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Wells, ich will dich nicht töten

Wells, ich will dich nicht töten

Titel: Wells, ich will dich nicht töten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Wells
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untersuchte mich mit ärztlichen Geräten. »Wir bringen dich ins Krankenhaus«, sagte es. »Du hast einen Schock. Kannst du uns sagen, wie du dich fühlst?«
    »Ich fühle mich …« Was empfand ich?
    Aber das reicht wohl schon.
    Ich fühlte.
     

SECHSUNDZWANZIG
     
    Spät am Abend wachte Brooke auf, nachdem mir der Arzt das gebrochene Handgelenk geschient hatte. Sie fragte sofort nach mir, und als ich ihr Krankenzimmer betrat, stellte eine Schwester gerade eine Blumenvase ab. Dutzende von Vasen und Blumentöpfen schmückten den Raum. Mir hatte niemand Blumen geschenkt, als ich im letzten Frühjahr hier war. Lag es daran, dass ich ein Junge war, oder eher daran, dass mich niemand mochte?
    »Hallo, John.« Brooke wirkte bleich und erschöpft, das Haar stand ihr zottelig und verfilzt vom Kopf ab. Unter den Augen hatte sie dunkle Schatten, die Arme kamen mir dünner vor als früher. Die Krankenschwester ging hinaus, schloss die Tür hinter sich und ließ uns allein. Brooke hob den bandagierten Arm. »Jetzt sind wir Zwillinge.«
    Ich deutete auf meinen Gips und nickte. »Zwei Dumme, ein Gedanke.«
    »Oder zwei Handgelenke, ein … ich weiß nicht«, sagte sie. »Was ist dir denn passiert?«
    »Gebrochen«, erklärte ich. »Erst hast du mir ein Bein gestellt, dann Mom. Oder genau genommen … hat mir die Dämonin zweimal ein Bein gestellt.« Wie viel wusste sie?
    »Die Dämonin«, sagte Brooke und senkte den Blick. »Sind sie tatsächlich Dämonen?«
    Dann erinnert sie sich wenigstens teilweise daran. »Ich bin nicht völlig sicher«, antwortete ich. »Forman hat sie als Götter bezeichnet. Crowley hasste es, einer von ihnen zu sein, und Niemand – diejenige, die dich erwischt hat – hat sie alle gehasst.«
    »Crowley«, flüsterte Brooke. »War er der Erste? Der Clayton-Killer?«
    »Ja.«
    »Und du hast ihn getötet?«
    Ich schwieg eine Weile, dann nickte ich. »Ja.«
    Brooke tippte auf ihren Verband. »Und jetzt das hier.« Sie holte tief Luft. »Es war schrecklich, einfach furchtbar. Ich kann mich an alles erinnern.«
    »Ich habe mich schon gefragt, wie viel du noch weißt.«
    »Es war, als wären unsere Geister verschmolzen, doch ich hatte nicht mehr die Kontrolle. Wir haben dasselbe gesehen und dieselben Gedanken gedacht, dieselben Erinnerungen geteilt, doch sie hatte das Kommando übernommen, und ich musste zuschauen.« Sie schloss die Augen. »Was sie gedacht hat, John … reine Finsternis. Nichts Gutes über irgendjemanden, besonders nicht über sich selbst. Sie war voller Hass und Verlangen, Hass und Verlangen, immer und ewig. Fast hätte ich mir gewünscht, dass du mich tötest, damit ich es nicht mehr hören musste.«
    »Es tut mir leid.«
    Sie schüttelte den Kopf. »Nein. Du hast getan, was du tun musstest. Hätte ich es schon früher begriffen, dann hätte ich dir vermutlich geholfen, die ersten beiden auszuschalten.« Sie schauderte. »Da ich jetzt Bescheid weiß, werde ich dir helfen.«
    Ich starrte sie an, sie erwiderte den Blick. »Was sagst du da?«
    Ruhig und gelassen sprach sie weiter. »Ich sage, dass wir sie aufhalten müssen«, erklärte sie. »Es sind zu viele, und diese drei sind nichts im Vergleich zu den vielen, die sonst noch da draußen umgehen. Wir müssen sie finden und aufhalten.«
    »Aber ich habe Formans Handy verloren«, wandte ich ein. »Das war die einzige Verbindung, nur damit hätten wir sie finden und aufspüren können, und jetzt …«
    »Du hast mich nicht richtig verstanden«, unterbrach Brooke mich. »Wir brauchen Formans Handy nicht. Wie ich schon sagte, ich kann mich an alles erinnern.«
    Schweigend stand ich da und dachte über die Worte und ihre Bedeutung nach. Alles. Ich nickte. »Na gut. Aber jetzt ruh dich aus. Im Augenblick ist es erst einmal vorbei.«
    Sie legte sich bequem hin und starrte zur Decke hinauf. »Nein, John. Es wird nie vorbei sein.«
     
    Agentin Ostler erwartete mich im Flur und nickte, als ich Brookes Zimmer verließ.
    »Der Arzt meint, du könntest nach Hause gehen. Anscheinend erholst du dich schnell von traumatischen Erfahrungen. Die Sanitäter waren beeindruckt.«
    »Ich habe viel Übung.«
    »So ist es.« Sie begleitete mich zum Ausgang. »Brooke muss noch ein paar Tage stationär behandelt werden. Deine Mutter ist natürlich tot.«
    »Danke, dass Sie mir das so schonend beibringen.«
    »Vielleicht kannst du mir erklären, warum im Dach deines Autos ein Einschussloch befand.«
    »Ich hab’s gebraucht gekauft.«
    »Die ersten Spuren aus

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