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Welpenalarm! - Scheunemann, F: Welpenalarm!

Welpenalarm! - Scheunemann, F: Welpenalarm!

Titel: Welpenalarm! - Scheunemann, F: Welpenalarm! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frauke Scheunemann
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euch da schon, ich habe ein Tau dabei, damit kann ich euch schleppen.«
    Er drückt die Ähren zur Seite, geht einmal um unser Auto herum und lugt neugierig in unser Wageninneres.
    »Nanu, du hast ja richtig viele Passagiere dabei. Wo wolltet ihr denn hin?«
    »Nach München!«, ruft Luisa. »Zu meiner Mama. Aber das ist geheim. Sonst ist Papa sauer. Willi, Herkules und Herr Beck wollten nur aufpassen, dass ich auch heil ankomme.«
    »Willi, Herkules und Herr Beck?« Das Männlein klingt erstaunt.
    »Genau. Das sind nämlich meine besten Freunde. Ist es denn noch weit bis nach München?«
    Eine sehr gute Frage. Die Antwort würde mich auch brennend interessieren. Wobei – so lange, wie wir schon unterwegs sind, kann es nicht mehr lange dauern. Wahrscheinlich liegt München schon hinter dem nächsten Wäldchen, und wir können endlich dieses Auto verlassen. Von mir aus gehen
wir den Rest zu Fuß. Das Männlein kratzt sich unter seinem Hut am Kopf.
    »Na ja. Ihr seid jetzt kurz vor Winsen. Ich sach mal: ungefähr siebenhundert Kilometer? Grob geschätzt.«
    Siebenhundert Kilometer . Sind das jetzt gute oder schlechte Nachrichten?

EINUNDZWANZIG
    S o, min Deern, nu tu dir mal richtig wat op din Teller!«
    Mit einem freundlichen Lächeln schiebt die Bäuerin eine Schüssel mit einem sehr wohlriechenden, dampfenden Inhalt über den Tisch. Ich sitze auf Luisas Schoß und würde dieser Aufforderung sofort nachkommen, habe aber leider keine Möglichkeit, nach dem Löffel zu greifen, der aus der Schüssel ragt. Schätze mal, wenn ich jetzt einfach meine Schnauze in die Schüssel stecke, gibt’s Riesenärger. Komm schon, Luisa, füll uns was auf! Luisa scheint jedoch gar keinen Hunger zu haben. Gott sei Dank holt die Bäuerin jetzt noch zwei Schüsseln aus dem Küchenschrank, füllt sie mit etwas, das sie aus einem anderen Topf schöpft, und stellt sie für Beck und mich auf den Boden.
    Luisa sieht sehr erschöpft aus. Seit ihr – und mir! – klar geworden ist, dass wir immer noch ziemlich am Anfang unserer Reise stehen, ist sie ganz, ganz mickrig und sagt kaum mehr ein Wort. Ab und zu verdrückt sie eine Träne, sonst ist nichts aus ihr herauszubekommen. Ob sie Marc und Caro genauso vermisst, wie ich es gerade tue? In der Theorie fühlte sich Abhauen irgendwie besser an.
    Wenigstens gibt es jetzt etwas zu essen. Der Bauer hat uns dazu eingeladen, nachdem er das Auto aus dem Feld geschleppt hat, und ich glaube, wir waren alle sehr froh darüber. Selbst Herr Beck schnurrte zufrieden, als wir die Hofeinfahrt erreichten. Die Bäuerin schaute zwar erstaunt, als ihr Mann
mit so viel unerwartetem Besuch auftauchte, sagte aber nichts weiter dazu. Wahre Gastfreundschaft bei Daggi und Karl-Heinz, so heißen Bäuerin und Bauer.
    »Hat du denn gar keinen Hunger, mein Kind?«, will Daggi wissen. Luisa sagt nichts, schüttelt nur den Kopf. Erst guckt die große, stämmige Frau ganz sorgenvoll, dann hellt sich ihr Gesicht auf. »Dann habe ich eine gute Idee! Wir haben seit zwei Tagen ganz süße Ferkel, willst du die mal sehen?«
    Och nee, wen interessieren denn Schweine, wenn man etwas so Leckeres zu essen bekommen kann? Und außerdem ist doch unser Bedarf an Babys jedweder Art gerade gedeckt, oder nicht? Sonst hätten wir ja nicht abzuhauen brauchen! Also, mit Nachwuchs kann man Luisa jetzt garantiert nicht locken.
    »Echt? So richtig kleine Ferkel? Wie süß!«
    Sie packt mich mit beiden Händen und setzt mich auf den Boden. Wuff! Ich dachte, wir sind auf der Flucht vor zu viel süß ? Menno.
    »Na, du großer Kinderversteher? War wohl nichts mit Tröster in der Not. Gegen so ein kleines Ferkel siehst du einfach alt aus.«
    Herr Beck kommt angeschlichen. Ich beschließe, ihn zu ignorieren. Lieber laufe ich jetzt auch zum Schweinestall, als mich hier weiter Becks Häme auszusetzen. Selbst wenn es da meiner Erfahrung nach unglaublich stinkt.
     
    »Also, das ist die Jolante. Die hat schon richtig viele hübsche Ferkel bekommen, sie ist unsere beste Sau!«
    Es stinkt wirklich unglaublich, aber ich scheine der Einzige zu sein, der sich daran stört. Luisa steht fasziniert im Stall und lässt sich alles erklären. Das fette Schwein, auf das Daggi jetzt zeigt, liegt seitlich auf einem Lager aus Stroh in einer mit Gitterstäben abgetrennten Box. An ihren Zitzen hängen
sechs Ferkel und trinken gierig. Ich muss an Cherie denken. Was hätte sie wohl zu mir gesagt, nicht gerade die Welpen gekommen wären? Ob sie die gleichen Gefühle für

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