Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Welt der Elben (Band 2: Weltenriss, Götterwille, Herzblut) (German Edition)

Welt der Elben (Band 2: Weltenriss, Götterwille, Herzblut) (German Edition)

Titel: Welt der Elben (Band 2: Weltenriss, Götterwille, Herzblut) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sue Twin
Vom Netzwerk:
tat.
    »Ist es sehr schlimm?«, fragte Tessya. »Lynn hat erzählt,
dass es dich und deine Mutter ziemlich hart erwischt hat.«
    »Bei mir ist es nicht der Rede wert.«
    Zalym räusperte sich. »Ich lass euch mal für einen Moment
alleine.« Er erhob sich. »Ich mache uns einen Kräutertee. Ich kann sowieso
nicht schlafen.«
    »Heather?« Tessya zögerte. »Ich hätte mich schon längst gemeldet.
Aber deine Mutter meinte, du brauchst Ruhe.«
    »Eltern sind manchmal eine richtige Plage.«
    »Warum? Weil deine Mutter mich abgewimmelt hat? Sie hat es doch
nur gut gemeint. Sie sagte, du seist völlig fertig.«
    »Stimmt«, grummelte Heather.
    »Ärgert dich aber trotzdem?«
    »Macht mich megawütend.«
    »Ach, Heather, ich hätte vielleicht nur etwas hartnäckiger
sein müssen, aber mir ging das alles hier auch ziemlich nah.«
    Heather biss sich auf die Lippe. Sie hatte nicht bedacht,
dass Moryn auch Tessyas und Zalyms Freund war. Und die Elben hatten nicht einmal
ihre Eltern in der Nähe.
    »Hast du eigentlich was von Aarab gehört?«, fragte Tessya.
    »Nein.«
    »Er war so schnell fort. Moryn und er waren doch Freunde.«
    »Vielleicht geht es ihm ähnlich wie mir. Vielleicht ist er
zu traurig, um zur normalen Tagesordnung überzugehen.«
    »Du stehst auf Moryn, nicht wahr?«, hauchte Tessya.
    Heather atmete einmal tief durch. »Ich … kann nur noch an
ihn denken.«
    »So heftig?«
    »Ja.«
    »Dann ist es ziemlich ernst«, sagte Tessya.
    »Warst du schon mal verliebt?«, wisperte Heather.
    »Ja, mehrmals sogar.«
    Vor Überraschung riss sie die Augen auf. »Moryn hat gesagt,
ihr würdet euch nicht leichtfertig verlieben.«
    »Da musst du was falsch verstanden haben. Wir verlieben uns
genauso leicht wie ihr. Wir warten allerdings ab, bis es wieder vergeht.«
    »Ist das nicht total blöd?«
    »Wie soll ich das erklären?« Tessya rang nach Worten. Sie
sah sich um. Zalym war noch nicht zurück und die Tür geschlossen. »In Zalym war
ich mehrmals verliebt«, flüsterte sie. »Es kam und ging über die Jahre. Wir
Elben warten, bis wir uns völlig sicher sind. Falls du das verstehst.«
    »Ich verstehe kein Wort.« Heather schüttelte den Kopf und bereute
die Bewegung sofort. Ihr Nacken schmerzte. »Aua«, jammerte sie.
    »Hast du Salbe dabei?«, fragte Tessya besorgt.
    »Lass nur. Geht schon.«
    »Tessya, noch mal für mich zum Mitschreiben. Hab ich das
richtig verstanden? Ihr verliebt euch, macht aber dann nichts draus?«
    »In etwa so.«
    »Warum?«
    »Wir warten eben auf den einen Richtigen. Du weißt schon. So
wie bei dir und Moryn.«
    »Woher willst du das denn wissen?«, fragte Heather. »Wir
haben uns nicht einmal geküsst.«
    »Nicht?« Tessya schien überrascht. »Ihr wart so vertraut
miteinander.«
    »Aber du hast doch gerade gesagt, dass ihr euch erst ganz
sicher sein müsst«, entgegnete Heather. »Moryn wäre niemals so weit gegangen.« Während sie das sagte, zweifelte sie
bereits an ihren eigenen Worten. Moryn wollte
nicht … Aber er hätte es vielleicht doch getan, damals im Wald, wenn Zalym
nicht dazwischen geplatzt wäre. Erneut wünschte sie ihn ans andere Ende des Universums
– wenigstens für den Moment.
    »Hast du schon mal einen Jungen geküsst?«
    »Zalym? Ja, einmal.«
    »Oh Tessya, ich verstehe euch Elben immer weniger. Verrätst
du mir, wie das alles zusammenpasst?«
    »Es war ein Test … und eher so wie … Bruder und Schwester.
Und dann haben wir das gelassen.«
    »Und eure Freundschaft hat das nicht belastet?«
    »Nein«, sagte Tessya und klang sehr entschieden. »Unsere
Freundschaft steht über allem. Nichts kann unsere Freundschaft erschüttern.«
    Da hatte Heather endlich verstanden, was Moryn gemeint
hatte, als er erklärt hatte, sie pflegten Freundschaften. Die Elben legten sich
erst verbindlich fest, wenn sie sich absolut sicher waren. Bis dahin waren sie den Menschen ähnlicher als sie wahrhaben
wollten. Heather musste lächeln. Ja, vielleicht
hätte er mich doch im Wald geküsst.
    »Tessya, und warum glaubst du, dass es zwischen Moryn und
mir tiefer ging?«
    Die Elbin richtete sich im Bett auf und sah Heather
plötzlich ernst und mit Tränen in den Augen an. »Moryn hat erst losgelassen,
als er wusste, dass Zalym dich festhält. Zalym hat es mir erzählt. Moryn muss
unglaubliche Kräfte entwickelt haben, er hat sich ewig festgehalten …«
    »Er hat mich angelächelt, bevor er fiel.« Heather
schluchzte.
    »Siehst du!« Tessya schluchzte mit. »Wann hat Moryn schon
mal

Weitere Kostenlose Bücher