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Weisst du eigentlich, dass du mir das Herz gebrochen hast

Weisst du eigentlich, dass du mir das Herz gebrochen hast

Titel: Weisst du eigentlich, dass du mir das Herz gebrochen hast Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jess Rothenberg
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ich, »aber ich würde sagen, ein verstauchtes Bein im Austausch gegen ein gebrochenes Herz ist ein ziemlich guter Deal.«
    Er zog eine Augenbraue hoch.
    Verstaucht?
    »Okay, okay«, lenkte ich ein. »Gebrochen. Was auch immer.«
    Die Menge war nach wie vor in heller Aufregung, als der Notarzt kam, um Jakob zum Röntgen ins Krankenhaus zu bringen. Neben den Rettungssanitätern, Patrick und mir stieg nur noch eine weitere Person in den Krankenwagen, um Jakob zu begleiten. Sadie. Im Ernst, konnten die beiden noch klischeehafter sein?
    Auf dem Weg ins Krankenhaus saßen wir vier schweigend nebeneinander.
    »Das ist vielleicht mal seltsam«, sagte Patrick.
    Ich gab keine Antwort. Ich war zu sehr damit beschäftigt, Sadie böse Blicke zuzuwerfen, in der Hoffnung, sie würde spontan in Flammen aufgehen.
    »Was ist da auf der Bahn passiert, Jake?« Sadie legte ihre Hand sanft auf seine. »Worüber bist du nur gestolpert?«
    »Passen Sie doch auf!«, fuhr er den Sanitäter an, der ihn bandagierte, und warf wütend die Arme in die Luft. »Keine Ahnung, okay? Nichts! Ich bin über nichts gestolpert.«
    Sadie schüttelte verwirrt den Kopf. »Ich meine, du musst doch über irgendwas gestolpert sein. Jeder hat das gesehen.«
    »Warum fragst du dann mich?!«, schrie er. »Wenn es jeder gesehen hat, vielleicht kannst du mir ja dann sagen, was passiert ist.« Er ließ seinen Kopf wieder auf das Kissen zurücksinken, und seine Stimme bebte. »Verflucht noch mal! Das ändert alles, das …« – er deutete auf sein bandagiertes Bein – »ruiniert mir alles.«
    »Vielleicht auch nicht?«, versuchte sie ihn zu beruhigen. »Lass uns abwarten und sehen, was der Arzt sagt, und dann werden wir …«
    »Es ist gebrochen«, sagte er bitter. »Das war mein Ticket raus aus dieser Provinz. Meine einzige Chance für einen sauberen Start. Und jetzt ist alles vermasselt.« Er kniff die Augen zusammen und verzog vor Schmerz das Gesicht. »Ich schwör’s, heute ist irgendeine böse Macht hinter mir her. Erst das Fahrrad und jetzt das hier.«
    Sadie beugte sich über ihn und strich ihm eine Locke aus der Stirn.
    Würg.
    »Was meinst du damit? Was ist mit deinem Fahrrad?«
    »Was soll das heißen, was meinst du? Das habe ich dir doch vor dem Rennen geschrieben.« Er sah sie wütend an. »Als du mir Hals- und Beinbruch gewünscht hast.«
    Sadie schüttelte verwirrt den Kopf. »Jakob, wovon redest du? Das habe ich dir nicht geschrieben.«
    Er starrte sie einen Augenblick an, griff dann nach seiner Tasche und kramte sein Handy hervor. Er scrollte durch seinen Posteingang und gab es ihr. »Und was ist das hier?«
    Ich sah, wie sich ihre Augen weiteten, als sie die Nachricht las.
    »Das habe ich nicht geschrieben. Ich weiß nicht, wer das war. Vor ein paar Stunden hab ich mein Handy verloren, bei McDonald’s glaube ich. Dort ist etwas Seltsames mit Emmas Auto passiert, und wahrscheinlich habe ich es in der Aufregung fallen lassen. Irgendjemand muss es genommen und diese SMS geschrieben haben.«
    Patrick warf mir einen bösen Blick zu.
    Ups!
    »Emma«, sagte Jakob feindselig. »Bestimmt war es Emma.«
    Sadie schüttelte den Kopf. »Em würde das nicht tun. Sie und Tess haben sich heute bei mir entschuldigt.«
    Er sah sie überrascht an. »Wirklich?«
    Sadie nickte.
    »Ich ruf dein Handy an«, sagte er, noch immer misstrauisch. »Mal sehen, ob jemand antwortet.«
    Oh-oh!
    Patrick und ich tauschten Blicke aus, als Sadies Telefon auch schon in der Tasche meines Kleides zu vibrieren begann. Zum Glück hatte ich es nach der SMS auf lautlos gestellt.
    »Gehst du ran?«, fragte Patrick.
    »Äh, ich glaube nicht«, sagte ich und wurde rot. »Ich überlass das mal lieber der Mailbox.«
    Er schmunzelte. »Gute Idee.«
    Kurz darauf kam der Krankenwagen unsanft zum Stehen, und die Tür ging auf. Patrick und ich sprangen heraus, während ein paar Typen in hellen orangefarbenen Jacken Jakob sagten, er solle sich zurücklehnen. Dann zählten sie bis drei, hoben ihn auf der Trage aus dem Wagen und setzten ihn in einen Rollstuhl.
    »Ich warte hier draußen auf deine Eltern und komme dann mit ihnen nach«, sagte Sadie und gab ihm einen flüchtigen Kuss auf die Wange. »Und, hör zu, mach dir keine Sorgen, okay? Alles wird gut. Die Princeton-Universität wird ihr Angebot nicht voreilig zurückziehen. Das lassen wir nicht zu. Versprochen.«
    Ich sah Jakob an, dass er ihr nicht glaubte. Aber er schenkte ihr trotzdem ein kleines Lächeln. »Danke, Sadie«, sagte er sanft,

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