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Welt mit kleinen Fehlern guenstig abzugeben: Jede Ähnlichkeit mit lebenden oder bereits explodierten Welten ist rein zufaellig

Welt mit kleinen Fehlern guenstig abzugeben: Jede Ähnlichkeit mit lebenden oder bereits explodierten Welten ist rein zufaellig

Titel: Welt mit kleinen Fehlern guenstig abzugeben: Jede Ähnlichkeit mit lebenden oder bereits explodierten Welten ist rein zufaellig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Kuegler
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Wände hat! Und jetzt scher dich endlich zum Teufel!“
 „Hör mal...“
„RAUS ODER ICH LÖSE DEN AIRBAG AUS!“
     
    Max spürte, dass es diesem Norbert ernst war. Er würde eher mit Max einen Unfall verursachen und damit seinen Elektronentod in Kauf nehmen als ihn nach Hause zu bringen. Max verließ den Wagen und aus den Tiefen seines Ichs stieg die Frage empor, ob ein Navigationsgerät tatsächlich den Freitod wählen konnte. Er ging wieder die Treppe hinauf, weil er nicht damit rechnete, dass Tina ihn auch nur eine Treppenstufe fahren würde. Durch eine unscheinbare Tür gelangte er nach draußen. Dort herrschte reges Treiben und Max fand schnell wonach er suchte. Zielstrebig steuerte er auf das erste Taxi in der Schlange zu und stieg ein. Er war heilfroh, einen Fahrer aus Fleisch und Blut neben sich zu haben. „Nach...“ Nach Hause wollte er eigentlich sagen. Aber wo war das? Auf einem anderen Planeten? In einer anderen Welt? Was sollte er dem Fahrer sagen? „Zur momentan real existierenden Erde, bitte“? Fürs Erste würde ja auch schon die Wohnung reichen, von der Hornbrille sprach. Aber er wusste ja noch nicht einmal, wo das war. Der Fahrer sah ihn fragend an.
    „Eigentlich weiß ich gar nicht, wo ich hin will“, sagte er.
„Das sind ja die besten Voraussetzungen für eine Taxifahrt“, murmelte der Fahrer vor sich hin.
„Bitte?“
„Nichts“, entgegnete der Fahrer knapp und blickte wieder zur Straße. Er schnaufte ungeduldig. Max fühlte sich unwohl und versuchte sich an einer Erklärung.
    „Also eigentlich weiß ich schon, wo ich hin will. Aber ich weiß die Adresse nicht.“
„Kein Problem. Ich weiß schon, wo sie hin wollen“, antwortete der Fahrer, ohne dabei seinen Blick von der Straße zu wenden.
„Ach?“
„Ja, sie sind doch dieser Schlägertyp.“
„WAS?“
„Kein Grund zur Aufregung. Ich hab keine Probleme damit. Das geht mich auch nichts an. Ich fahre seit 20 Jahren Taxi. Was glauben sie, wen ich da schon alles mitgenommen habe.“
„Eine Unverschämtheit! Ich bin kein Schläger!“
„Wie sie meinen. Ich sagte ja schon, mir egal, was sie angestellt haben.“
„Ich habe nichts angestellt!“
Auch gut. Soll ich sie nun fahren oder wollen sie mit mir über Schuld und Unschuld diskutieren?“
„Also eigentlich würde ich am liebsten aussteigen!“, rief Max empört.
„Bitte, wie sie wollen.“ Beide sahen sich einen Moment lang schweigend an bevor der Fahrer sagte: „Sind sie schon ausgestiegen?“
„Woher wollen sie eigentlich wissen, wohin ich will?“
    „Oh holla, ich höre ihre Stimme, ich sehe sie, sie sind also noch da? Nicht ausgestiegen? Soll ich sie also doch nach Hause fahren?“
„Nach Hause...“, sagte Max gedankenverloren.
„Ja ET. Nach Hause. Soll ich?“
„Ja... bitte.“
Der Fahrer lies den Wagen an und fuhr los. „Norbert hat es mir verraten“, sagte er.
„Wie?“
„Na, sie fragten doch, woher ich wissen will, wo sie hin wollen. Norbert aus dem Dienstwagen hat es mir verraten. Besser gesagt, er hat mich vor ihnen gewarnt. Er hat alle hier vor ihnen gewarnt. Er hat allen Fahrern mitgeteilt, was sie getan haben.“
„Ich habe nichts getan, verdammt noch mal!“
„Wie auch immer.“
„Und schauen sie mich nicht so an!“
„Wie schaue ich sie denn an?“
„Na... so halt!“
    „Ganz wie es dem Herrn beliebt“, knurrte der Fahrer und blickte demonstrativ unauffällig auf die Straße.
     
    In der Stadt herrschte reges Treiben. Das Gedränge auf den Bürgersteigen und in den Straßen lies nur den Schluss zu, dass es ab morgen nichts mehr zu kaufen geben würde. Dauernd drängten sich vor roten Ampeln die Passanten durch die Schlange der wartenden Autos. Im letzten Moment hetzten Angehörige derselben Spezies noch auf den Zebrastreifen, obwohl das für sie zuständige kleine Männchen schon längst eine knallrote Farbe angenommen hatte. Schließlich hatte ja auf der gegenüberliegenden Seite ein Leidensgenosse noch einen seiner Füße auf dem Zebrastreifen, so dass dieser immer noch fest in ‚ihrer’ Hand war und man bedenkenlos vor die immer noch wartenden Autos springen konnte. Max kamen diese wie angekettete hungrige Raubtiere vor, denen ein schmackhaftes Reh dreist vor der Nase rumtanzte. Sobald ihre Ampel grün zeigen würde, wären sie ihre Ketten los und das Reh verloren. Dieses Reh hier hatte noch mal Glück gehabt.
Für heute.
Plötzlich kam Max ein Gedanke. „Wieso können sie eigentlich fahren? Wieso lässt das ihr Navi zu, wo die sich

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