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Weil du mich fesselst

Weil du mich fesselst

Titel: Weil du mich fesselst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beth Kery
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und sorgte für ein warmes Gefühl in ihrer Brust, wo sie bei den Gedanken an Ian gerade noch gefröstelt hatte.
    Lin begrüßte die beiden herzlich und nickte, während Francesca ihre Bitte vortrug.
    »Natürlich schicke ich die Unterlagen nach Belford Hall. Soll ich einen Flug für dich buchen?«
    »Nein, bitte nicht«, sagte sie mit erröteten Wangen. Lin war Ians persönliche Assistentin, nicht eine seiner Sekretärinnen. Und sogar wenn sie Sekretärin gewesen wäre, würde sie bei der Vorstellung erschaudern, Lin würde Aufträge für sie übernehmen, nur wegen ihrer gemeinsamen Vergangenheit mit Ian. All das war aus und vorbei. Ian hatte das unmissverständlich deutlich gemacht. »Ich habe alles schon vorbereitet, trotzdem vielen Dank. Ich fliege ganz früh am vierundzwanzigsten.«
    Lin nickte. Ihr Blick streifte flüchtig zwischen Gerard und ihr hin und her. Francesca bemerkte erst jetzt, dass Gerard noch immer ihre Hand hielt. Sie befreite sich vorsichtig aus seinem Griff und gab sich alle Mühe, ihr Unbehagen zu verbergen.
    »Und Sie, Gerard? Wo verbringen Sie Weihnachten?«, wollte Lin nebenbei wissen.
    »Mit Francesca in Belford«, antwortete Gerard mit einem Lächeln Richtung Francesca. »Ich würde für nichts in der Welt den Geburtstagsball bei James und Anne verpassen wollen.«
    Francesca versuchte, die plötzliche Beklemmung loszuwerden, als sie Lins skeptischen, besorgten Blick spürte, den sie nur ganz kurz zeigte, bevor sie wieder ihr übliches, warmes Lächeln hatte und den beiden »schöne Weihnachten« zusammen wünschte.
    Als sie mit dem Joggen begonnen hatten, war die kühle Dezemberluft doch ein wenig zu frostig gewesen. Jetzt fühlte sie sich auf ihrer erhitzten Haut wunderbar an.
    »Du hattest recht«, sagte Davie, der neben ihr die North Avenue entlanglief. Die sonst belebte Durchgangsstraße war jetzt, drei Tage vor Weihnachten, mit Feiertagsverkehr völlig verstopft. »Dieses Wetter ist ideal zum Laufen.«
    »Zudem hat man ein gutes Gefühl, zu Fuß unterwegs zu sein, wenn man sich den Verkehr hier anschaut«, sagte Francesca lächelnd.
    Davie blickte zu ihr hinüber und warf gleich noch einen zweiten Blick hinterher. Er lächelte, als Francesca ihn fragend ansah.
    »Ich war nur überrascht. Es ist schön, dich wieder lachen zu sehen.«
    »Danke. Ich freue mich auf Weihnachten, was mich selbst erstaunt. Vor zwei Wochen hätte ich das ganz sicher nicht gesagt.«
    Davie nickte und schaute sie wieder von der Seite an.
    »Denkst du, du bist über Ian hinweg?«, fragte er leise.
    Ihr Lächeln verschwand. Die Leere in ihrem Brustraum schmerzte, wenn sie daran dachte. Sie sagte eine Weile lang nichts, während sie eine Straße überquerten, und erwiderte auch Davies Blick nicht.
    » Ich weiß nicht, ob ich jemals über Ian › hinwegkommen ‹ werde. Ich glaube, ich werde nie wieder … du weißt. So für jemanden fühlen können, wie ich es für ihn tat«, sagte sie und vermied dabei absichtlich jenes so aufgeladene Wort.
    Lieben.
    »Na ja, die Zeit wird es richten. Man weiß nie, was einen in Zukunft noch erwartet«, sagte Davie lebhaft. »Also … wie ist es denn nun, für jemanden wie Gerard zu ar… «
    Das Quietschen von bremsenden Reifen unterbrach Davie. Beide wurden langsamer und kamen ein ganzes Stück vor der Straße zum Stehen. Sie wunderten sich, warum ein Auto vor einer grünen Ampel so stark bremste. Ihre Verwirrung wuchs noch, als sich die hintere Tür des Autos öffnete und ein Mann mit sandblondem Haar, einem schroffen Gesicht und breiten Schultern heraussprang.
    »Was soll das?«, raunte Davie.
    Irgendetwas in dem Gesichtsausdruck des Mannes, der Francesca anstarrte, löste Alarm in ihr aus. Er kam mit einer derartigen Zielstrebigkeit auf sie zu, dass sie völlig verblüfft war – er war wie eine lebende Welle. Instinktiv riss Davie seine Hand hoch und schob Francesca zurück.
    » Los … lauf «, rief er.
    Doch der Mann hatte sie schon erreicht. Brutal griff er nach ihrem Arm und versuchte, sie zur Straße zu ziehen. Der Schock des Schmerzes, den sie plötzlich verspürte, riss sie aus ihrer Verwunderung über die Ereignisse. Zorn und Panik kamen in ihr auf. Sie riss ihren Arm zurück, doch der Griff des Mannes war aus Stahl.
    »Lassen Sie sie los!«, brüllte Davie und warf sein ganzes Gewicht auf den Arm des Mannes, in der Hoffnung, sie damit trennen zu können. Doch der Angreifer knurrte nur kurz und schlug ihn mit seinem kräftigen Unterarm und seiner Hand zur Seite,

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