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Wellentraum

Wellentraum

Titel: Wellentraum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Virginia Kantra
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hinein und wieder herausfuhr, bewunderte ihren weichen, dunklen Busch. Er beugte sich hinab, um sie zu küssen, um sie zu trinken, ganz schwindelig von ihrem Duft. Ihrer Süße. Sie keuchte und bewegte sich mit ihm, unter ihm, sich erhebend und senkend wie die See, und das Blut hämmerte in seinem Kopf. Er ertrank klitschnass in ihr. Er spürte ihr Anschwellen an seinen Fingern, an seinem Mund, als er an ihr saugte.
    Sie zerrte an seinem Haar. Er verwöhnte sie beide mit einem langen, letzten, nachklingenden Lecken, bevor er sich über sie, die sie feucht, bebend, sein war, schob und sein vernarbtes Knie zwischen ihre Schenkel drängte.
    Ihre Hände drückten gegen seine Schultern. »Dein Bein …«
    Sein Bein kümmerte ihn nicht. Ihn kümmerte gar nichts, außer in ihr zu sein, so nah, so tief, so weit er nur konnte. Er streckte die Arme und verlagerte das Gewicht. Sie hob sich ihm entgegen, sich danach sehnend, ihn in sich aufzunehmen.
    Ihre Blicke bohrten sich ineinander, ließen nicht mehr los. Mit einem schnellen, tiefen Stoß drang er in sie ein.
    Sie keuchte und erschauerte.
    Er auch.
    Sie tauchten gemeinsam ab, verschmolzen durch Schweiß und Leidenschaft. Vollkommen. Verbunden. Ganz. Er war Teil von ihr, wie er noch nie in seinem Leben Teil eines anderen gewesen war. Ihre Beine umschlangen seine. Ihr Haar wand sich in einem Netz aus Gewebe und Duft um seine Finger. Sie zog sich um ihn herum zusammen, eine schmeichelnde Faust, und er vergrub sein Gesicht an ihrem Hals und ergoss sich in sie, gab sich ihr hin mit Körper und Seele. Sie erschauerte erneut, vibrierte unter ihm und krallte ihre Finger in seine Schultern.
    Die letzte schillernde Welle wich und ließ ihn gestrandet und atemlos obenauf zurück. Schiffbrüchig. In völligem Frieden.
    Als er wieder atmen, wieder sprechen konnte, hob er den Kopf und sagte es.
    »Ich liebe dich.«
     
    Margred lag fassungslos unter ihm und versuchte, ihren Atem und ihre Gedanken zu ordnen.
    Calebs Worte woben sich warm um ihr Herz.
»Ich liebe dich.«
    Selkies liebten ebenso wenig, wie sie Wunder wirkten.
    Er liebte sie?
    Was sollte sie damit anfangen?
    Was sollte sie darauf sagen?
    »Danke.«
    Falsche Antwort. Sie sah, wie seine Augen erkalteten, fühlte, wie er auf Distanz zu ihr ging, obwohl er noch immer in ihr war.
    Sie befeuchtete die Lippen und versuchte es noch einmal. »Das ehrt mich.«
    »Nein, es macht dich nervös«, sagte Caleb. »Wovor hast du Angst?«
    Es war schwer, ehrlich zu ihm zu sein, wenn er auf ihr lag, wenn er in ihr war und ihr Gesicht mit forschenden grünen Augen studierte. Schwer zu denken, wenn ihr Körper noch immer wie eine Trommel nachhallte und feucht war vom Sex.
    Sie wollte ihn noch einmal. Möglicherweise würde sie ihn in alle Ewigkeit wollen. Vielleicht war das der Grund, warum sie Angst hatte.
    »Wir sind so verschieden«, antwortete sie.
    »Deshalb passen wir ja so gut zusammen«, hielt er dagegen. »Du hast einmal gesagt, dass ich kopfgesteuert bin. Mit dir … habe ich das Gefühl, dass ich mein Herz gefunden habe.«
    Der Atem, den sie noch hatte, entwich in einem leisen Prusten. »Ich kann nicht denken, wenn du solche Dinge zu mir sagst.«
    Seine Augen verengten sich zu schmalen Schlitzen. »Vielleicht will ich gar nicht, dass du denkst. Sag mir, wie du dich fühlst.«
    »Ich … mag dich«, gab sie zu. »Mehr, als ich in siebenhundert Jahren Existenz jemals jemanden mochte.«
    Er wurde ganz still. »Siebenhundert …«
    »Jahre. Ich bin unsterblich.«
    »Meine Mutter war das nicht. Du hast gesagt, dass sie gestorben ist.«
    Er hatte gesagt, dass sie nicht denken sollte. Aber sie konnte sein Gehirn fast rattern hören wie das Räderwerk der Uhr auf dem Flur. »Ihr Leben – ihr gegenwärtiges Leben – hat geendet. Aber weil sie ins Wasser zurückgekehrt ist, wird sie in Gezeiten und Schaum wiedergeboren werden.«
    »Und das war ihr wichtiger als ihr Mann. Ihre Kinder.«
    Margred spielte mit dem Gedanken, ihn darauf hinzuweisen, dass Atargatis Dylan mitgenommen hatte, aber diese Entscheidung seiner Mutter würde Caleb wohl kaum besänftigen. »Sie war eine Selkie«, verteidigte Margred sie. »Wir gehören der See mehr, als wir jemals einander gehören können.«
    »Sie war vierzehn Jahre mit meinem Vater zusammen. Ich dachte, sie seien glücklich.«
    Ah.
Margred biss sich auf die Lippen. Der winzige Schmerz war ein Echo des Schmerzes in ihrem Herzen. Caleb hatte als Junge geglaubt, er sei das Kind der Liebe, der treuen

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