Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Welpenalarm! - Scheunemann, F: Welpenalarm!

Welpenalarm! - Scheunemann, F: Welpenalarm!

Titel: Welpenalarm! - Scheunemann, F: Welpenalarm! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frauke Scheunemann
Vom Netzwerk:
schmackhaft zu machen. Aber nein, er hat völlig Recht! Donnerknispel!«
    Wuff! Beleidigen lassen muss ich mich nicht. Ich stehe auf und trabe zur Stalltür.
    »Hey, lauf doch nicht weg! Wir unterhalten uns doch gerade so nett! Ich bin übrigens Virginia, und wie heißt du?«

    Virginia . Was für ein saublöder Name. Nein, dieses Gespräch ist definitiv beendet.
     
    Auf dem Hof stehen Willi und Karl-Heinz vor Willis altem Auto und diskutieren. Ich laufe näher heran und spitze die Ohren.
    »Jau, kannst natürlich haben, dass die Kardanwelle gebrochen ist bei dem Aufprall. Wenn die schon rott war, hat ihr das dann den Rest gegeben, nech?«
    Willi nickt zwar, aber ich könnte schwören, dass er nur so fachmännisch tut, eigentlich aber kein Wort versteht. Ich übrigens auch nicht. Was ist denn eine Kardanwelle? Und was bedeutet das für die Fortsetzung unserer Reise? Es wird langsam dunkel, und bei Willis Fahrkünsten bin ich auf eine Nachtfahrt nicht besonders erpicht.
    Karl-Heinz verschwindet im Schuppen neben dem Haupthaus und kommt kurz darauf mit einem Brett unter dem Arm wieder. An das Brett sind Rollen geschraubt. Ha! So was habe ich schon mal gesehen! Auf dem Schulfest von Luisa. Es heißt Skateboard, und man kann sich draufstellen und damit ziemlich schnell durch die Gegend sausen. Allerdings scheint mir Karl-Heinz schon ein bisschen alt fürs Skateboardfahren, ich kenne nur Kinder und Jugendliche, die mit dem Teil umgehen können.
    Jetzt stellt Karl-Heinz das Brett auf den Boden neben das Auto – und legt sich mit dem Rücken darauf! Das habe ich nun wirklich noch nie gesehen, was soll das wohl für ein Kunststück werden? Sehr rätselhaft.
    »Willi, wenn ich drunterliege, dann machst du den Motor an, ziehst die Handbremse fest und legst den Gang ein. Aber vorsichtig kommen lassen, nicht, dass du mir über die Füße fährst.«

    Mit Schwung rollt sich Karl-Heinz unter das Auto. Also, das hat mit Skateboardfahren nun bestimmt nichts mehr zu tun. Willi steigt ins Auto, kurz darauf springt der Motor an. Eine Weile passiert gar nichts, dann kommt Karl-Heinz wieder unter dem Auto hervorgerollert und rappelt sich auf.
    »Jau, wie ich schon vermutet hatte: Kardanwelle dreht sich nicht mehr. Die ist hin. Da brauchst du wohl ’ne neue.«
    Willi macht den Motor wieder aus und wuchtet sich aus dem Wagen. Er sieht sehr nachdenklich aus.
    »Ich kenn mich ja nicht so richtig gut mit Autos aus, aber das klingt irgendwie teuer. Und Geld ist bei mir gerade ein bisschen knapp. Außerdem komme ich ja nicht mal bis nach Hamburg, geschweige denn nach München. Verdammt, was mache ich denn jetzt?«
    »Na ja, mein Nachbar, der Netto-Dieter, der hat einen kleinen Schrottplatz in Winsen. Da würden wir schon irgendwo eine Kardanwelle finden. Geht halt nicht ganz so schnell wie in einer normalen Werkstatt.«
    Willi runzelt die Stirn.
    »Netto-Dieter?«
    »Tja«, Karl-Heinz grinst, »der Dieter macht ganz gern mal was ohne Rechnung. Aber immer saubere Arbeit, da kannst du dich drauf verlassen. Macht es doch einfach so: Ihr nehmt jetzt die Bahn zurück nach Hamburg, ich kann euch zum Winsener Bahnhof fahren. Und ich kläre das mit Dieter. Na, und wenn das Auto fertig ist, dann ruf ich an, und ihr holt es ab. Dann könnt ihr immer noch nach München fahren.«
    Willi schüttelt den Kopf.
    »Danke, aber das wird nicht funktionieren. Die Lütte will unbedingt weiter nach München. Ich kann es dir jetzt nicht genau erklären, aber das ist wichtig. Wir können nicht nach
Hamburg zurück. Notfalls müssen wir irgendwie anders weiter. Per Anhalter, oder was weiß ich.«
    »Per Anhalter? Du, die Lütte, der Dackel und der Kater? Wer soll euch denn mitnehmen? Und heute ist es sowieso zu spät. Komm, hol eure Sachen aus dem Auto – heute könnt ihr hier auf dem Hof übernachten, morgen überlegen wir weiter. Über dem Stall haben wir eine kleine Wohnung, da hat früher der Knecht gelebt. Also, auf Gäste sind wir eingestellt. Bisher haben auch alle Besucher behauptet, dass es dort nicht nach Schwein stinkt. Gut isoliert eben.« Er lächelt und klopft Willi auf die Schulter, der seufzend den Wagenschlüssel wieder aus der Hosentasche kramt und dann den Kofferraum aufschließt.
    Mit den Taschen in der Hand geht er hinter Karl-Heinz zurück ins Bauernhaus, ich trabe hinterher. Die Vorstellung, bei diesen netten Leuten zu übernachten, gefällt mir. Abhauen ist doch anstrengender, als ich dachte. Lieber bette ich mein müdes Haupt jetzt auf

Weitere Kostenlose Bücher