Weinwissen für Angeber
die meisten zustande. Natürlich ist eine französische Rebsorte nobler und eine italienische strahlt mehr Lebensfreude aus, dafür wirkt eine spanische maskuliner (bei Männern) oder feuriger (bei Frauen). Sie haben also eigentlich keine Wahl.
Endlich ist mein Tannat zum Trinken
Die besten Weinländer
Natürlich haben Weinkenner kein liebstes Weinland, sie sind ja kosmopolitisch. Manchmal wird ihnen dies aber als Unentschlossenheit ausgelegt und sie werden aufgefordert „Butter bei die Fische" zu geben. Tritt dieser Fall ein, welches Weinland wählen Sie (bitte ankreuzen und umblättern)?
Mein liebstes Weinland...
□ ... ist Australien
□ ... sind Chile und Argentinien
□ ... ist Deutschland
□ ... ist natürlich Frankreich
□ ... ist Griechenland
□ ... ist Italien
□ ... ist Kalifornien
□ ... ist Österreich
□ ... ist die Schweiz
□ ... ist Spanien
□ ... sind die Staaten Osteuropas
□ ... ist Südafrika
□ ... steht hier nicht
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Das Ergebnis
Ihre Wahl: Punktzahl:
Australien
80 Punkte
Chile und Argentinien
40 Punkte
Deutschland
80 Punkte
Frankreich
100 Punkte
Griechenland
-100 Punkte
Italien
90 Punkte
Kalifornien
80 Punkte
Österreich
70 Punkte
Schweiz
30 Punkte
Spanien
85 Punkte
Staaten Osteuropas
0 Punkte
Südafrika
45 Punkte
Steht hier nicht
-1000 Punkte
Weniger als 50 Punkte:
Schämen Sie sich! Lesen Sie das Buch noch einmal.
50 bis 99 Punkte:
Ordentlich. Aber Sie sollten das Buch zur Sicherheit noch mal lesen.
100 Punkte
Sehr gut! Jetzt sehen Sie, wie sinnvoll dieses Buch ist. Empfehlen Sie es weiter! Und lesen Sie es noch mal, um... lesen Sie es einfach noch mal.
Sie verstehen die Punktzahlen nicht?
Denken Sie mal eine Nacht lang drüber nach. Falls Sie es dann immer noch nicht einsehen, finden Sie hier die Antworten:
„Mein liebstes Weinland...
... ist Australien"
Ein ganzer Kontinent sieht es genauso wie Sie - die Australier. Und um der Wahrheit genüge zu tun, wahrscheinlich sogar zu Recht. Es ist verdammt schwer, wenn nicht gar unmöglich, einen schlechten australischen Wein zu finden. Das liegt einfach daran, dass alles in der Hand von vier bis fünf (die Anzahl ändert sich ständig) großen Konzernen liegt, die einen Masterplan haben, der da heißt Weltbeherrschung im Weinsegment. Dafür überfluten die Aussies ihr Land (wovon sie genug haben) mit Wasser (wovon sie zu wenig haben). Alle Weine sind nach neuesten Methoden vinifiziert und jeder Trick, der denkbar ist, wird down under auch angewendet Im Supermarktregal sind die Australier ein sicheres Pfund. Sie schmecken vielleicht alle gleich, aber Sie werden nie enttäuscht. Nachdem die Australier jahrzehntelang nur ein (Grange), zwei (Hill Of Grace) große Weine hervorbrachten, gibt es nun fast stündlich neue Weingüter, die direkt mit dem ersten Jahrgang zu den Besten der Welt gehören. Das ist clever, besetzen die Australier so doch die Elite und das gemeine Fußvolk. Nennen Sie als Weingüter solche schönen Namen wie „Wirra Wirra" oder „Warrenmang". Hundertprozentig sicher ist „Henschke" (der wie seine Frau im deutschen Geisenheim studierte). Etwas Besonderes sind Sie durch die Nennung Australiens allerdings nicht. Aber Sie werden respektiert werden und niemand wird Fragen stellen.
... sind Chile und Argentinien"
Nein. Wirklich nicht. Ich verstehe Ihren Wunsch, modern zu sein. Südamerika ist cool, Buena Vista Social Club, Karneval in Rio (String-Tangas etc.), Feuerland, Abenteuer Amazonas, brasilianischer Fußball. Schon klar. Und wenn Sie Leuten gegenüberstehen, die garantiert keine Ahnung von Wein haben, dann könnten Sie hiermit sogar einen Treffer landen. Argentinien, und vor allem Chile, sind alte Weinländer und in den letzten Jahren immer besser geworden, je mehr Geld aus dem Ausland (in Chile vornehmlich spanisches und französisches) hereinkam.
Chile hat bereits einige Kultweine - zumindest behaupten ihre Produzenten dies -, welche die 50-Euro-Grenze hinter sich gelassen haben. Dort sind Cabernet Sauvignons die besten Weine, in Argentinien Malbecs. Seit kurzem sind sogar die Weißweine des Kontinents trinkbar, kommen aber nie über Alltagsqualität hinaus. Im besten Fall schmecken sie wie Australier. Die Südamerikaner sind gerade erst dabei, den Begriff „Terroir" zu verstehen und ihren Weinen Persönlichkeit zu geben.
Einer ihrer Lieblingsweine darf ruhig aus
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