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Welt mit kleinen Fehlern guenstig abzugeben: Jede Ähnlichkeit mit lebenden oder bereits explodierten Welten ist rein zufaellig

Welt mit kleinen Fehlern guenstig abzugeben: Jede Ähnlichkeit mit lebenden oder bereits explodierten Welten ist rein zufaellig

Titel: Welt mit kleinen Fehlern guenstig abzugeben: Jede Ähnlichkeit mit lebenden oder bereits explodierten Welten ist rein zufaellig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Kuegler
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Karin halt aufpassen, dass du deiner Gesundheit nicht schadest und hat mir gleich über ihre Onlineverbindung ins Internet eine Sperre für gewichtige Ziele verpasst. Gewichtige Ziele , kapiert?“
Ein Zwinkern auf dem Display. Eine gefühlte Ewigkeit später konnte sich Max aus seiner Starre reißen.
„Sie hat dir verboten…?“
„Ja.“
„Weil ich Übergewicht…?“
„Ja.“
„Karin, der Kühlschrank…?“
„Ja.“
Max war wie vor den Kopf geschlagen. Ein eingeschnappter Kühlschrank hatte das Navigationsgerät angewiesen, ihn nicht ins Burgerparadies fahren zu lassen. Wo war er nur hingeraten? Er wollte etwas erwidern, aber ihm fiel partout nichts ein. „Es ist nur zu deinem Besten“, schob das Display nach. Das Lenkrad war zum Stillhalten verurteilt und musste dem heftigen Schlag von Max ins nicht vorhandene Auge sehen. Wenigstens konnte es seinem Unmut durch ein kurzes Aufheulen der Hupe Ausdruck verleihen.
„Sei doch froh, dass überhaupt mal eine Frau etwas nach dir fragt. In deinem Alter sollte man nicht mehr so wählerisch sein.“
‚MUTTER! VERSCHWINDE ENDLICH AUS MEINEM KOPF!’ Max atmete tief durch. „Gut, okay. Ich muss endlich zu einer Lösung kommen, bevor ich hier noch an Altersschwäche sterbe. Sehen wir den Dingen ins Auge. Anscheinend bin ich einem eingeschnappten Kühlschrank und seinem neurotischen Navigationskomplizen hilflos ausgeliefert. Welche Möglichkeiten habe ich eigentlich noch, Manfred?“
„Norbert! Manfred ist ein man ueller F usions re aktor d igital.“
„Oh entschuldige, ich habe es nicht so mit Namen. Aber so was sollte man natürlich keinesfalls verwechseln. Wer will auch schon von einem Fusionsreaktor verarscht werden? Das können Navis doch viel besser!“
    „Wir sollten uns nicht auf dieses Niveau herablassen. Ich hab schließlich auch Gefühle.“
    ‚Du glaubst gar nicht, wie weit ich nach unten komme mit meinem Niveau, wenn das hier vorbei ist’, dachte Max und murmelte: „Tschuldige.“
„Schwamm drüber.“
„Also?“
„Also was?“
„Meine Optionen! Was sind meine Möglichkeiten? Wo kann ich hin?“
„In der Regel nennen die Fahrgäste mir ihr Fahrziel und nicht umgekehrt.“
„AAAARRRRGGGHHH!“
Das Lenkrad wäre gern nach unten abgetaucht, denn es befürchtete, gleich gebissen zu werden. Zu seinem Leidwesen war es nicht höhenverstellbar.
    „Reg dich doch nicht so auf! War doch nur Spaß. Jetzt mal im Ernst: Karin kennt da einen vegetarischen Schnellimbiss, nennt sich ‚Gemüsehalle’, mit gesundem Frühstück und so ein Kram. Eine Art Mc Donalds für Pflanzenesser und Gesundheitsfreaks, die auf Fast food stehen. Aber mit Bedienung! Sie legen Wert auf Service.“
„Davon habe ich ja noch nie gehört.“
„Hat sich bisher auch noch nicht richtig durchsetzen können. Kein Wunder bei dem deutschen Namen. Und dann auch noch mit Bedienung! Service verunsichert die Leute doch hierzulande nur.“
    „Ist der Laden empfehlenswert?“
„Nun, auf jeden Fall sehr gesund.“
„Alternativen?“
„Nein.“
„…“
„Soll ich den Motor starten?“
„Ja, bitte.“
„Na also. Warum nicht gleich so?“, sagte das Display und setzte sein breitestes Lächeln auf.
Max glaubte, dass es bald einen langen Werkstattaufenthalt bräuchte, um jemals wieder so lächeln zu können.

Nein, Max war sich sogar sicher.

DAS RESTAURANT FAST AM ENDE DER GALAXIS
     
     
    D
    ie ‚Gemüsehalle’ war so gesund wie er es sich vorgestellt hatte. Auf dem Schild über dem Eingang prangten auf der linken Seite tiefrote Paprika, dunkelgrüner Salat und saftige Karotten, deren Anblick jeden Hasen in Ekstase versetzt hätte. Rechts neben dem Schriftzug glotzte ein Mann, der einem Filmplakat aus den Fünfzigern entsprungen sein könnte, dämlich lachend herab. Er hob den Daumen wie ein Anhalter, um zu zeigen, wie toll doch dieses Lokal sei und seine Augen wirkten durch die Brille wie durch eine Lupe vergrößert. Durch die Fenster sah Max, dass hier ein Innenarchitekt seinen kühnsten Träumen Gestalt verliehen hatte. Die Tische hatten die Form aufgeschnittener Salatgurken, die Stühle sahen wie Äpfel aus, deren falsch proportionierter Stiel als Rückenlehne diente und die Sitznischen waren überdimensionalen aufgeschnittenen Tomaten nachempfunden. Sie sahen fast wie aufgerissene Münder aus, die die Gäste im nächsten Moment zu verschlingen drohten.
„Fast so wie in… in… in diesem… diesem Film“, kam es aus seinem Kopf.
„Welcher Film? ‚Uhrwerk

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