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Weil Ich Euch Liebte

Weil Ich Euch Liebte

Titel: Weil Ich Euch Liebte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linwood Barclay
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Nur paar Straßen da lang.«
    Pam zahlte, und sie marschierten los, Richtung Canal Street. An der nächsten Ecke hatte sich eine Menschentraube gebildet. »O Gott«, sagte Edna
    Sie schaute weg, doch Pam blieb wie gelähmt stehen. Ein Mann lag mit gespreizten Beinen auf der Motorhaube eines Taxis, das in eine Ampel gerast war. Sein Kopf hatte die Windschutzscheibe durchstoßen, und sein Oberkörper hing über das Armaturenbrett. Ein völlig verbeultes Fahrrad klemmte zwischen den Vorderrädern des Taxis. Der Platz am Steuer war leer. Vielleicht hatte man den Fahrer schon ins Krankenhaus gebracht. Feuerwehrleute und Polizisten untersuchten den Wagen und forderten die Umstehenden auf zurückzutreten.
    »Scheiß Fahrradkuriere«, sagte jemand. »Ein Wunder, dass da nicht öfter was passiert.«
    Edna ergriff Pams Ellbogen. »Ich kann da nicht hinsehen.«
    Als sie endlich die Ecke Canal Street und Broadway erreichten, hatten sie den schrecklichen Anblick zwar noch nicht ganz verarbeitet, doch »So was passiert halt« wie ein Mantra oft genug vor sich hin gebetet, um doch noch das Beste aus diesem Wochenende zu machen.
    Mit der Kamera ihres Handys knipste erst Pam ein Foto von Edna unter einem Straßenschild mit der Aufschrift »Broadway«, dann machte Edna eines von Pam. Ein Passant bot an, Fotos von ihnen beiden zu schießen, doch Edna sagte, nein danke, und später zu Pam, das sei sicher nur ein Trick gewesen, um ihnen die Handys zu stehlen. »Ganz blöd bin ich schließlich auch nicht«, meinte Edna.
    Sie schlenderten die Canal Street in östlicher Richtung entlang und kamen sich plötzlich wie im Ausland vor. Sahen so nicht die Märkte in Hongkong oder Marokko oder Thailand aus? Eng aneinandergequetschte Läden, deren Waren sich auf die Straße ergossen?
    »Nicht gerade Sears«, sagte Pam.
    »So viele Chinesen«, sagte Edna.
    »Ich glaube, das kommt daher, dass wir in Chinatown sind«, meinte Pam.
    Ein Obdachloser in einem Trikot der Toronto Maple Leafs bat um ein paar Münzen. Ein anderer Mann wollte ihnen ein Flugblatt aufdrängen, doch Pam hob abwehrend die Hand. Schwärme halbwüchsiger Mädchen kicherten und gafften, und manche schafften es sogar, sich zu unterhalten, während sie sich über Ohrstöpsel mit Musik beschallen ließen.
    Die Schaufenster der Läden waren vollgestopft mit Halsketten, Uhren und Sonnenbrillen. Ein Schild vor einem der Läden verkündete: »WIR KAUFEN GOLD«. Von einer Feuerleiter hing ein langes vertikales Schild mit der Aufschrift: »Tattoos – Body Piercing – Zubehör für Henna-Körperbemalung – Körperschmuck en gros – Bücher Magazine Kunstobjekte 2. Stock«. Weitere Schilder warben für »Leder« und »Pashmina«. Es gab unzählige Werbebanner mit chinesischen Schriftzeichen. Und sogar einen Burger King.
    Die beiden Frauen betraten einen Laden und stellten fest, dass es in Wirklichkeit ein paar Dutzend waren. Wie in einem Mini-Einkaufszentrum oder auf einem Flohmarkt hatte jedes Geschäft seine eigene kleine Glaszelle. Und seine eigenen Spezialprodukte. Schmuck, DVDs, Uhren, Handtaschen.
    »Guck mal hier«, sagte Edna. »Eine Rolex.«
    »Die ist nicht echt«, sagte Pam. »Sieht aber toll aus. Glaubst du, irgendwer in Butler merkt den Unterschied?«
    »Glaubst du, irgendwer in Butler weiß überhaupt, was eine Rolex ist?« Edna lachte. »Oh! Schau dir mal diese Taschen an!«
    Fendi, Coach, Kate Spade, Louis Vuitton, Prada. »Und die Preise. Unglaublich«, sagte Pam. »Was würdest du normalerweise für so eine Tasche hinblättern?«
    »Viel, viel mehr.«
    Der chinesische Ladeninhaber fragte, ob er helfen könne. Pam, die den Eindruck erwecken wollte, sie kenne sich hier bestens aus, was nicht so leicht war, wenn einem ein Reiseführer New York aus der Tasche lugte, fragte: »Wo haben Sie denn die richtigen Schnäppchen?«
    »Was?«, fragte er zurück.
    »Die sind ja ganz hübsch«, meinte sie. »Aber wo haben Sie die wirklich erstklassigen Stücke?«
    Edna schüttelte nervös den Kopf. »Aber die sind doch nicht schlecht. Wir können uns hier was aussuchen.«
    Doch Pam ließ nicht locker. »Eine Freundin hat mir gesagt – ich weiß nicht, ob jetzt speziell bei Ihnen –, es soll noch andere Taschen geben, die nicht ausgestellt sind.«
    Der Mann schüttelte den Kopf. »Fragen Sie sie«, sagte er und zeigte auf einen Stand noch tiefer in diesem Ladenlabyrinth.
    Pam ging hin, warf einen flüchtigen Blick auf die Taschen und fragte die alte Chinesin in der glänzenden roten

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