Welt mit kleinen Fehlern guenstig abzugeben: Jede Ähnlichkeit mit lebenden oder bereits explodierten Welten ist rein zufaellig
doch alle gegen mich verschworen haben? Haben sie etwa keins?“
„Doch, aber noch so ein altmodisches Teil, das nicht in die Technik des Autos eingreifen kann. Das ist dieser Scheißfirma, für die ich fahre, zu teuer. Lieber lassen sie mich einen Unfall bauen als die Kosten für die Aufrüstung zu übernehmen. Gelobt seien die Betriebswirtschaftler, halleluja!“ Damit riss das Gespräch wieder ab.
Die Fahrt – wobei man es nicht wirklich als fahren bezeichnen kann – zog sich wie Kaugummi. Nach einer gefühlten Unendlichkeit hatten sie endlich die Stadtmitte passiert und der Verkehr lies etwas nach. Der Fahrer beschleunigte.
„Komischer Kauz“, erklang es im Kopf von Max.
„Findest du?“
„Ja, mir ist etwas unwohl. Ich muss da an diesen Film denken. Mit der Foster. Und diesem durchgeknallten Taxifahrer. Wer weiß, wo der mit uns hinfährt.“
„Mami, ich hab Angst!“
„Geh spielen, Kind! ...und wieso kennst du eigentlich diesen Film?!“ Das Kind im Manne verzog sich in den Hinterkopf.
„Also ich finde es schade, dass wir nicht diesen Fahrer aus diesem französischen Film haben. Wie der durch Marseille durch ist!“
„Mich erinnert er mehr an Bruce Willis. In diesem Elementefilm. Der ist auch immer so mürrisch in seinen Filmen.“
„So ein Quatsch. Der hier hat noch alle Haare und sitzt nicht im Unterhemd rum. Und uns fällt auch keine halbnackte...“
Die Stimme hörte abrupt auf zu reden. Max hatte gedankenverloren gelauscht, als er im Augenwinkel gerade noch wahrnahm, wie sich ein Mann aus einer Gruppe am Straßenrand löste und mit erhobenen Händen vor das Taxi lief. Bruce, wie seine Stimmen den Taxifahrer mittlerweile nannten, nahm keinerlei Notiz von ihm. Als würde der Mann überhaupt nicht existieren fuhr er ungebremst weiter. Der Mann wurde vom Kotflügel getroffen und zur Seite geschleudert. Das dumpfe Geräusch des Aufpralls unterstrich den Anspruch auf Realität. Max hatte nicht geschlafen. Er hatte es sich nicht eingebildet. Das hatte wirklich stattgefunden und war weder die Ausgeburt seiner Fantasie noch die seiner Stimmen. Bruce wollte die Fahrt fortsetzen, als sei nichts geschehen.
„Halt!“, schrie Max aus Leibeskräften. „Halt! Sie haben jemanden angefahren, verdammt noch mal! Sind sie blind? Bleiben sie gefälligst stehen!“
„He, jetzt mach mal hier keinen Aufstand, Junge! Das war doch nur ein arbeitsloser…“
„Nur ein Arbeitsloser?“, schrie Max sofort. „Ja in welcher Welt leben wir denn?“ Max war außer sich. „Sind Arbeitslose etwa nichts wert, dass man sie einfach anfahren und liegen lassen kann? Was für ein Assi sind sie denn?“, empörte sich Max. „Sie halten sofort an!“
„Lass mich ausreden, Junge…“, entgegnete Bruce, während er den Wagen stoppte. Doch Max hatte bereits die Tür aufgerissen und war aus dem Auto gesprungen. Bruce konnte im Spiegel sehen, wie er auf den Angefahrenen zulief und ihm aufhalf. „Wie du meinst, Junge...“, murmelte Bruce resigniert.
Max beugte sich über den Mann, der sich mittlerweile auf Hände und Füße kniend aufgerappelt hatte. Seine Jeans war zerrissen und fleckig, seine langen dunklen Haare waren völlig zerzaust. Als die Gruppe am Straßenrand Max sah, kamen sie auf ihn zugelaufen. Erst zögerlich, dann immer schneller. ‚ Na, endlich’ , dachte er. ‚ Wurde aber auch langsam mal Zeit, dass die helfen. ’ In diesem Moment drehte der Angefahrene sein Gesicht und bemerkte die Anderen. Behände sprang er auf, drehte sich zu ihnen und rief: „Verschwindet! Das ist meiner! Ich hab ihn zuerst gesehen!“ Die Gestalten hielten widerwillig inne und schlürften dann zurück zum Bordstein. Der Angefahrene wandte sich Max zu und blickte strahlend in dessen Gesicht, das lediglich noch aus einem riesigen Fragezeichen bestand. Anscheinend hatte er durch den Unfall keinerlei Verletzungen davongetragen, mal von ein paar Löchern in der Hose abgesehen. Bevor Max auch nur ein Wort sagen konnte, fing sein Gegenüber an.
„Einen wunderschönen guten Tag wünsche ich ihnen, mein Herr! Vielen Dank, dass sie angehalten haben und mir die Gelegenheit bieten, mich vorzustellen, mein Herr. Das kommt nicht allzu oft vor, kann ich ihnen sagen, mein Herr. Sie sind ein ganz besonderer Mensch, mein Herr. Das sehe ich auf den ersten Blick, glauben sie mir! Das hatte ich sofort erkannt, als ich sie im Taxi gesehen habe, mein Herr. Ich bin froh, dass ich mich noch rechtzeitig vor ihr Auto werfen konnte.“
‚Er
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