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Weisst du eigentlich, dass du mir das Herz gebrochen hast

Weisst du eigentlich, dass du mir das Herz gebrochen hast

Titel: Weisst du eigentlich, dass du mir das Herz gebrochen hast Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jess Rothenberg
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immer wieder von Neuem antut?«
    Darauf gab es nur eine Antwort. Sie war klar und einfach, aber sie war alles, was ich hatte.
    »Weil ich ihn geliebt habe«, sagte ich, während Tränen der Wut über meine Wangen liefen. »Und er hat mich geliebt. Ich weiß, dass er mich geliebt hat. Ich weiß es.«
    In der Ferne war ein mächtiger Donnerschlag zu hören, und der Wind war stärker geworden.
    Ich rührte mich nicht.
    »Liebe?«, spottete Patrick. »Du glaubst wirklich, das war Liebe?«
    »Vielleicht wüsstest du, was es bedeutet, seinen Seelenpartner zu verlieren«, sagte ich, »wenn du je verliebt gewesen wärst.« Ich machte eine kurze Pause. »Was es bedeutet, beide zu verlieren.«
    Patricks Augen wurden finsterer, als ich sie je gesehen hatte.
    »Engel«, flüsterte er. »Sprich nicht über Dinge, von denen du nichts verstehst.«
    Das war mehr, als ich ertragen konnte. Ich spürte, wie kleine Flammen auf meinen Zehen aufloderten, meine Wirbelsäule hinaufkletterten und sich auf meinen Armen, meinem Rücken und meiner Brust ausbreiteten. Ich spürte, wie ich zu brennen begann.
    »Geh weg von mir«, sagte ich. »Und bleib weg von mir.«
    Patrick machte sich nicht die Mühe, mir darauf laut zu antworten.
    Wie du willst.
    Dann war er verschwunden.

28
    don’t dream it’s over

    Erst als ich zum Cabrillo Drive kam, wurde mir bewusst, dass ich gerade nach Hause gelaufen war. Von dem Streit mit Patrick war ich derart durcheinander, dass ich überhaupt nicht auf Straßennamen geachtet hatte, bis ich ein paar Häuser entfernt den BMW meines Dads in unserer Einfahrt stehen sah. Ich schlurfte durch den Kies.
    Ich habe recht. Ich habe recht, und Patrick hat unrecht. Was weiß der denn schon? Er hat schließlich noch nie so etwas durchgemacht.
    Ich zog Sadies Handy aus der Tasche. Sie war bisher noch glimpflich davongekommen, aber die Welt würde bald sehen, dass ich durchaus noch ein paar Tricks auf Lager hatte. Ich drückte ein paar Knöpfe und hatte in Sekundenschnelle ihren Facebook-Account geöffnet.
    Steck es wieder weg, konnte ich Patrick schimpfen hören. Denk nicht einmal daran, Käsestange.
    Ich verjagte ihn aus meinem Kopf wie eine nervende Stechmücke und stöberte in Sadies Profil herum. Sie hatte ihren Status seit fast einem Monat nicht mehr aktualisiert, was für ihre Verhältnisse eine halbe Ewigkeit war. Ich schaute in ihren Posteingang, um zu sehen, ob es darin etwas zu spionieren gab, und war überrascht, als ich sah, dass sie keine einzige Nachricht bekommen hatte. Schwer zu glauben bei über tausend Freunden.
    Sie musste die Beweise vernichtet haben.
    Was hast du zu verbergen, Sadie?
    Auch wenn ihre sozialen Kontakte in den letzten Monaten abgenommen haben mochten, gab es sicherlich immer noch eine Menge Leute auf der PCH, die es interessierte, was es bei Sadie Russo in letzter Zeit Neues gab.
    »Du solltest deine Fans nicht warten lassen«, sagte ich und tippte dann das perfekteste Status-Update aller Zeiten ein:

    DIE GERÜCHTE STIMMEN.
    SR + JF = 4 EVER P.S. BRIE WER?

    »Und das war’s, wie man so schön sagt.«
    Ich lächelte, loggte mich aus und steckte das Telefon in meine Tasche zurück. Mission erfüllt. Dann lief ich in Richtung der Gartenterrasse und warf einen verstohlenen Blick auf das Haus der Brenners mit seinen gelben Narzissen und dem weißen Lattenzaun. Angewidert von diesem verlogenen Bild, verzog ich das Gesicht. Ich fragte mich, ob Mr. Brenner inzwischen von der Affäre seiner Frau mit meinem Vater wusste.
    Oder ob Mom davon wusste.
    Beim Gedanken an Dad und Sarah Brenner wurde mir immer noch übel, und ich hatte das Gefühl, dass mein ganzes Leben eine einzige Lüge gewesen war. Warum konnten Jack und ich nicht einfach in eine nette, normale Familie hineingeboren werden, ohne all die Schauspielerei? Ich seufzte.
    Vielleicht in meinem nächsten Leben.
    Ich dachte einen Moment über Reinkarnation nach und fragte mich, als was ich gerne wiedergeboren werden würde, wenn es die Möglichkeit dazu gäbe. Als Delphin vielleicht. Oder als Koalabär. Aber mal ehrlich, wer würde überhaupt ein zweites Mal zurückkommen wollen? Das Leben war zu mühsam. Zu qualvoll. Ich hatte keine Lust, das alles ein zweites Mal durchzumachen, mit einem komplett neuen Berg von Problemen. Einmal hatte gereicht.
    Doch dann dachte ich an Jakob und stellte mir vor, als was er zurückkehren könnte.
    Als Schwein.
    Nein, Schweine waren zu süß für ihn. Vielleicht als Wurm. Oder als Ratte.
    Oh, bestimmt als

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