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Welt der Elben (Band 2: Weltenriss, Götterwille, Herzblut) (German Edition)

Welt der Elben (Band 2: Weltenriss, Götterwille, Herzblut) (German Edition)

Titel: Welt der Elben (Band 2: Weltenriss, Götterwille, Herzblut) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sue Twin
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noch?«
    »Feuer?«
    »Bravo. Nimm das Amulett mal bitte in die Hand und drehe es
um! Auf der Rückseite befindet sich die in Feuer gebrannte Botschaft der
Götter.«
    Heather betrachtete das Metall, aber da war keine Gravur. Sie
strich mit dem Daumen darüber. Die Fläche war spiegelglatt. »Da steht nichts.«
    »Irgendwann beginnt das Amulett zu leuchten und gibt sein
Orakel preis.«
    »Und wann ist das?«
    »Das wissen nur die Götter!«
    »Warum ist das alles so kompliziert«, stöhnte sie.
    Karyll lächelte verständnisvoll. »Die Götter müssen sicher
sein, dass du die Botschaft auch verstehst.«
    »Und was nun?«
    »Geduld. Irgendwann erhältst du ein Zeichen. Eine Botschaft.
Dann wirst du wissen, wohin du gehen musst oder was du tun musst. Was auch
immer sein wird, ich werde dich begleiten und an deiner Seite sein. Das
verspreche ich dir.«
    Sie ließ den Kopf auf den Tisch sinken und weinte. Moryn sollte
einfach nur zurückkommen und der Dämon verschwinden.

48 Nachts

 
    D as Schiff, auf dem Heather sich
befand, schaukelte wie wild. Sie konnte sich nicht erinnern, wie sie hierher
gekommen war. Mit aller Kraft klammerte sie sich an die Reling. Plötzlich war
Moryn da. Er stand auf einer nahen Insel und warf ihr ein dickes Seil zu. »Fang!«,
rief er, aber sie bekam es nicht zu fassen. Immer wieder warf er das Seil, doch
mit jedem neuen Versuch war es weiter weg. Das Tau schrumpfte vor ihren Augen
zu einem dünnen Faden und das Boot, auf dem sie sich befand, wirkte mit einem
Mal alt und brüchig. Es entfernte sich immer weiter von der dunklen Scholle,
auf der Moryn stand. Dann flutete eine Riesenwelle den Kahn und er kippte zu
Seite. Heather schrie nach Moryn, den sie plötzlich nicht mehr sehen konnte,
und erwachte.
    In diesem Moment stellte sie fest, dass ihr Bett schaukelte.
    Erschrocken hastete sie aus dem Bett und rannte zur Tür. Sie
hielt die Hand an den Öffnungsmechanismus, aber nichts tat sich. Panisch
hämmerte sie dagegen. Was würde geschehen, wenn der Baum umstürzte?
    »Sylvana!«, schrie sie, aber sie erhielt keine Antwort.
    Der Baum krachte und ächzte und legte sich zur Seite. Sie
rutschte am Boden entlang, schlug gegen etwas Hartes. Dann bewegte sich der
gesamte Raum in die andere Richtung. Es gab nichts zum Festhalten und sie schlitterte
mitsamt Stuhl und Tisch bis zur nächsten Wand.
    Es gelang ihr, das Bettzeug zu packen und sie wickelte sich
darin ein, um besser geschützt zu sein. Im nächsten Moment flog sie umher und
verlor das Bewusstsein. Als sie die Augen wieder öffnete, war es still im Raum.
Im Zimmer lag nichts mehr am richtigen Platz.
    Vorsichtig erhob sie sich und schleppte sich zum Ausgang. Es
gab keine Stelle an ihrem Körper, die nicht schmerzte. Diesmal ließ die Tür
sich öffnen.
    Heather erschrak. Ihre Mutter lag am Boden und fasste sich
stöhnend an den Kopf. An der Stirn klaffte eine blutende Platzwunde, ein Bein
war merkwürdig verdreht.
    »Sylvana, was ist mit dir?« Sie kniete sich zu ihr hinunter.
    »Kind, hast du dir weh getan?«, fragte ihre Mutter und hob
mühsam den Kopf.
    »Ich glaube, bei mir sitzt kein einziger Knochen mehr da, wo
er hingehört.«
    Ihre Mutter lächelte und richtete sich vorsichtig auf. »Du
kannst noch reden, dann ist es nur halb so schlimm.«
    »Kannst du aufstehen?«, fragte Heather besorgt.
    »Lass es mich versuchen!« Sylvana stöhnte leise, während sie
sich erhob. Sie konnte mit dem verdrehten Bein nicht auftreten und hüpfte auf
einem Bein zum Ausgang.
    Draußen war es noch Dunkel. Nur die geöffneten Hausbäume und
die beiden Monde spendeten Licht und ließen den Schnee leuchten.
    Ein Elb kam ihnen entgegen. Er drehte sich nach zwei Helfern
mit einer Trage um und winkte sie herbei. »Schnell, hierher!«, rief er.
    Da erst sah Heather, dass das Bein ihrer Mutter gebrochen
war und blutete. Der Knochen stach durchs Fleisch. Sylvana stand unter Schock.
Vermutlich spürte sie deshalb wenig Schmerz.
    »Ich bin froh, dass Sally gestern mit ihrem Vater in den
Süden zu Verwandten aufgebrochen ist. Da ist es ruhiger«, sagte sie.
»Vielleicht sollten wir auch fortgehen. Wenigstens eine Weile.«
    »Nein, ohne mich«, stammelte Heather. »Du weißt, dass ich
nicht einfach irgendwo hingehen kann.« Tränen standen in ihren Augen. Sie
musste doch warten, bis Moryn zurückkam. Oder wenigstens, bis das Amulett ihr
sagte, was sie tun solle, damit alles wieder gut würde.
    Zalym kam ihnen entgegengelaufen. Heather hatte ihn seit
Tagen nicht

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