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Wellentraum

Wellentraum

Titel: Wellentraum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Virginia Kantra
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das wieder, was er mir weggenommen hat.«
    Konnte sie mit ihrer Vermutung in Bezug auf Gwyneth recht haben? Oder projizierte sie in die Selkie nur eine Hoffnung auf … ja, was eigentlich?
    »Du hast gesagt, dass ein Selkie ohne Seehundfell seine Gestalt nicht ändern kann.«
    »Mehr noch. Das Meer ist unser Leben. Ohne es müssen wir sterben.«
    »Alles muss sterben«, erwiderte Caleb barsch.
    Maggies Blick war schwer von Verlust. »Aber nicht für immer. Menschen haben Seelen. Selkies kehren in die See zurück.«
    Er war Polizist. Er wusste nicht, was er auf ihr Gerede über die Seelen sagen sollte. Aber er erkannte Schuldgefühle. Beweggründe.
    Beweise.
    »Deine Selkie-Freundin hat nichts versteckt. Nicht an diesem Strand. Die Suchmannschaften haben die Felsen und den Wald durchkämmt. Wenn das Fell dort gewesen wäre, hätten sie es gefunden.«
    »Die Insel«, sagte Maggie.
    »Welche Insel?«
    »Dylan hat eine Insel erwähnt, wo er ein paar Dinge aufbewahrt. Wenn Gwyneth ihm hierher gefolgt ist, hat sie dort vielleicht auch etwas zurückgelassen.«
    Caleb konnte nicht über seinen Bruder nachdenken. Noch nicht.
    »Es gibt Tausende von Inseln vor der Küste von Maine. Wir können nicht jeden unbewohnten Felsen im Meer untersuchen und auf das Glück hoffen.«
    »Es war eine Privatinsel, knapp fünf Kilometer östlich von hier. Du könntest sie finden.« Maggie blickte ihn zuversichtlich an. Entschlossenheit glänzte in ihren Augen. »Ich könnte sie finden.«
    »Ich lasse nicht zu, dass du dich da draußen wie ein Köder am Haken präsentierst.«
    Ihr Mund verzog sich. »Dann sieht es so aus, als säßen wir jetzt in dieser Sache in einem Boot.«
    Er hatte nichts dagegenzusetzen. Nicht, wenn sie recht hatte.
    »Okay«, meinte Caleb müde. »Morgen besorge ich uns ein Boot.«
    »Warum nicht schon heute Abend?«
    »Es wird in ein paar Stunden zu dunkel sein, um auszufahren, und viel zu dunkel, um zu suchen. Außerdem …« Er zwang sich, ihr in die Augen zu blicken. »Ich kann die Insel nicht ohne Reynolds Zustimmung verlassen.«
    »Aber … du bist der Polizeichef.«
    »Ich bin auch Gegenstand der laufenden Ermittlungen«, sagte er gleichmütig. Angesichts der letzten Ereignisse konnte er sich Sentimentalität nicht leisten. Oder Empörung. Nicht einmal Stolz. »Ich habe angeboten, mich einem freiwilligen Lügendetektortest zu unterziehen. Ich habe ihnen meine finanziellen Unterlagen, mein Gesundheitsgutachten und die Nummer meiner Ex-Frau gegeben. Aber es wird eine Weile dauern, den Verdacht zu entkräften.«
    Und noch länger, seinen guten Ruf wiederherzustellen.
    »Dann müssen wir die Zeit nutzen, die wir haben«, sagte Maggie.
    Er nickte. »Ich werde bis zum Mittagessen mit dem Lügendetektortest fertig sein. Um wie viel Uhr hast du morgen frei?«
    »Um zwei Uhr. Aber ich habe nicht von unserem Terminplan gesprochen.« Sie nahm seine Hand in ihre und legte sie sich an die Brust. Vor Überraschung konnte er sich nicht rühren. »Nimm mich heute Abend mit nach Hause.«
    Sein Mund wurde trocken und sein Kopf leer, während sein Blut unter die Gürtellinie rauschte.
    Er bemühte sich, entspannt zu klingen. Kontrolliert. »Das ist das beste Angebot, das ich heute bekommen habe. Aber ich kann nicht.«
    Dann beweg deine Hand, du Trottel.
    Aber offenbar konnte er das auch nicht. Ihre Brust war so weich, die Brustwarze so hart, und der Anblick seiner Hand, die diese Fülle und Rundung umspannte, sorgte für einen weiteren Blutsturz in die unteren Regionen.
    »Warum nicht?«, fragte sie.
    Er riss sich zusammen, ließ aber die Hand dort, wo sie war. Warum nicht? »Wir sind mitten in der Hochsaison«, erklärte er. »Jedes Zimmer auf der Insel ist vermietet. Deshalb schläft ein halbes Dutzend Detectives in Schichten auf den Gefängnispritschen und ein Sergeant auf meiner Couch. Ich werde dich nicht auf Zehenspitzen an ihm vorbei in mein Schlafzimmer schleusen.«
    Margred kräuselte die Lippen. »Dann schleichen wir eben auf Zehenspitzen an deiner Schwester vorbei.«
    Sie meinte es ernst. Sie wollte ihn. Heute Nacht. Jetzt.
    Er hatte Mühe zu lachen. Zu atmen. »Du willst mich in dein Zimmer schmuggeln?«
    Ihr warmer Mund glitt über seinen Kieferknochen. »Es ist
dein
Zimmer.«
    »Das
war
es.« Er räusperte sich. »Wir sind nicht mehr auf der Highschool.«
    »Ich war nie auf der Highschool.« Sie knabberte an seinem Ohrläppchen. Seiner Unterlippe. »Sei mein Lehrer.«
    Er schielte fast. Er war schon hart. Ihre

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