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Weil deine Augen ihn nicht sehen

Weil deine Augen ihn nicht sehen

Titel: Weil deine Augen ihn nicht sehen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Higgins Clark
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hat.«

    »Gut. Bleiben Sie einen Moment sitzen, Gus. Wir kommen gleich wieder.« Die beiden Agenten gingen hinaus auf den Flur und schlossen die Tür hinter sich. »Was glaubst du, Walt?«, fragte Realto.
    »Angie muss mit dem Transporter abgehauen sein und hat Kathy mitgenommen. Entweder sie haben das Geld geteilt und sich getrennt, oder er trifft sich irgendwo mit ihr.«
    »Genau das glaube ich auch.«
    Sie kehrten ins Zimmer zu Gus zurück. »Gus, wissen Sie zufällig, ob Clint eine Menge Bargeld in der Tasche hatte, als Sie mit ihm ausgegangen sind?«
    »Nee. Er hat es an beiden Abenden mir überlassen, die Rechnung zu begleichen.«
    »Wissen Sie, ob ihn heute vielleicht jemand irgendwohin gebracht hat?«
    »Nein.«
    Jener Sergeant der Polizei von Danbury, der mit Carlson bei dem Hausmeisterhäuschen auf dem Klubgelände gewesen war, hatte inzwischen seine eigenen Ermittlungen angestellt. Er betrat in diesem Moment das Zimmer und hatte die letzte Frage noch mitgehört. »Clint Downes wurde von einem Taxi aus Danbury zum Eingang von Continental Airlines im LaGuardia-Flughafen gefahren«, sagte er. »Er ist gegen halb sechs dort angekommen.«
    Das ist erst zwei Stunden her, dachte Walter Carlson. Wir sind ihm auf den Fersen. Aber werden wir sie auch schnappen, bevor es für Kathy zu spät ist?

84
    AUF DER POLIZEIWACHE in Hyannis hörte sich der diensthabende Sergeant, Ari Schwartz, geduldig David Toomeys aufgebrachten Protest an, wonach es keinerlei Diebstahl auf dem Parkplatz seines Motels gegeben habe. »Seit zweiunddreißig Jahren arbeite ich jetzt im Soundview «, wetterte Toomey, »und ich werde nicht zulassen, dass diese Person, die nicht einmal in der Lage ist, sich um ihr krankes Kind zu kümmern, Sam Tyron anlügt und einfach behauptet, irgendein Kindersitz, den es nie gegeben hat, wäre gestohlen worden.«
    Der Sergeant kannte und mochte Toomey. »Immer mit der Ruhe, Dave«, sagte er beschwichtigend. »Ich werde mit Sam reden. Sie sagen also, der Nachtportier ist sich absolut sicher, dass die Frau keinen Kindersitz in ihrem Wagen hatte?«
    »Absolut sicher.«
    »Gut, wir werden dafür sorgen, dass das Protokoll dahingehend korrigiert wird.«
    Durch dieses Versprechen ein wenig besänftigt, wandte sich Toomey zum Gehen, hielt jedoch noch einmal inne. »Ich mache mir ehrlich Sorgen um diesen kleinen Jungen. Er war wirklich ernsthaft krank. Würde es Ihnen etwas ausmachen, beim Krankenhaus anzurufen und zu fragen, ob er dort als Patient aufgenommen wurde oder ob er in der Notambulanz behandelt wurde? Sein Name ist Steve. Die Mutter heißt
Linda Hagen. Ich könnte natürlich selbst anrufen, aber sie werden sich viel eher darum kümmern, wenn der Anruf von Ihnen kommt.«
    Schwartz ließ sich seine leichte Irritation nicht anmerken. Es war nett von Dave Toomey, sich um dieses Kind zu sorgen, aber auf der anderen Seite würde es ziemlich schwierig sein, Genaueres herauszufinden. Die Mutter hätte das Kind auch in irgendein anderes von dem Dutzend medizinischer Notfallzentren auf Cape Cod bringen können. Er hätte Dave darauf hinweisen können, doch stattdessen rief er kurzerhand beim Krankenhaus an.
    Kein Kind dieses Namens war als Patient aufgenommen worden.
    Obwohl er nichts lieber als nach Hause wollte, zögerte Toomey immer noch, zu gehen. »Irgendetwas stimmt nicht mit dieser Frau«, sagte er, mehr zu sich selbst als zum Sergeant. »Wenn es meinem Enkel so elend gehen würde, wäre meine Tochter halb verrückt vor Sorge.« Er zuckte die Achseln. »Vielleicht sollte ich mich um meinen eigenen Kram kümmern. Danke, Sergeant.«
     
    Zehn Kilometer weiter schloss Elsie Stone die Tür ihres weißen Holzhauses auf. Sie hatte Debby nach Yarmouth zurückgefahren, das Angebot jedoch abgelehnt, zum Abendessen bei ihrer Tochter und ihrem Schwiegersohn zu bleiben. »Schließlich bin ich nicht mehr die Jüngste«, hatte sie gut gelaunt gesagt. »Ich werde nach Hause fahren, mir ein bisschen von meiner Gemüsesuppe aufwärmen und sie genießen, während ich die Zeitung lese und mir die Nachrichten anschaue.«
    Nicht dass die Nachrichten etwas wären, was man sich gerne anschaut, dachte sie, als sie das Flurlicht einschaltete. Aber sosehr mich diese Entführung auch mitnimmt, ich möchte doch gerne wissen, ob sie diesen schrecklichen Verbrechern schon auf die Spur gekommen sind.

    Sie hängte ihren Mantel auf und ging geradewegs in ihr gemütliches Zimmer, um den Fernseher einzuschalten. Der Moderator der

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