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Weil Du an die Liebe glaubst

Weil Du an die Liebe glaubst

Titel: Weil Du an die Liebe glaubst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Jo Putney
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Michael eine fegende Bewegung mit seinem linken Bein.
    Sein Knöchel traf die Beine des anderen Mannes.
    Haldoran stürzte seitwärts. Michael richtete sich auf die Knie auf und schlug mit dem scheußlichen zackigen Stumpf seiner eigenen Waffe auf die Schwerthand seines Gegners, womit er deren Sehnen durchtrennte. Zum ersten Mal zeigte dessen Gesicht Furcht. Wie ein Tier knurrend, trat er Michael den gebrochenen Säbel aus der Hand.
    Dann sprang er vorwärts und packte Michael mit seiner unversehrten Hand an der Kehle.
    Sie begannen heftig zu ringen, rollten am Rande des Abgrundes hin und her. Doch das Gleichgewicht der Kräfte hatte sich verlagert. Die Wildheit eines Berserkers erfüllte Michael, ließ ihn jede Müdigkeit vergessen und die Furcht davor, wo all dieses geschah. Unermüdlich drängte er Haldoran weiter zum Rand der Klippe.
    Als ihre verschlungenen Körper am Abgrund schwankten, starrte Michael in die Augen seines Feindes. Er sah die Furcht wachsen. »Amateur«, spuckte er aus. Dann brach er Haldorans Griff mit einem heftigen Stoß, der den anderen Mann auf den Rand zu schleuderte.
    Haldoran griff nach Michael, um Halt zu finden oder sie beide in den Tod zu reißen, aber Michael schlug mit der Handkante auf das Handgelenk des anderen Mannes. Mit noch immer sich verzweifelt spreizenden Fingern, stürzte Haldoran ins Nichts.
    Er schrie auf dem Weg abwärts, und das Grauen in diesem Schreien hallte von den Klippen und Hügeln wider, bis das Geräusch mit entsetzlicher Endgültigkeit verstummte.
    Es war ein Sieg. Aber was für ein Sieg. Als Michael seinen Kopf hob und die Gewehrläufe auf sich gerichtet sah, wußte er, daß das Ende gekommen war.
    Zumindest starb er für eine gute Sache. Lebe lang, Catherine, und lebe gut.
    Catherine und ihre Tochter suchten Deckung im Gebüsch, als sie das andere Ende des Neck erreicht hatten. Während sie auf die Knie fielen und nach Atem rangen, teilte Catherine vorsichtig die Zweige, um sehen zu können, was geschah.
    Weitere Schüsse waren nicht gefallen. War dies ein gutes Zeichen oder bedeutete es, daß Michael getroffen worden war?
    Sie hielt den Atem an, als sie sah, daß Haldoran Michael mit einem Säbel angriff. Als Michael den Schlag abwehrte, flüsterte Amy: »Wird Colonel Kenyon gewinnen?«
    »Ich weiß es nicht. Er ist ein wundervoller Kämpfer, aber er hat seit Tagen übermenschliche Leistungen vollbracht. Er ist erschöpft, wogegen Haldoran ausgeruht ist.« Catherine zuckte zusammen, als die Klinge ihres Cousins auf Michaels Bauch stieß. Michael wich dem Stoß um Haaresbreite aus und wich wieder zurück. Die Duellanten befanden sich genau in der Mitte des Neck, und zwei von Haldorans Männern rückten in sicherem Abstand dahinter vor, ihre Gewehre schußbereit.
    Catherine merkte nicht, daß Tränen über ihr Gesicht rannen, als sie schmerzlich sagte: »Wir müssen jetzt gehen. Wenn der Kampf zu Ende ist, werden Haldorans Männer uns folgen, gleich, wer gewinnt.«
    »Ich nenne sie die Trolle. Sie sind schrecklich.«
    Amy verzog angewidert das Gesicht. »Wir können Colonel Kenyon nicht im Stich lassen, Mama.«
    »Das müssen wir aber, Liebling, sonst wird sein Opfer vergebens gewesen sein.«
    »Ich will nicht gehen«, sagte Amy ausdruckslos.
    »Du weißt, wie gut ich werfen kann. Ich glaube, ich kann die Trolle von hier aus treffen.«
    Catherine starrte in das Gesicht ihrer Tochter. In Amys Augen war ein kriegerisches Leuchten. Nie hatte sie ihrem Vater ähnlicher gesehen. Und es war gewiß wahr, daß ihre wilde Tochter beim Kricketspielen bewiesen hatte, wie gut sie werfen konnte.
    Als Mutter würde Catherine alles tun, um ihr Kind zu retten. Doch Ehre und Treue zählten ebenfalls.
    Eine fatalistische Ruhe erfüllte sie. Wenn sie jetzt gingen, ohne für Michael zu tun, was sie tun könnten, würde sich das keiner von ihnen verzeihen können. »Dann laß uns Steine sammeln.«
    An Steinen war auf Skoal kein Mangel. Sie sammelten einen Haufen und schauten dann angespannt zu, wie das Duell weiterging.
    Catherine legte warnend eine Hand auf den Arm ihrer Tochter. »Wenn Michael ge… getötet wird, müssen wir nach rechts rennen, diesen Hügel hinunter. Dort gibt es genug Büsche, in denen wir uns verstecken können. Haben wir Glück, wird Haldoran glauben, wir seien der Straße gefolgt.«
    Amy nahm einen Stein in die Hand. »Aber wenn der Colonel siegt, sind wir für die Trolle bereit.«
    Catherine stieß einen gequälten Schrei aus, als Michael fiel und sein

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