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Weißer Teufel

Weißer Teufel

Titel: Weißer Teufel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Justin Evans
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Andrew. »Er war Childe Harold und trug die Last eines schrecklichen Geheimnisses. Vielleicht war Byron gar nicht verstört, weil er eine Mordanklage fürchtete, sondern weil er wusste, dass Harness jemanden umgebracht hatte. Ich meine, er hat Harness jahrelang geliebt, richtig? Stellen Sie sich vor, Sie kommen dahinter, dass die Person, die Sie geliebt haben, ein psychopathischer Mörder ist!«
    Dr. Kahn strahlte. »Wir machen noch einen anständigen Forscher aus dir.«
    Andrew brachte ein Lächeln zustande.
    »Aber wir sind noch nicht fertig«, fügte sie hinzu. »Wer war Harness’ Opfer? Ich bin ein wenig durcheinander. War es ein Junge oder ein Mädchen?«
    »Beides!«, rief Fawkes aus.
    Sie sahen ihn an. Er hielt immer noch den Papierbogen in der Hand.
    »Wovon reden Sie, Piers?«, erkundigte sich Dr. Kahn.
    »Covent Garden.« Er deutete mit der Zigarette auf eine Zeile. »Da steht’s.«
    Die Türglocke unterbrach ihn.
    »Wer kann das sein?« Dr. Kahn erhob sich verärgert. »Wochenlang hatte ich keinen Besuch, und plötzlich trampelt ganz Harrow durch mein …«
    »Einen Moment, Judy.« Fawkes hielt sie am Arm fest. »Andrew müsste im Hotel sein. Falls das jemand von der Schule ist und sie ihn hier finden, bekommt er Ärger.«
    Sie sahen Andrew an.
    »Sie könnten mich zwangsweise in die Klinik einweisen«, sagte Andrew und fügte nach einer Weile strahlend hinzu: »Dann wäre ich bei Persephone.«
    »Ja, eingesperrt in der Tuberkulose-Honeymoon-Suite«, ergänzte Fawkes. »Das würde uns im Fall Harness nicht helfen.«
    Es klingelte erneut.
    »Komm«, sagte Dr. Kahn und packte Andrews Arm.
    Sie zerrte ihn die Treppe hinauf und in ein kleines Lesezimmer mit hellgrünem Diwan unter einer Leselampe und noch mehr Bücherregalen. »Rühr dich nicht von der Stelle, bis ich dich hole.« Die Glocke schlug ein drittes Mal an, und Dr. Kahn hastete die Treppe hinunter.
    »Sir Alan«, sagte sie. In der kalten, feuchten Abendluft verwandelte sich ihr Atem in kleine Wölkchen.
    »Judy, ich entschuldige mich für den spontanen Besuch. Das ist Ronnie Pickles von der Health Protection Agency. Wir waren im Three Arrows, um mit Andrew Taylor zu sprechen  – er ist in ernsten Schwierigkeiten. Nachdem wir ihn dort nicht vorfanden, haben wir im Lot nach ihm gefragt und wurden an Sie verwiesen. Oh, hallo, Piers. Jetzt wird die Geschichte allmählich rund. Dürfen wir hereinkommen?«
    Alle vier drängten sich in Dr. Kahns Diele neben der Garderobe und einem Schirmständer.
    »Wie kann ich Ihnen helfen?«, fragte Dr. Kahn förmlich.
    »Das kann Piers Ihnen sagen«, gab Sir Alan zurück. Aber Fawkes bedachte ihn nur mit einem eisigen Blick. Sir Alan fuhr fort: »Andrew Taylor hat möglicherweise Tuberkulose, was an sich schon schlimm genug ist, aber jetzt ist er auch noch verschwunden.«
    »Verschwunden?«, wiederholte Fawkes.
    »Ihr Stellvertreter hat mich angerufen und erzählt, dass Sie aus dem Haus gestürmt sind, nachdem Sie einen Anruf von ihm erhalten hatten. Ich habe mich mit Mr. Pickles in Verbindung gesetzt und ihn gebeten, mich in der Schule zu treffen und in dieses Hotel zu begleiten; und natürlich – kein Andrew Taylor in Zimmer zwölf.« Sein Blick bohrte sich in Fawkes. »Komisch, Piers, ich bin seit vier Jahren Hausvater im Headland und habe noch keinen einzigen Jungen verloren. Aber innerhalb weniger Monate kommt Ihnen einer abhanden, ein anderer liegt im Hospital, und ein dritter ist tot.«
    Fawkes trat einen Schritt auf ihn zu. »Sie haben keine Ahnung, wovon Sie reden.«
    »Und meine Tochter liegt im Krankenhaus, weil Sie einen hustenden Schüler auf dem Schulgelände herumlaufen lassen«, fauchte Sir Alan. Er hatte die Maske der Höflichkeit fallen lassen und ging seinerseits auf Fawkes zu. Sie standen dicht voreinander wie zwei Raufbolde auf der Straße. »Ich war an ihrem Krankenbett und denke, ich weiß sehr genau, wovon ich rede.« Die beiden Kontrahenten blitzten sich an. »Sie haben beinahe dafür gesorgt, dass die Schule geschlossen werden muss. Aber das genügt Ihnen anscheinend nicht. Sie verstecken den Jungen – Gott allein weiß, warum – und machen eine echteKatastrophe aus dieser Geschichte. Hören Sie auf herumzupfuschen, und sehen Sie zu, dass der Junge eine anständige Betreuung bekommt.«
    »Das kann ich nicht.«
    »Das können Sie nicht? Warum, zum Teufel?«
    »Weil er nicht weiß, wo er ist«, warf Dr. Kahn eilends ein.
    »Tatsächlich?«, höhnte Sir Alan freudlos.
    »Piers hat mir

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