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Weinzirl 03 - Kuhhandel

Weinzirl 03 - Kuhhandel

Titel: Weinzirl 03 - Kuhhandel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicola Förg
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es doch endlich in Flaschen abzufüllen. Na, diese beiden
schienen ja keine sonstigen Probleme zu haben!
    »Wir machen einen
Denkfehler. Unsere Gehirne haben sich festgefressen wie Motoren ohne Öl«,
stöhnte Evi plötzlich.
    »Wegen dem
Salatdressing?« Gerhard wurde aus seinen Gedanken gerissen.
    »Männer! Dermaßen geradlinige
Gehirnströme. Ums Eck denken oder gar zwei Sachen gleichzeitig zu bedenken, das
schafft ihr nicht. Evi redet wohl kaum vom Salat«, kam es von Jo.
    Gerhard fasste sich.
Na, mit den beiden hatte er sich ja was angetan.
    »Okay, Mädels, der
Deppelchen-Gerhard ist jetzt wieder ganz konzentriert und bei euch.« Er zog
seinen Uli-Stein-Notizblock und einen Kugelschreiber raus. »Evi hat Recht.
Dieser Fall hat sich festgefressen. Wir wollten Ostheimer unbedingt zwei Morde
nachweisen. Einen kann er nicht begangen haben. Den an Svenja. Gut. Vielleicht
hat er aber Seppi umgebracht und mich niedergeschlagen? Er hat uns bisher kein
Alibi geliefert.«
    »Schön und recht.
Das würde bedeuten – reine Arbeitshypothese –, dass Ostheimer sehr wohl gewusst
hat, dass Seppi ihn linkt. Er wurde wütend – das kann ich mir bei ihm gut
vorstellen –, und du warst einfach am falschen Ort. Aber wer hat dann Svenja
umgebracht?«, fragte Evi.
    »Seppi? Der
anscheinend cleverer und beweglicher war als Ostheimer? Der kann doch gewusst
haben, dass Svenja in den Machenschaften der Alp rumstochert, oder?«, kam es
von Gerhard.
    »Möglich, den können
wir nur leider nicht mehr fragen. Und was ist eigentlich mit diesem Dominik,
der wie vom Erdboden verschluckt ist? Was, wenn das zwei getrennte Geschichten
sind?«, fragte Evi mit einem erneuten verzweifelten Stöhnen.
    »Ich weiß nicht.
Lass mal Dominik für den Moment draußen. Was, wenn Ostheimer wirklich die
Wahrheit sagt? Er hat illegale Mastmittel erprobt, mehr nicht. Und Seppi –
nehmen wir mal Ostheimers Annahme als Wahrheit – hat Ostheimer gelinkt und die
Medikamente an seine sauberen Sportskameraden weiterverkauft. Beide haben
Svenja nicht umgebracht.« Gerhard sah von Evi zu Jo.
    »Aber das kommt mir
so unwahrscheinlich vor. Ostheimer gibt doch zu, dass er Svenja seine
Ochsentour beichten musste. Er hatte jeden Grund, sie umzubringen. Vielleicht
hat er jemanden beauftragt?«, warf Jo ein.
    Evi nickte. »Ja,
aber folgen wir mal strikt Ostheimers Gedanken. Er sagt, ihr Tod sei ihm
natürlich gerade recht gekommen, denn so konnte er ihr die Ochsenaktion
anhängen. Er behauptet aber, sie hätte von seinen sonstigen Aktivitäten auf der
Himmelsschwand-Alp nichts gewusst. Lassen wir das mal so stehen.« Evi fuhr
fort. »Von Anni Fink wissen wir, dass eine Frau, auf die die Beschreibung von
Svenja hundertprozentig passt, auf der Alp herumgestiefelt ist. Das war laut
Frau Fink an einem Tag gewesen, als Seppi ins Tal gefahren war. Diese Frau, die
Anni Fink gesehen hat, hatte bei diversen Schumpa Blutproben genommen. Anni hat
sie – ganz zu Recht – für eine Tierärztin gehalten, zumal es in letzter Zeit
einige Fälle von Gamsblindheit gegeben hatte. Da sie Seppi auf den Tod nicht
ausstehen konnte und umgekehrt – war da keinerlei Kommunikation zwischen den
beiden Alpen. Sie hat also nicht gefragt, wer denn die Tierärztin sei. Was,
wenn Seppi wirklich keine Ahnung gehabt hat, dass jemand bei seinem Vieh war?
Dann hat er von Svenjas Recherchen nichts gewusst.«
    »Also gut! Lassen
wir uns darauf mal ein. Keiner wusste was vom anderen. Und Svenja war so
geschickt, dass sie nicht aufgefallen ist. Das ist sogar wahrscheinlich, denn
Svenja war clever und sehr zurückhaltend. Ich würde ihr zutrauen, dass sie im
Verborgenen ganz dezent recherchiert hat, bis sie absolut todsichere Beweise
auf den Tisch hätte legen können, um die beiden zu überführen«, sagte Jo und
erschrak. Todsicher, hatte sie gesagt, ja, die Beweise waren für Svenja
todsicher gewesen.
    Schweigen lag über
den dreien, bis Gerhard schließlich wieder anhob.
    »Also, nochmals für
unsere angestrengten Gehirne und zum Mitschreiben: Wir glauben das jetzt mal,
obwohl wir Ostheimer am liebsten verwurschten würden. Und Seppi hätte uns als
Mörder am besten gepasst, aber der ist tot.« Gerhards Augen sprühten Feuer.
»Gehen wir davon aus: Weder Ostheimer noch Seppi wussten von Svenjas
Aktivitäten. Ostheimer behauptet das, Seppi können wir nicht mehr fragen. Beide
hätten ergo keinen Grund gehabt, Svenja zu ermorden. Wer aber hätte dann einen
gehabt?«
    »Hier haben wir zwei
Möglichkeiten

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