite Mädchen noch am Leben sein könnte. »Mr. Banks, wussten Sie, dass Norman Bond, der erste Ehemann Ihrer Frau, im Vorstand von C.F.G.&Y. sitzt und dass der Vorstand den Beschluss gefasst hat, die Lösegeldsumme für die Freilassung der Frawley-Zwillinge zu bezahlen?«
    »Ich weiß, dass Norman Bond im Vorstand von C.F.G.&Y. sitzt.«
    Eine gewisse Gereiztheit in Banks’ Stimme war Telesco nicht entgangen. »Mr. Banks, Norman Bond hat den Vater der Zwillinge, Steve Frawley, für eine höhere Stellung zu C.F.G.&Y. geholt, und das unter ziemlich ungewöhnlichen Umständen. Innerhalb der Firma galten drei Manager der mittleren Ebene als Kandidaten für den Posten, und trotzdem wurde Frawley ausgewählt. Beachten Sie, dass Steve Frawley Vater von eineiigen Zwillingen ist und in Ridgefield, Connecticut, wohnt. Norman Bond und seine Frau wohnten ebenfalls in Ridgefield, als sie eineiige Zwillinge gebar.«
    Trotz seiner Sonnenbräune konnte man sehen, dass Geoff Banks bleich wurde. »Wollen Sie etwa damit sagen, dass Norman Bond etwas mit der Frawley-Entführung zu tun hatte?«
    »Angesichts der Verdächtigungen, die Sie wegen des Verschwindens Ihrer Frau geäußert haben, möchte ich Sie fragen, ob Sie Norman Bond zutrauen, eine Entführung zu planen und auszuführen?«
    »Ich traue Norman Bond alles zu«, antwortete Banks ohne zu zögern. »Ich bin absolut sicher, dass er für das Verschwinden meiner Frau verantwortlich ist. Wie allgemein bekannt, war er außer sich vor Eifersucht, als er erfuhr, dass sie ein zweites Mal Zwillinge bekommen sollte. Seitdem meine Frau spurlos verschwunden ist, habe ich das Gefühl, dass ich ein Leben in Wartestellung verbringe, und so wird es bleiben, bis ich genau weiß, was mit ihr geschehen ist.«
    »Ich habe mir die Akte genau angesehen, Sir. Es gibt nicht den geringsten Beweis dafür, dass Norman Bond etwas mit dem Verschwinden Ihrer Frau zu tun hatte. Zeugen haben ihn an jenem Abend in New York gesehen.«
    »Zeugen haben gemeint , ihn an jenem Abend in New York gesehen zu haben. Vielleicht hat er auch einfach jemanden beauftragt, die Sache für ihn zu erledigen. Ich habe es damals gesagt, und ich sage es heute: Er ist

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