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Weinstrassenmarathon

Weinstrassenmarathon

Titel: Weinstrassenmarathon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Guthmann
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Worten, mausetot war. Röder ging hinüber, die Beamten zogen der Gestalt die schwarze Motorradsturmhaube vom Kopf. Röder stockte der Atem.
    Â»Und, wer ist es?«, wollte Steiner wissen.
    Â»Es ist Liebstöckl.«
    Â»Liebstöckl? Liebstöckl soll der dritte Mann gewesen sein? Egal, die Sau wollte mich umbringen, und jetzt ist er platt. Danke, Jungs!« Steiner versuchte, die Hand zu heben, um sich bei den SEK lern zu bedanken. Es gelang ihm kaum.
    Auf der Autobahn fuhren Blaulichter vor. Unter anderem auch ein Rettungswagen, dessen Insassen sich sofort näherten. Polizeiwagen richteten ihre Suchscheinwerfer aus. Im Nu war der alte Parkplatz in helles Licht getaucht.
    Â»Was hat der Sack denn dabeigehabt? Worum geht es bei diesem Scheißspiel eigentlich?« Röder suchte mit den Augen einen großen Kreis um die Leiche ab. Er konnte nichts entdecken und fragte die Beamten. Die zuckten nur mit den Schultern, ihr Job war getan.
    Â»Vielleicht trägt er es bei sich«, schlug Steiner vor. Röder bückte sich über Liebstöckl und öffnete ihm angeekelt die Motorradjacke, wobei er sich sofort die Hände blutig machte.
    Â»Ich kann nichts finden. Er hatte offensichtlich nichts dabei.«
    Â»Irgendetwas Eingenähtes?« Röder begann die Leiche abzutasten. Übelkeit stieg in ihm auf. Die Sanitäter versuchten derweil, Steiner auf eine Bahre zu legen. Dieser weigerte sich und verscheuchte sie mit schlagenden Handbewegungen.
    Â»Sie haben vielleicht innere Blutungen oder gebrochene Rippen. Sie müssen ins Krankenhaus zur Untersuchung.« Steiner grunzte zur Antwort und humpelte zu Röder hinüber.
    Â»Irgendwas muss er doch dabeihaben, verdammt noch mal.«
    Steiner hatte noch nicht mit dem Fluchen aufgehört, als Röder das Aufheulen eines Motorrads vernahm. Er blickte in die Richtung, aus der er meinte, das Geräusch gehört zu haben. Röder setzte sich in Bewegung und rannte die Böschung hoch, die das Areal eingrenzte. Hinter dem Parkplatz erhob sich ein kleiner Hügel, und dann sah er es ganz deutlich. Eine Geländemaschine bewegte sich heulend den Hang hinauf. Röder rannte schneller und stolperte dabei über eine zweite Geländemaschine, die unten am Fuß des Hügels abgestellt war. Liebstöckl hatte einen Komplizen, der gerade die Biege machte. Das hier musste Liebstöckls Maschine sein.
    Röder schwang sich in den Sattel, drückte auf den Anlasser, und die Maschine ruckte los, dass er wieder aus dem Sattel stürzte. Er hatte schon ewig nicht mehr auf so einem Ding gesessen. Er richtete die schwere Geländemaschine, eine BMW  G 650, auf und startete die Maschine erneut. Steiner brüllte etwas hinter ihm her. Diesmal ließ Röder die Kupplung vorsichtiger kommen und bekam die Maschine schließlich in den Griff.
    Das andere Motorrad hatte einen erheblichen Vorsprung, es fuhr parallel zur Autobahn und gewann an Abstand. Der Fahrer war geübter als Röder. Rasant überquerten sie eine Straße, rasten an der Bauschuttdeponie vorbei und hielten auf den Bruch zu. Der Bruch war ursprünglich eine flache sumpfige Landschaft, die die Isenach gebildet hatte, die aus dem Dürkheimer Tal kam, die Vorderpfalz und den Silbersee durchquerte und vor Worms in den Rhein mündete. Heute lag dort das Industriegebiet mit den üblichen Einkaufsmärkten und Fast-Food-Restaurants. Es gab einen befestigten Weg, der am Industriegebiet vorbeiführte und in der Trift, der östlichen Wohngegend von Dürkheim, mündete.
    Hier auf der Straße konnte Röder aufholen. Sein Tacho zeigte streckenweise halsbrecherische einhundertvierzig in der Ortschaft. In diesem Tempo ging es an der abgebrannten Saline vorbei und schließlich rechts hoch nach Leistadt. Röder verkürzte an diesem Anstieg den Abstand deutlich. Hatte er im Gelände Schwierigkeiten gehabt zu folgen, so konnte er auf Asphalt mit seiner offensichtlich stärkeren Maschine Meter gutmachen.
    Als beide Motorräder auf der Höhe der Abzweigung zum Annaberg waren, konnte Röder von Leistadt kommend Blaulicht sehen. Er war erleichtert, das konnte das Ende der Verfolgungsjagd sein. Es waren bestimmt die Polizisten vom Weinfest, die jetzt einen anderen Auftrag erhalten hatten. Der Fahrer des vorderen Motorrads schien das aber nicht einzusehen, riss die Maschine brutal nach links herum, drehte heulend weiter auf und ließ das Hotel und

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