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Weiss wie der Tod

Weiss wie der Tod

Titel: Weiss wie der Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roman Rausch
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    «Eine sehr gute Idee. Was kann ich dir anbieten?»
    «Kaffee.»
    «Schon in Arbeit.»
    Wo war das verdammte Pulver, wo der Filter – und hatte er überhaupt noch eine Maschine? Klar, Michaelis hatte erst vor kurzem einen gemacht. Er zitterte sich durch die Schränke.
    «Du kommst runter», sagte Katie. Sie stand in der Küchentür und beobachtete ihn.
    «Tja, wer hätte das gedacht.» Nicht sonderlich originell.
    «Soll ich dir noch etwas geben?»
    Levy hatte gehofft, das Thema nicht selbst anschneiden zu müssen. «Wenn du mich so direkt fragst. Hast du noch was?»
    Katie griff in die Handtasche und holte Spritze und Pulver hervor. «Damit geht’s schneller. Einverstanden?»
    Sie zog das Crystal auf. Die Nadel stach sanft in Levys jungfräuliche Vene.
    Der Flash flutete seinen Körper in Lichtgeschwindigkeit.
    «Genau das habe ich gebraucht», sagte er erleichtert.
    Katie ging ins Bad, um das Besteck zu säubern.
    Neben der Kraft und der Euphorie stellte Levy noch ein weiteres Gefühl fest. Das Crystal hatte eine andere, lange vernachlässigte Seite von ihm aktiviert. Er ließ sich von ihr gefangen nehmen und folgte Katie. Sie war über das Waschbecken gebeugt und zog die Spritze mit frischem, heißem Wasser auf, als sie Hände an ihrer Hüfte spürte. Ein Blick in den Spiegel beseitigte alle Unklarheiten.
    Sie drehte sich um.
    Knöpfe wurden hastig geöffnet, ihre Bluse war schnell abgestreift. Levys nasse Sachen folgten der schnellen, leidenschaftlichen Aktion. Keine Fragen, keine Zweifel. Er roch nur noch ihr süßes Parfüm und schmeckte ihre salzige Zunge. Etwas in ihm hatte die Kontrolle übernommen, und es scherte sich einen Dreck um die Konsequenzen.
     
    Frisch geduscht fuhr er den Computer hoch. Katie war nach einem rauschhaften Intermezzo wieder verschwunden. Er konnte und wollte sie nicht halten. Jeder war seines eigenen Glückes Schmied.
    Die Konzentration für die anstehende Arbeit zu finden war nicht schwer. Bereits unter der Dusche hatte er seine nächsten Überlegungen vorbereitet. Jochen Landau war Naimas Bericht zufolge ein gewalttätiger Egomane, der seine Frau wiederholt krankenhausreif geschlagen hatte. Dieser Umstand rückte ihn aus dem Licht des bemitleidenswerten Opfers in ein neues, für das er noch keine entsprechende Beschreibung gefunden hatte. Er hütete sich auch davor; er hatte nicht zu verurteilen, sondern zu beurteilen.
    Welche Kontakte würde so ein Mensch pflegen? Den vorliegenden Aussagen nach, dass Landau von seinem Schreibtisch nicht wegkam, wollte Levy nicht mehr glauben. Wer so viel Energie besaß, brauchte ein Ventil. Der Sünden- und Prügelbock Marion würde dafür nicht reichen. Der Dampf, der sich in diesem Menschen immer wieder zu einer Explosion aufstaute, musste ein anderes Ventil gefunden haben.
    Die Antwort folgte auf dem Fuße. Alexej hatte eine E-Mail geschickt, und diese bestätigte, was er vermutete.
    Jochen Landau wurde im Alter von sechzehn Jahren wegen versuchter Vergewaltigung einer Vierzehnjährigen erstmalig auffällig. Nur drei Jahre später folgte die erste Verurteilung – wieder Gewalt gegen eine Frau. Das brachte ihm ein Jahr Haft und eine Therapie ein. Mit fünfundzwanzig wurde erneut gegen ihn ermittelt. Eine Studentin im Wohnheim, das er mit ihr bewohnte, zeigte ihn wegen sexueller Belästigung und Körperverletzung an. Die Beweislage reichte für eine erneute Verurteilung nicht aus. Ein Jahr später wieder eine Anzeige wegen sexueller Nötigung und Gewaltanwendung. Die Anzeige wurde jedoch von der Frau zurückgezogen.
    Landau hatte dazugelernt, ging es Levy durch den Kopf. Wer sich einmal die Finger verbrennt, geht beim nächsten Mal vorsichtiger vor. Und Landau war offensichtlich ein intelligenter Mensch, wenngleich er seine Triebe weniger im Zaum halten konnte.
    Was bedeutete das für die Opferbeschreibung?
    Die neuen Informationen stellten Landau zweifellos in ein anderes Licht. Sie hatten es nicht mehr mit einem unschuldigen Mann zu tun, der zufällig oder als Stellvertreter eines bestimmten Typus ins Visier des Täters gelangt war. Dieser Landau hatte eine persönlichkeitsprägende Vergangenheit, die ihn in das Umfeld von Gewalt und erzwungener Sexualität stellte.
    Sofern Landau noch immer Sklave seiner ausufernden Gefühle gewesen war, und das war anzunehmen, dann musste es in den vergangenen Jahren Frauen gegeben haben, bei denen sich seine Aggressionen manifestiert hatten.
    Doch Landau war überprüft worden. Es lagen

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