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Weil Du an die Liebe glaubst

Weil Du an die Liebe glaubst

Titel: Weil Du an die Liebe glaubst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Jo Putney
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verraten.
    Haldoran blickte finster drein. »Ich wünschte, ich könnte mir Zeit lassen, aber ich muß Sie schnell töten, damit wir Catherine und ihren Balg zu fassen bekommen.«
    »Um an sie heranzukommen, müssen Sie an mir vorbei«, sagte Michael gelassen. »Das wird vielleicht schwerer als Sie denken.«
    »Ach ja?« Leichtfüßig und mit funkelnden Augen trat Haldoran auf den Neck. »Ich habe Sie schon einmal besiegt, und damals waren Sie nicht erschöpft. Ich weiß verdammt gut, daß Sie mich herausfordern wollten, als Sie später behaupteten, Sie hätten mich gewinnen lassen.
    Dieses Mal wird an meinem Sieg nicht zu zweifeln sein.« Er sprang blitzschnell vor.
    Durch ein Flackern in den Augen seines Gegners gewarnt, parierte Michael. Müdigkeit hatte seine Reflexe gelähmt, und es gelang ihm kaum, den Schlag rechtzeitig abzuwehren.
    Haldoran ließ eine Reihe brutaler und mächtiger Stöße folgen. Die Klinge glitzerte blutrot in der aufgehenden Sonne, wenn er zustieß und die Abwehr seines Gegners fast durchbrach. Als Michael zurückwich, höhnte Haldoran: »Das ist kein besonderer Säbel. Wo haben Sie den gefunden?«
    »In einer Schmugglerhöhle. Es ist eine Standardwaffe der Marine«, keuchte Michael. »Ein echter Soldat braucht keine kunstvolle Waffe.«
    Haldoran schlug wieder zu. Als Michael den Hieb abwehrte, half ihm der böige Wind, der seinen Gegner für einen Moment aus dem Gleichgewicht brachte. Michael nutzte die kurze Pause, um einen Blick über die Schulter zu werfen. Catherine und Amy waren verschwunden. Zutiefst erleichtert, richtete er seine Aufmerksamkeit wieder auf seinen Gegner.
    Die Erschöpfung hatte seinen Verstand eingelullt, seine Reflexe gelähmt, selbst seinen Wunsch zu überleben. Das einzige, was geblieben war, war der stählerne Kern von Geschick, der in der härtesten aller Schulen geschmiedet worden war.
    Endloser Drill und mehr Geplänkel und Schlachten als er sich erinnern konnte, hatten ihn gelehrt, zuzuschlagen, zu parieren und auszuweichen, selbst wenn sein Degen so schwer zu sein schien, daß er ihn zu heben können glaubte und seine Muskeln vor Überanstrengung zitterten.
    Sie kämpften in grimmigem Schweigen, und das Klirren ihrer Waffen durchdrang das dunkle Brüllen der Wogen und die gelegentlichen Schreie der Möwen. Sie schwitzten jetzt beide. Obwohl Haldoran immer kurz davor war, ihm einen tödlichen Stoß zu versetzen, hatte er nie Erfolg dabei. Irgendwie gelang es Michael trotz seines müden Armes und seiner bleischweren Füße zu parieren und zurückzuweichen, bevor der andere Mann zustoßen konnte.
    Michael empfand bei seinen bescheidenen Erfolgen eine freudlose Genugtuung. Diesen Kampf würde er nicht gewinnen. Selbst wenn er Haldoran durch irgendein Wunder besiegte, würden ihn die wartenden Sträflinge erschießen.
    Doch mit jedem weiteren Augenblick, den er durchhielt, gab er Catherine und Amy mehr Zeit zum Entkommen.
    Als er einen weiteren Schritt zurückwich, knurrte Haldoran: »Bleiben Sie stehen, verdammt!
    Kämpfen Sie wie ein Gentleman, falls Sie wissen, was das ist.«
    Zu antworten, kostete ihn enorme Anstrengung.
    »Ich kann nur kämpfen wie ein Soldat – um zu siegen.«
    Voller Wut stürmte Haldoran auf ihn los. Die rasiermesserscharfe Spitze der Sarazenenklinge traf Michaels Unterarm, durchschnitt die dicke Jacke und suchte nach einer tödlichen Stelle.
    Michael wich hastig zurück – und sein rechter Absatz landete in der Luft. Es war die schmälste Stelle des Neck. Diesen Schritt zu beenden, bedeutete den sicheren Tod.
    Wie ein Akrobat wandte er sich nach links. Die Bewegung rettete ihn zwar davor, über die Klippe zu stürzen, doch am Ende lag er rücklings am Rande des Abgrunds.
    Haldoran lächelte mit bösartiger Befriedigung.
    »Sprich deine Gebete, Kenyon.« Er stach nach unten, auf Michaels Kehle zu.
    Gerade noch rechtzeitig hob Michael seinen Säbel, um den Stoß seines Gegners abzuwehren. Die Saranzenenklinge traf mit einem durchdringenden Kreischen auf den Marinesäbel und zerschlug das minderwertige Metall. Fast die ganze Klinge wirbelte davon, so daß ihm nur der Griff und ein zackiger stählerner Stumpf blieben.
    Sein Verstand akzeptierte, daß das Ende gekommen war, doch sein durchtrainierter Körper war nicht bereit, sich zu ergeben. Er ergriff mit seiner linken Hand eine Handvoll Kieselsteine und schleuderte sie seinem Gegner ins Gesicht.
    Haldoran fluchte und wich zurück, faßte sich an seine Augen. Während er das tat, machte

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