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Weil deine Augen ihn nicht sehen

Weil deine Augen ihn nicht sehen

Titel: Weil deine Augen ihn nicht sehen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Higgins Clark
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rechts und links von ihm aufbauten. »FBI«, sagte der eine. »Kommen Sie.«
    Gus saß vor seinem dritten Bier. »Wollt ihr mich verscheißern?«
    »Nein.« Tony Realto gab dem Barkeeper einen Wink. »Geben Sie ihm seine Rechnung.«
    Fünf Minuten später fand sich Gus in der Polizeiwache von Danbury wieder. »Was soll das Ganze eigentlich?«, fragte er. Ich muss einen klaren Kopf behalten, sagte er sich. Diese Typen sind so geladen, als ob sie unter Starkstrom stehen würden.
    »Wo ist Clint Downes?«, fragte Realto scharf.
    »Woher soll ich das wissen?«
    »Sie haben ihn heute Nachmittag gegen Viertel nach eins angerufen.«
    »Sie sind ja verrückt. Um Viertel nach eins heute Nachmittag war ich beim Bürgermeister und hab eine Leitung repariert. Rufen Sie ihn an, wenn Sie mir nicht glauben. Er war zu Hause.«
    Realto und Carlson wechselten einen Blick. Er scheint die Wahrheit zu sagen, gaben sie sich gegenseitig zu verstehen. »Warum sollte Clint so tun, als ob er mit Ihnen telefonieren würde?«, fragte Carlson.

    »Das müssen Sie ihn selbst fragen. Vielleicht wollte er nicht, dass seine Freundin mitkriegt, wie er mit einer anderen Dame telefoniert, was weiß ich.«
    »Seine Freundin Angie?«, fragte Realto.
    »Ja, diese Spinnerin.«
    »Wann haben Sie Clint zum letzten Mal gesehen?«
    »Warten Sie. Heute ist Samstag. Gestern Abend, da haben wir zusammen was gegessen.«
    »War Angie auch dabei?«
    »Nee. Die war nicht da. Hatte so einen Job als Babysitterin.«
    »Wann haben Sie sie zum letzten Mal gesehen?«
    »Ich bin auch am Donnerstagabend zusammen mit Clint auf ein paar Bierchen und einen Hamburger aus gewesen. Angie war zu Hause, als ich ihn abgeholt habe. Sie hat ein Kind gehütet. Stevie hat er geheißen.«
    »Sie haben das Kind gesehen?« Carlson konnte die plötzliche Aufregung in seiner Stimme nicht verbergen.
    »Ja. Viel hab ich nicht gesehen. Er war in eine Decke gewickelt. Ich hab nur den Hinterkopf gesehen.«
    »Konnten Sie die Haarfarbe erkennen?«
    »Dunkelbraun. Kurz.«
    Carlsons Handy klingelte. Auf der Anzeige sah er, dass der Anruf von der Polizeiwache Ridgefield kam. »Walt«, sagte Marty Martinson, »ich wollte dich schon die ganze Zeit anrufen, aber wir hatten einen Notfall. Schlimmer Verkehrsunfall, Jugendliche am Steuer. Zum Glück sind sie mit dem Leben davongekommen. Es gibt da einen Namen im Frawley-Fall, den ich an dich weitergeben wollte. Wahrscheinlich ist es wieder nur eine falsche Spur, aber ich werde dir sagen, warum ich glaube, dass man das überprüfen sollte.«
    Noch bevor Martinson fortfuhr, war Carlson sicher, dass der Name, den er ihm mitteilen wollte, Clint Downes lautete.

    Währenddessen lauschte Tony Realto auf der anderen Seite des Tisches, was ein plötzlich wieder nüchtern gewordener Gus Svenson ihm zu berichten hatte: »Ich war seit Monaten nicht mehr mit Clint essen gewesen. Aber dann ist mir Angie im Drugstore über den Weg gelaufen. Sie hat einen Verdampfer und Hustensaft und lauter so Zeug gekauft, für ein Kind, das sie gehütet hat und das krank war. Und da hab ich …«
    Gus grub jetzt bereitwillig alles aus, woran er sich von seinen letzten Begegnungen mit Clint und Angie erinnerte. »Ich hab am Mittwochabend bei Clint angerufen, um zu fragen, ob er Lust hätte, noch auf ein paar Bierchen zu gehen. Aber Angie sagte mir, er sei nicht da, weil er sich nach einem neuen Auto umsehen wolle. Sie war gerade am Babysitten, und die Kinder haben geweint, deshalb haben wir es kurz gemacht.«
    »Die Kinder haben geweint?«, rief Realto dazwischen.
    »Ach nein, falsch. Ich dachte nur, ich hätte zwei gehört, aber ich war mir nicht ganz sicher. Gerade wollte ich Angie danach fragen, aber da hatte sie schon aufgelegt.«
    »Noch einmal, damit das ganz klar ist: Angie haben Sie zum letzten Mal am Donnerstagabend gesehen, und Clint gestern Abend?«
    »Genau. Ich habe ihn abgeholt und ihn später wieder nach Hause gefahren. Er sagte, er habe im Moment kein Auto zur Verfügung. Angie sei in Wisconsin Kinder betreuen, und den Transporter hätte er verkauft.«
    »Haben Sie ihm das geglaubt?«
    »Hören Sie, was weiß denn ich? Ich finde es auch ein bisschen komisch, dass er seinen Wagen verkauft, bevor er sich was anderes angeschafft hat.«
    »Sie sind ganz sicher, dass sein Transporter gestern Abend nicht mehr da war?«
    »Hundertprozentig. Aber er stand noch in der Garage, als ich Clint am Donnerstagabend abgeholt habe, und Angie war auch da, mit dem Kind, das sie gehütet

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