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Weil Ich Euch Liebte

Weil Ich Euch Liebte

Titel: Weil Ich Euch Liebte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linwood Barclay
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paar Hunderter, dort ein paar, alles half. Wenn diese Arschlöcher die Ware nur zurücknehmen würden. Damit ließe sich ein großer Teil der Schulden tilgen. Aber leider hatte sie es hier nicht mit einem Warenhaus zu tun. Eine Rückgabe war bei diesen Leuten nicht vorgesehen. Sie wollten nur ihr Geld.
    Heute Abend war sie unterwegs, um ein paar Kunden zu beliefern. Einen Mann in Derby, der für seinen Typ-2-Diabetes Avandia brauchte, und einen anderen, nur ein paar Straßen weiter, der Propecia gegen seine Glatze nahm. Belinda überlegte, ob sie einige dieser Tabletten für sich abzweigen, sie zerdrücken und George unter seine Frühstücksflocken mischen sollte. Der extratiefe Scheitel, den er sich seit Jahren kämmte, täuschte doch niemanden. Am anderen Ende der Stadt gab es eine Frau, die ihr Viagra abkaufte. Ob die vielleicht genau das tat, woran Belinda dachte? Die Pille zerstampfen und sie ihrem Mann in sein Lieblingseis mischen? Ihn dann ins Bett locken. Und Belinda konnte auch noch den Mann in Orange anrufen und nachfragen, ob ihm nicht vielleicht das Lisipronil für sein Herz langsam ausging.
    Ursprünglich hatte sie sich eine Homepage zulegen wollen, dann jedoch hatte die festgestellt, dass das Geschäft über Mundpropaganda recht gut lief. Es gab fast niemanden, der nicht das eine oder andere verschreibungspflichtige Medikament brauchte, und heutzutage versuchte doch jeder, die Sachen billiger zu bekommen als in der Apotheke. Es gab ja kaum jemanden, dessen Versicherung ihm die Medikamente bezahlte, und die, die eine hatten, mussten sich Sorgen machen, wie lange das noch so bleiben würde. Deshalb gab es eine rege Nachfrage nach dem, was Belinda anzubieten hatte. Ihre verschreibungspflichtigen Medikamente – die sie, nebenbei gesagt, ohne Rezept abgab – wurden weiß Gott wo hergestellt, irgendwo in China, vielleicht in genau denselben Fabriken, aus denen die gefälschten Fendi-Taschen kamen, die Ann Slocum verkaufte. Und genau wie diese Taschen konnte man sie für einen Bruchteil dessen erstehen, was das Original kostete.
    Belinda redete sich ein, sie erweise der Menschheit einen Dienst. Sie half den Leuten, an Medikamente zu kommen. Und sie half ihnen, Geld zu sparen.
    Ein wirklich gutes Gefühl hatte sie bei dieser Nebenbeschäftigung allerdings nicht. Wenigstens nicht so gut, dass sie George davon erzählen mochte. Er konnte sich ganz schön anstellen, wenn es um Markenrechte und Urheberschutz ging. Vor fünf Jahren hätte er beinahe einen Herzinfarkt bekommen, als Belinda in Manhattan eine von den gefälschten Kate-Spade-Taschen kaufen wollte, die ganz in der Nähe von Ground Zero auf einer Decke zum Verkauf angeboten wurden.
    Also lagerte sie die Medikamente nicht bei sich zu Hause.
    Sie brachte sie ins Haus der Torkins.
    Das Haus von Bernard und Barbara Torkin stand bereits seit dreizehn Monaten zum Verkauf. Damals hatten sie sich entschlossen, quer über den Kontinent zu Barbaras Eltern nach Arizona zu ziehen. Bernard hatte das Angebot seines Schwiegervaters, eines Toyota-Vertragshändlers, angenommen, bei ihm im Verkauf zu arbeiten, als GM seine Saturn-Produktion einstellte und das Autohaus, in dem er sechzehn Jahre lang gearbeitet hatte, dichtmachte.
    Das Torkin-Haus war klein und bestand aus Keller, Erdgeschoss und erstem Stock. Hinten grenzte es an einen Schulhof. Der Nachbar auf der einen Seite hielt sich drei Hunde, die tagein, tagaus bellten. Der auf der anderen reparierte Motorräder.
    Dieses Objekt an den Mann zu bringen war ein Ding der Unmöglichkeit. Belinda hatte den Torkins geraten, mit dem Preis herunterzugehen, doch darauf ließen sie sich nicht ein. Nie im Leben würden sie für vierzig Prozent weniger verkaufen, als sie selbst bezahlt hatten. Sie würden warten, bis der Markt sich wieder erholt hatte, und dann verkaufen.
    Das kann dauern, dachte Belinda.
    Das Gute an der Sache war, dass das Torkin-Haus das ideale geheime Warenlager für Belinda Morton war. Und heute Abend würde sie hinübergehen, in ihre »Apotheke«, wie sie es gern nannte, und ein paar Aufträge abwickeln.

    Vorsichtig stieg sie mit ihren hohen Absätzen die Kellertreppe hinunter. Kühl war es hier unten, und das Licht von oben wurde immer schwächer, weil die Küchentür langsam zufiel. Gerade noch rechtzeitig erreichte sie die Kette, die in der Mitte des Raums von der Decke baumelte, um die nackte Glühbirne dort oben einzuschalten. Ihr Licht drang jedoch nicht in die Ecken des Raums.
    Mit seinen Mauern

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