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Weiss wie der Tod

Weiss wie der Tod

Titel: Weiss wie der Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roman Rausch
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Computerfachmann Alexej Naumov, Falk Gudman, der Verhörspezialist, Naima Hassiri, die Chefermittlerin, und Dragan Milanovic, der Rechtsmediziner. Auf den zahlreichen Monitoren waren Bilder von Leichen und Fundorten zu sehen, Landkarten und Berichte.
    Michaelis betrat gemeinsam mit Levy den Raum. Obwohl sie Levy seit dem Fall um die Terroranschläge in Hamburg, Frankfurt und Mannheim nicht mehr gesehen hatten, hielt sich die Wiedersehensfreude in Grenzen. Es wurde lediglich registriert, dass ihn Michaelis zum Fall hinzugezogen hatte – anscheinend nicht zur allgemeinen Begeisterung.
    «’n Abend», sagte Levy und nahm an einem der Schreibtische Platz. «Schön, dass ihr mich vermisst habt.»
    Levy, unrasiert und im verknautschten Halbmantel, wartete auf eine Reaktion. Ein Blick zur Begrüßung musste genügen. «Gibt’s auch was zu trinken?»
    «Kaffee steht auf dem Tisch», erwiderte Michaelis. «Ansonsten, gedulde dich.»
    Falk Gudman erhob sich, grinste abfällig. «Ich hab noch ein paar Mon Chéri im Schrank. Wenn dir die als Begrüßungsdrink reichen?»
    Michaelis duldete keinen Widerspruch. «Ich werde meine Entscheidung nicht diskutieren. Levy ist wieder im Team. Und damit basta.»
    «Meinst du, er wird auch nur eine Stunde ohne Stoff überstehen?»
    «Falk, setz dich.»
    Levy schaute sich in der Runde um. Alexej und Luansi schienen ihm wohlgesinnt, Naima neutral, Dragan besorgt.
    «Dann fehlt ja nur noch Sven zu meinem Glück», erwiderte Levy.
    «Sven und seine Leute sind mit dem Bosporus-Fall beschäftigt», entgegnete Michaelis.
    Sven Demandt, sein ehemaliger Mentor und Ausbilder in der Abteilung Operative Fallanalyse beim BKA, war mit seiner Mannschaft hinter dem oder den Tätern her, die in den letzten sieben Jahren neun Dönerbudenbesitzer ermordet hatten. Er erinnerte sich. Es hatte dazu bereits eine Anfrage im Bundestag gegeben. Die Nerven lagen blank, wenn sich die Politik einschaltete.
    Levy grinste. «Na, dann habt ihr ja mit mir den Jackpot geknackt. Gratuliere.»
    «Levy», schnitt ihm Michaelis das Wort ab, «spar dir die Stichelei. Wir brauchen dich, Punkt.»
    «Ich fühle mich geehrt.»
    Michaelis ließ es unkommentiert. «Dann lasst uns anfangen. Dragan, was hat die Obduktion ergeben?»
    «Bei dem Opfer im Nikolaifleet handelt es sich um einen Mann weißer Hautfarbe, etwa dreißig Jahre alt», begann Milanovic. «Keine Narben, keine Tätowierungen, keine Erkrankungen oder Operationen, die auf seine Identität schließen lassen könnten. Der Mann war vollkommen gesund, gut genährt, kein Raucher, kein Trinker, kein Pillenschlucker – beste Voraussetzungen für ein langes Leben. Das Gebissschema und die DNA habe ich zur Abklärung in die nationalen Datenbanken gegeben, bisher ohne Ergebnis. Den Todeszeitpunkt lege ich auf eine Spanne von zwölf bis vierzehn Tagen. Er gelangte erst nach seinem Tod ins Wasser. Kurz danach, würde ich sagen. Todesursache: ein gebrochener Kehlkopf, der zum Ersticken führte.»
    «Wie wurde ihm die Verletzung beigebracht?», fragte Naima.
    «Ein Tritt oder ein Schlag. Keine Strangulation. Er ist an der aufkommenden Schwellung erstickt.»
    «Ist er verprügelt worden?», wollte Luansi Benguela wissen.
    «Das auch. Sein Körper weist zahlreiche Hämatome auf. Ich schätze, sein Martyrium hat sich über Stunden hingezogen. Womit wir bei dem auffälligen, uns bereits bekannten Verletzungsmuster sind.»
    Milanovic bat Alexej Naumov, die Aufnahmen auf dem großen Monitor zu zeigen. Sie offenbarten einen Teil des Rückens, auf dem man deutlich die Verletzungen durch die Schiffsschraube und die Schlagabdrücke erkennen konnte.
    «Wie in unserem Fall von letzter Woche sehen wir auch hier die typischen Muster eines Schlagstocks.» Milanovic deutete auf die roten, parallel verlaufenden Blutlinien, in der Mitte ein weißer Streifen, etwa einen Zentimeter breit.
    «Es ist also definitiv keine Peitsche», stellte Naima fest.
    «Ich tippe auf einen Rohrstock.»
    «Welcher Art?», wollte Michaelis wissen.
    «Kein Bambus. Bei der Wucht, mit der der Täter zugeschlagen haben muss, wäre er wahrscheinlich gesplittert. Ich tippe auf Rattan. Das ist biegsamer.»
    «Wie oft hat der Täter zugeschlagen?», fragte Gudman.
    «Ich habe vierundneunzig Hiebe gezählt. Einige waren so stark, dass sie das Gewebe zum Platzen gebracht haben. Der Unterarmknochen und das Nasenbein sind dadurch gebrochen.»
    «Also ein Mann mit viel Kraft und Ausdauer.»
    «Ja, aber ob Mann oder Frau, kann ich

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